Bayerische Alpen:30-Jähriger nach Lawinenabgang am Geigelstein gestorben

Lawinengefahr in Osttirol

In den Alpen steigt die Gefahr von Lawinenabgängen (Symbolbild).

(Foto: dpa)
  • Ein Skifahrer aus Sachsen ist nach einem Lawinenabgang gestorben.
  • In den Chiemgauer Alpen, im Mangfallgebirge und am Zwiesel wurden mehrere Menschen verletzt geborgen.
  • Auch in Österreich und der Schweiz herrscht Lawinengefahr. Zermatt ist erneut von der Außenwelt abgeschnitten.

Nach dem Lawinenabgang am Geigelstein (Landkreis Traunstein) ist ein 30 Jahre alter Skifahrer im Krankenhaus gestorben. Er hatte am Sonntagvormittag eine Skitour unternommen und sich an einer Alm mit einem 57-Jährigen zusammengeschlossen, teilte die Polizei mit.

Die Männer beschlossen, über einen steilen Rücken abzufahren."Der 57-Jährige fuhr voraus und bemerkte kurze Zeit später, dass er von hinten von einer Lawine erfasst wurde", hieß es weiter. Er schaffte es jedoch, an der Oberfläche zu bleiben und konnte sich selbst befreien. Da er seinen Begleiter nicht mehr sehen konnte, suchte er ihn mit seinem Lawinenverschüttungssuchgerät. Er konnte ihn finden und aus dem Schnee graben. Wegen der Witterung war ein Hubschrauberflug anfangs nicht möglich, Rettungskräfte mussten zum Teil mit Pistenraupen zur Unfallstelle gelangen.

Insgesamt hatte es am Sonntag drei Lawinenabgänge in Oberbayern gegeben, vier weitere Menschen sind dabei verletzt worden. Ein Teil von ihnen konnte sich selbst retten, den weiteren half die Bergwacht, wie die Polizei mitteilte. Alle Betroffenen kamen zunächst in medizinische Behandlung. Laut Polizei vermuteten die Retter am späten Nachmittag keine weiteren Personen mehr unter den Lawinen.

Nach starkem Schneefall in der Nacht zuvor waren im Lauf des Sonntags sowohl am 1808 Meter hohen Geigelstein in den Chiemgauer Alpen als auch am 1619 Meter hohen Brünnstein im Mangfallgebirge und dem Zwiesel (1348 Meter) nahe Bad Reichenhall Schneemassen in Richtung Tal gestürzt.

Erhebliche Lawinengefahr in den gesamten Alpen

Der Deutsche Wetterdienst und der Lawinenwarndienst Bayern haben vor erneuten Lawinenabgängen gewarnt. Wegen des Tauwetters bestehe im Laufe des Montags auf 1500 bis 1600 Metern Höhe "auf jeden Fall Lawinengefahr", teilte der Wetterdienst der Zugspitze am Morgen mit. Sogar auf 2000 Metern Höhe solle die Temperatur am Tag auf minus 1 Grad steigen. Laut Prognose des Lawinenwarndienstes besteht am Montag in den bayerischen Alpen Warnstufe vier. Fünf ist die höchste Warnstufe.

Auch in den Nachbarländern herrscht Lawinengefahr. So ist der schweizer Wintersportort Zermatt nach ergiebigen Schneefällen erneut weitgehend von der Außenwelt abgeschnitten. Der Zugverkehr sei wegen der Lawinengefahr eingestellt worden, sagte ein Sprecher der Matterhorn Gotthard Bahn. Bis wann die Sperre der Bahnlinie und auch der Zufahrtsstraße dauern werde, sei noch unklar. Erst vor wenigen Tagen waren um Zermatt Schneemassen kontrolliert gesprengt worden, um der Lawinengefahr entgegen zu treten.

In Österreich sind derzeit mehrere Straßen wegen Lawinengefahr gesperrt. St. Anton am Arlberg in Tirol nur noch sehr eingeschränkt erreichbar. Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) stellten laut der österreichischen Nachrichtenagentur APA am Sonntag den Zugverkehr in den Wintersportort ein. Die Behörden sperrten zudem sämtliche Zufahrtsstraßen. Ebenfalls in Tirol war an Weihnachten das Bergdorf Vals nach einem Felssturz tagelang nicht erreichbar.

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