Ausflugstipps fürs Wochenende:Tag in der Wildnis

Der Blick vom Lusengipfel im Bayerischen Wald ist grandios. Doch Vorsicht: Selbst bei sonnigem Wetter pfeift der Wind. Nach dem Abstieg empfiehlt sich eine Fahrt im Igelbus. Wie gut, dass das Elektrogefährt direkt an einem gemütlichen Gasthof Station macht.

der SZ-Extra-Redaktion.

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Landgasthof Euler, Neuschönau

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Ausflugstipps fürs Wochenende:Landgasthof Euler, Neuschönau

Landgasthof Euler, Neuschönau

Die Aussicht vom Lusen ist überwältigend. 360 Grad umfasst der Blick, vom etwas höheren Nachbarn Rachel im Nordwesten über das Budweiser Becken im Nordosten und die schier unermesslichen dunklen Massive des Bayer- und Böhmerwaldes bis zur Alpenkette im Süden. Markant steht der 1373 Meter hohe Lusengipfel im Nationalpark Bayerischer Wald, mit seinem Blockmeer, das wie von Riesenhand ausgestreut scheint. Ein schöner Sommerweg führt durch die nun lichten Wälder, doch sensationell ist der bequeme, eine gute Stunde beanspruchende Winterweg, reicht er doch als einer der ganz wenigen Steige in dieser Jahreszeit bis hinauf zum Gipfel. Dort wird es alpin, und der Wind pfeift rau selbst bei sonnigem Wetter.

Im Lusenschutzhaus kann man sich freitags, samstags und sonntags erholen und stärken (nach Ostern täglich geöffnet, Telefon 08553/1212), bevor es mit dem Schlitten wieder hinab nach Waldhäuser geht, wo das Auto parkt und der Igelbus, ein umweltfreundliches Elektrogefährt des Nationalparks, Station macht.

Der Bus fährt nach Neuschönau zum Landgasthof Euler, einer seit mehr als hundert Jahren im Familienbesitz befindlichen Einkehr. In der behaglichen Gaststube kann man bei liebevoll zubereiteten Speisen, etwa Zander an Linsen und Schwarzwurzeln, Osso Buco vom Hirsch oder Sauerbraten sowie selbst gebackenem Kuchen den Tag in der Wildnis Revue passieren lassen.

Landgasthof Euler, Kaiserstraße 10, 94556 Neuschönau, www.landgasthof-euler.de, Telefon 08558/1007

Text: Margit Brand; Foto: oh

sz extra 26.1.

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Ausflugstipps fürs Wochenende:Alte Klosterwirtschaft, Polling

Bereits seit Ende des 15. Jahrhunderts bildet die Klosterwirtschaft das gastronomische Zentrum von Polling im Landkreis Weilheim-Schongau. Mit Stolz blicken die Wirtsleute auf die historischen Besuche König Ludwigs II. und bedeutender Maler wie Carl Spitzweg zurück.

Auch heute fühlt sich der Gast in der mit einem Kachelofen und einer holzverkleideten Kassettendecke ausgestatteten Stube auf Anhieb wohl. Da die Portionen außerordentlich großzügig ausfallen, sollte man dem Hinweis "viele Gerichte sind auch als kleinere Portion möglich" auf der Speisekarte Beachtung schenken. Andernfalls lässt man sich etwaige Reste des fein geschmorten Ochsenbackerls oder des gebratenen Wildlachsfilets für zuhause einpacken.

Einzige Kritik: Die hausgemachten Hummer-, Rotwein- oder Meerrettichsaucen überschwemmen den Teller geradezu. Vielleicht sollte man sie zu Fisch und Fleisch besser separat servieren. Eine Spezialität des Hauses sind die teilweise auf mediterrane Art zubereiteten Flammkuchen sowie die hausgemachte Kuchen, Windbeutel und Strudel.

