Bad Windsheim:SPD-Abgeordneter Scheuenstuhl vor Wahl zu BRK-Kreischef bedroht

Nach monatelanger Hetze gegen Mitarbeiter des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) im Kreisverband Neustadt-Bad Windsheim ist nun der SPD-Landtagsabgeordnete Harry Scheuenstuhl Opfer von Bedrohungen geworden. Scheuenstuhl war gebeten worden, den Vorsitz des Kreisverbandes zu übernehmen. Kurz vor der Wahl gingen bei ihm zwei Mails ein. In der einen wird seine Familie implizit bedroht: "Du willst doch auch nicht, dass deine Frau und deine Kinder in die Sache reingezogen werden?", heißt es. Scheuenstuhl solle sich gut überlegen, was er mache. Es werde ihm so ergehen wie vielen anderen BRK-Mitarbeitern zuvor, die seit etwa zwei Jahren bedroht werden. Als "Ziel" nannte der Unbekannte, insgesamt sechs BRK-Mitarbeiter müssten "weg". In einer zweiten Mail kurz vor der Wahl insistierte der Unbekannte, nach der Wahl werde man sich sofort um den Abgeordneten "kümmern". Man werde "alles auspacken" und sich "noch was dazu ausdenken". Nach reiflicher Überlegung habe er sich entschieden, trotzdem anzutreten, sagt Scheuenstuhl. Er wurde am Freitag gewählt. Nun fordert er Innenminister Joachim Herrmann (CSU) auf, alles dafür zu tun, um den Unbekannten zu fassen: "Es darf keine rechtsfreien Räume in Bayern geben."

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