Auszeichnung:Meister der Mundart

Fastnacht in Franken

In welche Rolle sie auch schlüpfen und auch abseits von Veitshöchheim: Volker Heißmann (links) und Martin Rassau pflegen den fränkischen Dialekt.

(Foto: Bernhard Wiemann/BR)

Der neue Dialektpreis für Künstler, Wissenschaftler und Schüler

Es gibt Leute, denen gehen die zwei richtig auf die Nerven, und andere, die können gar nicht mehr aufhören zu lachen über die beiden Männer, die gerne in Frauenklamotten auftreten und allerlei Nonsens erzählen. Oder besser: Gschmarri, denn fränkisch reden Volker Heißmann und Martin Rassau fast immer, egal in welcher Rolle. Dafür, also für die Pflege des Dialekts, hat ihnen Heimatminister Markus Söder nun den Dialektpreis verliehen, den er zusammen mit Kultusminister Ludwig Spaenle eigens dafür erfunden hat.

Die beiden Komiker und Direktoren der Comödie in Fürth, die bei der Fränkischen Fastnacht in Veitshöchheim schon mal als Polizisten auftraten, nicht nur in ihrer Paraderolle als "Waltraud und Mariechen", bekamen Söders Sonderpreis. Spaenle verlieh seinen an den Liedermacher und Isar-Indianer Willy Michl.

Die Heimatpfleger der Bezirke waren aufgerufen, würdige Preisträger für die neue Auszeichnung vorzuschlagen und schließlich wurde zusätzlich zu den Sonderpreisträgern einer aus jedem Regierungsbezirk geehrt. Nur aus Schwaben kommen zwei, zu unterschiedlich sei der Dialekt im Allgäu, woher Filmemacher Leo Hiemer stammt, und in Nord- und Mittelschwaben. Von dort kommen die Kabarettisten Reiner und Dietmar Panitz, die als "Die Mehlprimeln" auftreten.

Aus Oberbayern wurde die Schriftstellerin Karin Michalke ausgezeichnet, die Drehbücher für Markus H. Rosenmüllers "Beste Zeit"-Trilogie schrieb. Die Liedermacherin Sara Brandhuber aus Niederbayern erhielt den Dialektpreis ebenso wie das Schülerprojekt "Dialekt-Eckerl" der Realschule Vohenstrauß in der Oberpfalz.

Das Unterfränkische Dialektinstitut an der Universität Würzburg wurde geehrt, außerdem die 89-jährige Annemarie Leutzsch aus Oberfranken. Als "Rettl aus dem Hummelgau" schreibt sie Mundartgedichte und Geschichten über das alte bäuerliche Kulturland zwischen Bayreuth und der Fränkischen Schweiz. Die Schriftstellerei ist auch das Metier von Fitzgerald Kusz aus Nürnberg, dessen Mundart-Theaterstück "Schweig, Bub!" seit der Premiere 1976 Hunderte Male am Nürnberger Schauspielhaus aufgeführt wurde.

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