Alte Klosterwirtschaft, Weilheimer Straße 12, 82398 Polling, täglich außer Mo., warme Küche 11.30 bis 14.30 Uhr und 17.30 bis 21 Uhr, Telefon 0881/4851, Internet: www.alte-klosterwirtschaft.de

Text: Michael Reimer; Foto: oh

Restaurant Maximilian, Oberammergau

Quelle: Rainer Schmidt +49(0)171/2258702

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Ausflugstipps fürs Wochenende:Restaurant Maximilian, Oberammergau

Restaurant Maximilian, Oberammergau

Auch ohne Passionsspiele, die erst im Jahr 2020 wieder stattfinden, ist Oberammergau immer einen Besuch wert: Die filigrane Holzschnitzkunst etwa ist sowohl im Krippenraum des Oberammergauer Museums als auch in der Pfarrkirche St. Peter und Paul zu bewundern.

Direkt neben der Kirche hat sich im Hotel Maximilian eine vorzeigbare Gastronomie etabliert. Während das Edelrestaurant Benedikt's privaten Gesellschaften vorbehalten bleibt, fühlt man sich im Brauereigasthof auch als Wanderer auf Anhieb wohl. Hier wird das naturtrübe, obergärige Kellerbier frisch aus dem Braukessel gezapft, und auch die Qualität der Speisen ist gut.

Der zuvorkommende Restaurantleiter Dario Sperini stammt aus Italien und legt somit Wert auf Gerichte wie Lasagne vom mediterranen Gemüse, Steinpilzravioli in Parmesanschaum oder gebratenes Wolfsbarschfilet auf Risotto-Milanese mit leichtem Olivenschaum. Insgesamt dominieren aber die herzhaften bayerischen Klassiker. 2010 hat der Betrieb die Goldmedaille im "Wettbewerb Bayerische Küche" erhalten, was die Verwendung von Zusatz- und Haltbarkeitsstoffen ausschließt.

Restaurant Maximilian, Ettaler Straße 5, 82487 Oberammergau, täglich 11 bis 23 Uhr, Telefon 08822/948740, www.maximilian-oberammergau.de

Text: Michael Reimer; Foto: oh

Ausflugstipp Goldener Löwe Kallmünz

Quelle: oh

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Ausflugstipps fürs Wochenende:Zum Goldenen Löwen, Kallmünz

Zum Goldenen Löwen, Kallmünz

Kallmünz nördlich von Regensburg hat einige Sehenswürdigkeiten zu bieten: auf dem Berg die Ruine der im Dreißigjährigen Krieg zerstörten Burg, im Tal die steinerne Brücke am Zusammenfluss von Naab und Vils sowie ein stilistisch sehr eigenwilliges Rokoko-Gotteshaus. Besonders anziehend wirkte der Ort in der Oberpfalz auf die Künstler. Als sich Wassily Kandinsky und Gabriele Münter im Sommer 1903 im Überschwang des Malereiaufenthalts in Kallmünz verlobten, obwohl Kandinsky verheiratet war, gab es den Goldenen Löwen schon seit mehr als 200 Jahren.

Noch immer strahlt die Gaststube Behaglichkeit aus, wie sie früher ein stattliches Dorfwirtshaus auszeichnete. Die Wirtin Waltraud Luber kam über den Umweg der Kunst in die Küche des elterlichen Gasthofs und erinnerte sich an all die bayrisch-böhmischen Rezepte, die sonst kaum mehr auf der Karte zu finden sind: Kutteln etwa oder "Goasbradl", ein Kartoffelauflauf mit Milch und Kümmel, der früher in der Oberpfalz das Fleisch ersetzen musste und heute den Lammbraten begleitet. Karg ist sie nicht, die Küche des Goldenen Löwen. Der Wirt Richard Luber braut Zoiglbier nach alter Tradition. Der sechszackige Stern, geformt aus den alchemistischen Zeichen für Feuer und Wasser, wanderte einst von Haus zu Haus, um anzuzeigen, wo gerade Bier gebraut worden war. Heute hängt er in Kallmünz nur noch am Goldenen Löwen.

