Ausstellung:Schau von Fritz Koenig in den Uffizien geplant

Die Uffizien in Florenz planen im kommenden Jahr eine umfangreiche Werkschau des Bildhauers Fritz Koenig (1924-2017). Das teilte der Landshuter Oberbürgermeister Alexander Putz (FDP) am Montag dem Bayerischen Rundfunk mit. Die Vereinbarung sei am Sonntag mit Eike Schmidt, dem Direktor des weltberühmten Museums getroffen worden. Nun gehe es darum, Details abzustimmen, sagte Putz. Bis Ende September werde das Konzept stehen, dann entscheide der Stadtrat über den Landshuter Beitrag zur Ausstellung, die von Anfang Juli bis Anfang Oktober 2018 stattfinden soll. Vorgesehen sei unter anderem, eine Reihe monumentaler Plastiken von Fritz Koenig im Boboli-Garten in Florenz zu zeigen.

Zuletzt hatte sich die Debatte um die Schau zu einem Politikum entwickelt. Ursprünglich stammte der Vorschlag für die Retrospektive vom Londoner Kunsthändler und Koenig-Sammler Alexander Rudigier. Nachdem dieser die Koenig-Stiftung im Hofberg in Landshut über seine Idee unterrichtet hatte, reiste der stellvertretende Stiftungsvorstand Reinhold Baumstark nach Florenz, um dort mitzuteilen, dass er selbst der alleinige Ansprechpartner für die Schau sei. Als Rudigier davon erfuhr, schrieb er einen erbosten Brief an OB Putz, der auch Vorsitzender der Koenig-Stiftung ist. Putz wiederum missfiel Rudigiers Brief, weshalb er dem Kunsthändler die weitere Zusammenarbeit aufkündigte. Im Stadtrat hatte die Posse für einige Diskussionen gesorgt.

Der in Würzburg geborene Koenig hatte seit 1930 in Landshut gelebt und war Anfang des Jahres mit 92 Jahren auf dem Ganslberg in Altdorf bei Landshut gestorben. Er gilt als einer der bedeutendsten Bildhauer der Nachkriegszeit. Eines seiner Werke stand vor dem World Trade Center in New York. Seine "Große Kugelkaryatide" überstand die Terroranschläge vom 11. September 2001 schwer beschädigt und wurde wenige Straßen entfernt als Mahnmal im Battery Park wieder aufgestellt.

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