Die Staatsanwaltschaft Würzburg hat gegen den ehemaligen Oberbürgermeister von Bad Kissingen, Karl Heinz Laudenbach, Anklage wegen Vorteilsnahme erhoben. Das teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstag mit. Laudenbach, der von 2002 bis 2008 Oberbürgermeister von Bad Kissingen war, sitzt bereits seit vergangenem August in Untersuchungshaft.
Im Zusammenhang mit dem Verkauf zweier Immobilien an eine Schweizer Firma soll der damalige OB Gelder in Höhe von etwa 434 000 Euro entgegengenommen haben. Laudenbach hatte damals noch betont, seine freundschaftliche Kontaktpflege zu ausländischen Investoren hätte bei dem Verkauf Früchte getragen. Neben Vorteilsnahme steht der Staatsanwaltschaft nach auch der Vorwurf der Steuerhinterziehung im Raum.
Laudenbach war in seiner Amtszeit als "OB Gnadenlos" über Bad Kissingen hinaus bekannt geworden, weil er Wildpinklern ein Bußgeld von 350 Euro aufbrummte. Wer auf die Straße spuckte, musste 100 Euro zahlen. Von 2002 bis 2008 saß der frühere Kriminaldirektor im Landeskriminalamt im Rathaus.Er war zwar von der CSU nominiert worden, der Partei aber nie beigetreten. Als es zu Querelen kam, erklärte Laudenbach überraschend, dass er nicht mehr antreten werde.