Zum Goldenen Löwen, Alte Regensburger Str. 18, 93183 Kallmünz, Di. bis Sa. 18-24 Uhr, So. 11.30 bis 14.30 Uhr, Mo. Ruhetag, www.luber-kallmuenz.de, Telefon 09473/380

Text: Margit Brand; Foto: oh

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Ausflugstipps fürs Wochenende:Stroblwirt, Oberhausen

Von Hans Söllner über die Couplet AG bis zur Monaco Bagage sorgen auf der Stroblbühne regelmäßig bekannte Musiker für gute Laune (aktuelles Programm: www.gasthaus-strobl.de) Gehobene Landkultur zwischen Weilheim und Peißenberg - da darf sich auch die Strobl-Küche keine Schwäche leisten.

Einen Beitrag zur Sprachkultur leistet die auf Bairisch gehaltene Speisekarte. Nach einer "guaden Suppe vorweg" oder einer "Kloanigkeit" wie gebackener Romadur mit Preiselbeersahne sucht man sich den Hauptgang unter "Oiwei guad", "aus dem Bratenreindl" oder "Strobl Grill" aus. Zu empfehlen sind beispielsweise die Fleisch-Variationen vom heimischen Weidenochsen.

"Was Siaß" rundet das Schlemmermenü ab, wobei die hausgemachten "Schokobatz", "Karamelkrem" und Kaiserschmarrn miteinander konkurrieren. Von der großzügigen Tortenauswahl ganz zu schweigen, weshalb viele Nachmittagsgäste die Einkehr eigens aufsuchen. Am Ende stellt der Gast zufrieden fest: Alle Speisen schmecken gut und frisch.

Gasthaus Stroblwirt, Dorfstraße 6, 82386 Oberhausen, Fr. bis Di. von 10 Uhr an, Do. ab 16 Uhr, Mi. Ruhetag, Telefon 08802/222

Text: Michael Reimer; Foto: oh

Zum Bräu, Kollnburg, sz extra 29.12.

Quelle: SZ

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Ausflugstipps fürs Wochenende:Zum Bräu, Kollnburg

Zum Bräu, Kollnburg

Wenige Häuser gruppieren sich um die Burgruine Kollnburg. Fast zu groß für die Gemeinde im Landkreis Regen wirkt die ehemalige Schlosskirche, die eine seltene Darstellung der Heiligen Dreifaltigkeit beherbergt. Vom Turm reicht der Blick zu den höchsten Gipfeln des Bayerischen Waldes, Arber, Rachel, Kaitersberg, zur Burgruine Neunußberg und nach Viechtach im Tal. Hierher brachte Anatol Donkan die Kunst der Fischhautverarbeitung, wie sie die Nanai in Sibirien pflegen. Er fertigt Gürtel und Taschen aus Lachs-, Tulapi- oder Störleder, das mit feiner Farbigkeit und interessanter Struktur fasziniert. Ein kleines Museum zeigt Geräte, Kleidung und Schmuck der Nanai (www.amur-art-museum.de, Telefon 09942/809671).

Die Ritter hatten zwar eine herrliche Aussicht, aber gemütlich dürfte es in ihrem Gemäuer nicht gewesen sein. Das ist heute anders: Beim Bräu unterhalb der Burg wird nicht nur der Gaumen mit Lachstartar, Hirschsteaks oder Kaiserschmarrn verwöhnt, der Gast kann sich im Spa-Bereich Gutes tun, etwa mit dem heißen Zitronenwickel "Jambira Pinda Sweda" oder einer Nuad-Thai-Massage. Für Kinder gibt es eine Schokoladen-Rückenmassage, für Männer "Men Relax" oder "New Energy" fürs Gesicht.

