Ausflugstipps:Im Schutz der Mauern

ansbach

SZ Grafik

Das mulmige Gefühl von Mittelalter lässt sich in den trutzigen Kirchen zwischen Ansbach und Rothenburg gut spüren

Oft sieht man sie schon von Weitem, die Wehrkirche eines Dorfes. Viele wurden auf dem höchsten Punkt einer Ortschaft errichtet, um einen anrückenden Feind so früh wie möglich erspähen zu können. Bei einem Tagesausflug von Ansbach in Richtung Rothenburg ob der Tauber lohnt es sich in jedem Fall, eine dieser Kirchen auf dem Weg dorthin anzuschauen.

Ist man auf der B 13 unterwegs, empfiehlt es sich, gleich in Lehrberg Halt zu machen. Die evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Margaretha ist eine schlichte, einfach befestigte Wehrkirche, die sich Ende des 13. Jahrhunderts zur Wallfahrtskirche entwickelte. Weil die Kapelle für die Pilgerströme schnell zu klein wurde, ließ man eine zweite Kapelle an die Kirche anbauen. Im Dreißigjährigen Krieg suchten die Einwohner der Markgrafschaft oft Schutz in ihrer Wehrkirche. Die größte und spektakulärste Kirche dieser Art im näheren Umkreis aber ist die Kirchenburg St. Johannes in Burgbernheim, nord-östlich von Rothenburg. Einst vermutlich eine strategisch wichtiger Verteidigungsstätte, liegt die protestantische Pfarrkirche hoch über der Stadt am Osthang des ehemaligen Burghügels. Hinter der Kirche liegt der Friedhof, dessen Befestigung noch in Teilen erhalten ist. Ursprünglich war die Kirche doppelt ummauert, die Innenmauer mit Wehrgang ausgestattet und auch Gaden - einräumige Häuser - waren vorhanden. Außerdem sollten Wehrtürme die Kirchenburg vor Angriffen schützen. Von der früheren massiven Befestigung sind noch einer der Rundtürme und das Torhaus aus dem Jahre 1545 erhalten geblieben.

Auf dem Weg weiter in Richtung Rothenburg bietet sich ein Abstecher zum Waldgasthof Wildbad in Burgbernheim an, der sich etwa zweieinhalb Kilometer entfernt im Naturpark Frankenhöhe befindet. In dem Gasthaus mit großer Terrasse gibt es nicht nur gutes fränkisches Essen - sehenswert ist die gesamte Anlage des Wildbads mit ihren denkmalgeschützten Gebäuden. Das Wildbad entstand vor mehr als 1000 Jahren, im 18. Jahrhundert zählte es zu den bedeutendsten Kurbädern Europas. Insbesondere der Markgraf von Ansbach nutzte es damals als Kur- und Erholungsort. Aus dieser Zeit stammt auch das Kurhaus, das durch zwei Verbindungsgänge an die Wildbadstuben und den Markgrafenbau angeschlossen ist. 1968 wurde der Kurbetrieb eingestellt.

In Rothenburg angekommen, fällt die Entscheidung schwer, was man als erstes anschauen soll. Bei Sonnenschein ist es vielleicht das Beste, einfach durch die wunderschöne Mittelalterstadt zu schlendern, ein Eis zu essen oder eine Tauberkugel, ein für die Region typisches Gebäckstück, zu probieren. Zu den Sehenswürdigkeiten findet man dann übrigens ganz leicht durch die an vielen Orten aufgestellten Hinweistafeln.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: