Bad Reichenhall:20-Jähriger nach Mord bei WM-Feier angeklagt

  • Einem 20-Jährigen wird vorgeworfen, nach dem WM-Sieg der deutschen Nationalmannschaft einen 72-Jährigen getötet zu haben. Er soll zudem eine 17-Jährige lebensgefährlich verletzt haben.
  • Acht Monate nach dem Mord an dem Rentner hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben.

Mord und Mordversuch nach WM-Sieg

Es war die Nacht zum 14. Juli, in der die deutsche Fußball-Nationalmannschaft die WM in Brasilien gewann. Auch in Bad Reichenhall wurde gefeiert - dann starb ein Rentner, erstochen auf offener Straße. Eine 17-Jährige wurde lebensgefährlich verletzt. Nun hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben.

Der mutmaßliche Täter erstach zuerst mit einem Kampfmesser den wehrlosen 72-Jährigen und verletzte anschließend die Auszubildende lebensgefährlich. Er soll versucht haben, auch sie zu töten. Die Anklage lautet auf Mord, versuchten Mord und schwere Körperverletzung, gab die Traunsteiner Staatsanwaltschaft bekannt.

Ex-Bundeswehrsoldat angeklagt

Angeklagt ist ein zur Tatzeit 20 Jahre alter Bundeswehrsoldat, der in Bad Reichenhall stationiert war. Wegen seines Alters soll vor der Jugendkammer des Landgerichts Traunstein verhandelt werden. Als Tatmotiv gilt Raub.

Der Angeklagte floh nach Norwegen und wurde dort gut drei Wochen nach dem Mord festgenommen. Im Oktober wurde er nach Deutschland ausgeliefert. Nach Mitteilung der Traunsteiner Staatsanwaltschaft schweigt der Ex-Soldat zu den Tatvorwürfen.

Auf die Spur des mutmaßlichen Mörders war die Polizei durch Hinweise aus der Bundeswehr gekommen. Bei einer Durchsuchung von Spind und Stube des Tatverdächtigen wurde eine Messerscheide gefunden, zu der die Tatwaffe passt. Das Messer selbst war schon zuvor sichergestellt worden.

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