Zum Bräu, Viechtacher Straße 6, 94262 Kollnburg, Telefon 09942/94850, Internet: www.zum-braeu.de

Text: Margit Brand; Foto: oh

Ausflugstipp 22.12.2011

Quelle: www.guenterstandl.de

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Hubertus Alpin Lodge & Spa, Balderschwang

Lammfelle, Holzmöbel, eine Welt aus Filz und Leinen. An der Wand hängen Kuhglocken, draußen liegt der Schnee. Wer das Hotel Hubertus in Balderschwang betritt, hat das Gefühl, er befinde sich in einem Allgäuer Stadel - in einer modernen Luxusvariante freilich. Und genau das war der Traum von Christa Traubel, die jahrelang eine Alm bewirtschaftet hatte:

Die ausgebildete Heilpraktikerin wollte das Hüttengefühl in das Gästehaus ihres Mannes bringen, das der von seinem Vater übernommen hatte. 2002 begann die Renovierung, im Herbst 2010 feierte der Familienbetrieb in einem Hochtal auf 1044 Metern Höhe Wiedereröffnung. Seitdem hat sich das gemütliche Vier-Sterne-Haus als naturnahes Wellnesshotel mit Barfußparcours, Saunen, Außenpool und Ruheräumen etabliert. Eine große Stärke ist die Küche, die auch Besucher genießen, die nicht übernachten (Themenabende; Teilnahme am Menü möglich, besser vorab reservieren).

Gekocht wird mit frischen Produkten der Region, die Gastgeber legen großen Wert auf die Ernährungsprinzipien von "Logi" und "Slow Food". "Wir nennen unseren Ansatz Wohlfühl-Kulinarik", erklärt Karl Traubel. Statt eines großen Speisesaals stehen sechs verschiedene Stuben zur Wahl. Hier kommen kreative und geschmackvolle Gerichte in nicht zu üppigen Portionen auf den Tisch. Zum Beispiel eine warme Rahmsuppe von der Gurke mit Meeresfrüchten oder ein Rinderrücken mit Waldpilzen, Selleriepüree und Trüffeljus. Zum Allgäuer Käse passt ein schwerer Rotwein.

Am besten ist es ohnehin, über Nacht zu bleiben, denn die neu gestalteten Zimmer und Suiten sind ähnlich einladend wie die Lobby im Stadel-Look.

Hubertus Alpin Lodge & Spa, Dorf 5, 87538 Balderschwang, www.hotel-hubertus.de, Telefon 08328/9200

Text: Bernhard Blöchl; Foto: oh

Enzianhütte, Rottach-Egern, sz extra 15.12.

Quelle: SZ

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Ausflugstipps fürs Wochenende:Enzianhütte, Rottach-Egern

Enzianhütte, Rottach-Egern

Eine Fahrt an den Tegernsee ist zu jeder Jahreszeit reizvoll. Was gibt es Schöneres, als sich durchgefroren am offenen Feuer zu erwärmen? Dazu ist die Enzianhütte bestens geeignet. In der gemütlichen Stube haben an massiven Holztischen rund 50 Personen Platz. Das gesellige Zusammenrücken ist eine Selbstverständlichkeit. Im Mittelpunkt der Stube steht der Holzofen, an dem der Seniorchef der Familie Hagn das Grillfleisch zubereitet.

Eine Spezialität ist das Lammfilet mit viel frischem Knoblauch, zart und saftig gebraten. Dazu Rösti oder nur Brot. Es gibt auch hausgemachte Suppen und knackige Salate. Während der warmen Jahreszeit lässt es sich im Freien wundervoll unter den alten Obstbäumen sitzen mit Blick auf den Wallberg. Die Enzianhütte ist eine kleine Brennerei mit langer Familientradition. Zum Ausschank gelangen zum Beispiel der Vogelbeerbrand oder Weichselkirsch. Der Sohn der Familie Hagn hat sich auf Confiserie spezialisiert.

Wer nicht nur essen will, sollte unbedingt vorher dem Kutschenmuseum einen Besuch abstatten. Es ist im Gsotthaberhof untergebracht, der bis 1803 ein Lehen des Benediktinerklosters Tegernsee war. Thomas Böck sammelte ausgediente Wägen, Kutschen und Schlitten. Neben fuhrmännischem Zubehör ist alles vertreten, was einen Gespannfahrer und Pferdefreund in den Bann zieht. Sogar ein vom Schah von Persien in Auftrag gegebenes Pferdegeschirr ist zu bewundern. Und es gibt dort auch laufend Sonderausstellungen.

Enzianhütte, Familie Hagn, Kalkofen 3, 83700 Rottach-Egern, Telefon 08022/5103, geöffnet Mi. bis Mo. von 17 Uhr an, Reservierung empfehlenswert.

Kutschen-, Wagen- und Schlittenmuseum im Gsotthaberhof, Feldstraße16, 83700 Rottach-Egern,  08022/664567, geöffnet 1. Mai bis 31. Okt. und 15. Dez. bis 28. Feb., Di. bis So., 14 bis 17 Uhr; 1. bis 14. Dez. u. 1. März bis 30. April, Sa. und So., 14 bis 17 Uhr

Text: Franziska Kurz, Foto: Hagn

Extra 8.12.11

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Osteria La Vela, Schliersee

Hoch über dem Schliersee weht die italienische Flagge im Wind - eine Seltenheit im Oberland. Mit ein bisschen Sonnenwärme kann man sich auch zur kalten Jahreszeit auf der Südterrasse der Osteria niederlassen, um beim Essen den Blick über den See auf die spitz zulaufende Brecherspitze zu genießen. Auch die hausgemachten Speisen sind ein Hochgenuss: Nicht nur Fisch und Muscheln kommen täglich frisch auf den Teller - so wie es Inhaber Angelo aus seiner süditalienischen Heimat gewohnt ist. Wie bei Mama halt, die im La Vela praktischerweise als Küchenchefin fungiert. Auch Angelos Schwester, sein Schwager und Cousin arbeiten im Familienbetrieb.

Hervorzuheben sind die Pizzen mit ihrer gelungenen Balance aus dünnem Teig, leckerer Soße und wohlschmeckendem Belag. Bei den gegrillten Calamari werden nicht die üblichen frittierten Ringe serviert, sondern ganze Stücke. Da die mediterrane Küche von den "Antipasti" über "Pasta fresca", "Carne" und "Pesce" bis hin zu den "Dolce" keine Wünsche offen lässt, kann man bei der Bestellung keinen Fehler begehen.

Osteria La Vela, Dekan-Maier-Weg 13, 83727 Schliersee, täglich 11.30-14.30 und 17-23.30 Uhr, Telefon 08026/924140

(SZ-Extra vom 8.12.2011/reim; Foto: oH)

Hotel Müllerbräu, Pfaffenhofen, EXTRA 1.12.11

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Ausflugstipps fürs Wochenende:Hotel Müllerbräu, Pfaffenhofen

Hotel Müllerbräu, Pfaffenhofen

Dass es sich in ihrer Stadt prima leben lässt, wissen die Pfaffenhofener längst. Seit vergangenem Oktober haben sie es offiziell: Die Kreisstadt an der Ilm wurde im südkoreanischen Seoul als lebenswerteste Kleinstadt der Welt ausgezeichnet. Besucher zeigen sich vor allem vom historischen Hauptplatz und dem Rathaus mit dem imposanten Turm beeindruckt.

In direkter Nachbarschaft befindet sich eine weitere Institution: Der 1856 eröffnete Gasthof Müllerbräu, der nicht nur wegen seines angeschlossenen Hotels auch außerhalb der Stadtgrenzen bekannt ist. Ein Geheimtipp ist das von Bernd und Margot Weinhart im September 2009 übernommene Haus schon lange nicht mehr - an der Qualität der Speisen ändert das nichts.

Diese werden laut Auskunft des Wirts (der auch in der Küche steht) stets frisch und ohne Zusatz von Fertigprodukten zubereitet. Das Angebot werde den Jahreszeiten angepasst. So gibt es im Herbst Wildgerichte aus heimischer Jagd, im Frühjahr stehen Hopfenspargel und Spargel auf der Karte. Klassiker wie Schweinsbraten oder Wiener Schnitzel gibt es immer - einen Terrassenplatz mit Blick auf das Rathaus dagegen nur bei schönem Wetter.

Hotel Müllerbräu, Hauptplatz 2, 85276 Pfaffenhofen an der Ilm, Küche 11 bis 14 und 17 bis 22 Uhr, Mo. Ruhetag, 08441/493

Text: Josef Grübl, Foto: oh

Landgasthof Heilinghausen, SZ EXTRA 24.11

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Ausflugstipps fürs Wochenende:Landgasthof Heilinghausen

Landgasthof Heilinghausen

Bevor der Regen bei Regensburg in die Donau mündet, durchzieht er eine liebliche Landschaft, von Burgen und Schlössern gesäumt, die Namen tragen wie Hirschling, Stefling, Burg Hof oder Ramspau. Etwa 25 Kilometer nördlich der Flussmündung liegt der Landgasthof Heilinghausen, eine ehemalige Poststation am Handelsweg von Regensburg nach Böhmen.

Nach einer Burgenwanderung oder einer Tour auf dem Regentalradweg tut eine Einkehr im Biergarten oder am Kachelofen in der gemütlichen Gaststube gut, denn die Familie Faisst wirkt kulinarische Wunder. Ein paar Beispiele: Hechtnockerl mit Safranrisotto auf grüner Soße, die sich als Spinat entpuppt, oder Entenbrust begleitet von Fingernudeln und Birnenblaukraut. Davor Gänseleber mit rohem Kürbis oder Wildessenz, danach eine Nougatmousse. Wer sich in Werner Faissts Küche genauer umsehen möchte, bucht einen Kochkurs (nächster Termin am 28. November um 18 Uhr).

Landgasthof Heilinghausen, Alte Regenstraße 5, 93128 Heilinghausen, Mi. bis Mo. 11 bis 14 und 18 bis 24 Uhr, Küche bis 21 Uhr, Di. Ruhetag, Internet: www.landgasthof-heilinghausen.de, Telefon 09402/4238

Text: Margit Brand; Foto: oh

Ausflugsziele in Bayern, "Großer Wirt", Bruckmühl

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Ausflugstipps fürs Wochenende:Ausflugsziele in Bayern, "Großer Wirt", Bruckmühl

Großer Wirt, Bruckmühl

Ein Spaziergang im Mangfalltal ist besonders im Herbst sehr reizvoll. Vor allem das liebevoll angelegte Bruckmühler Auwald-Biotop lohnt einen Abstecher: Hier, im Landkreis Rosenheim, sind fast sämtliche in Bayern beheimateten Bäume und Sträucher vereint. Mittwochs, samstags und sonntags öffnet zudem das Tierkundemuseum von 14 bis 16 Uhr (Telefon 08062/4323).

Nur gut einen Kilometer von der Mangfall entfernt bietet direkt an der Staatsstraße 2078 der Gasthof Großer Wirt eine vorzeigbare Küche. Das Feinschmecker-Menü (etwa 40 Euro) besteht aus vier Gängen inklusive Aperitif und Espresso und wird in kurzen Abständen, je nach Saisonangebot der Zutaten, modifiziert. Erfreulich ist, dass auch Vollwertkost und Gerichte mit weniger Fleisch auf der Speisekarte stehen. Bei den Fleischgerichten ist das Angebot vom Chateaubriand - ein doppeltes Filetstück vom Rind - bis zum Rehmedaillon sehr vielfältig.

Zum Abschluss gibt es ein hausgemachtes Schokoladenmousse mit Früchten oder einen Walnussbecher mit Eierlikör.

Gasthof Großer Wirt, Am Griesberg 2, 83052 Bruckmühl, warme Küche 11.30 bis 14 und 17.30 bis 21.30 Uhr, Di. Ruhetag, www.gasthof-grosser-wirt.de, Telefon 08062/5888

Text: Michael Reimer; Foto: oh

Restaurant "Zum Blauen Reiter" in Kochel

Quelle: SZ

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Ausflugstipps fürs Wochenende:Zum Blauen Reiter, Kochel

Kunstspaziergang und Vogellehrpfad, Wasserfall und Waldschlucht, Franz-Marc-Museum und Einkehr im angrenzenden Restaurant: In Kochel am See kann man das Naturerlebnis ideal mit Blauer-Reiter-Kultur und schmackhaftem Essen verbinden.

Bereits am Bahnhof entdeckt man Marcs erstes Gemälde "Hocken im Schnee", anschließend führt der gut beschilderte Themenweg durch den Ort zur Seepromenade und am Aktgemälde "Badende Frauen" vorbei zum Franz-Marc-Museum.

Im angrenzenden Restaurant wird dem Gast innovative Küche mit Fischen aus den umliegenden Seen und Fleisch vom Biometzger geboten. Auf Wunsch können auch glutenfreie, vegetarische und vegane Speisen bestellt werden. Basis-Gerichte wie Pellkartoffeln und Kräuterquark mit Andechser Fassbutter oder Tagliatelle mit Wildschweinragout stehen regelmäßig auf der Speisekarte, dazu gibt es saisonale Spezialitäten. Nach dem Essen ließe sich die Wanderung noch über den Vogellehrpfad bis zu einem Wasserfall in der wildromantischen Laingraben-Bachschlucht fortsetzen.

Restaurant Zum Blauen Reiter, Franz-Marc-Park 8, 82431 Kochel, Di. bis So. 10 bis 18 Uhr, www.zum-blauen-reiter.de, Telefon 08851/923833

Text: Michael Reimer

Ausflugsziele in Bayern, Beckerwirt, Böhmfeld

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Ausflugstipps fürs Wochenende:Ausflugsziele in Bayern, Beckerwirt, Böhmfeld

Beckerwirt, Böhmfeld

Gut 1600 Einwohner, knapp 500 Meter hoch gelegen, von Wäldern und Feldern umsäumt: Böhmfeld, an den südlichen Ausläufern des Fränkischen Jura auf halbem Weg zwischen Ingolstadt und Eichstätt gelegen, ist ein Flecken wie tausend andere. Über dem Ort thront die alte Pfarrkirche St. Bonifatius, noch gibt es Bauernhöfe, ein paar Handwerker und eine Schule. Und mittendrin im Dorf steht ein Gasthaus, an dem es sich lohnt, Station zu machen.

Ehedem war der Beckerwirt eine einfache Bauernwirtschaft. Heute findet man in einem ehemaligen Kuhstall eine sehr gediegene Gastwirtschaft vor, die seit bald 160 Jahren in Familienbesitz ist. Äußerlich macht das Haus nicht allzu viel Aufhebens von sich, die große Gaststube mit Hergottswinkel, Jurasteinboden, massiven Holztischen und einem stattlichen Kamin verspricht indes einen angenehmen Aufenthalt. Und einen sehr genüsslichen dazu.

Ausgezeichnet etwa mundet ein Braten vom Altmühltaler Lamm mit Gratinkartoffeln und Kräutern aus dem Garten oder ein zartes Lendensteak vom Weiderind. Wer es lieber fleischlos mag, ist mit einer Gemüselasagne oder einem Grünkernrisotto mit Steinpilzen sehr gut bedient. Das Besondere am Beckerwirt ist, dass sich die Wirtsleute mit aller Konsequenz das Thema Bio aufs Panier geschrieben haben. Alles, was die Kräuterpädagogin und Küchenchefin Andrea Ponschab auf den Tisch bringt, stammt aus biologischem Anbau oder biologischer Aufzucht und wird fast ausschließlich von Bioland-Bauern in der Region erzeugt. Fleisch und Brot etwa liefert unter anderen das Benediktinerkloster Plankstetten, nach dessen alten Rezepten das Riedenburger Brauhaus ein süffiges Dunkles oder ein naturtrübes Emmerbier braut. Rundum gut verköstigt, lassen sich das Schambach- und Altmühltal oder die Barock- und Bistumsstadt Eichstätt vergnüglich ergründen.

Gasthaus Beckerwirt, Hauptstraße 15, 85113 Böhmfeld, Di.-Do. ab 17 Uhr, Fr./Sa. 11.30-24 Uhr, So. 9.30-24 Uhr, Mo. Ruhetag, www.beckerwirt.de,Telefon 08406/91242

Text: Werner Schmidt; Foto: oh

Ausflugsziele in Bayern, Marktrestaurant, Mittenwald

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Ausflugstipps fürs Wochenende:Ausflugsziele in Bayern, Marktrestaurant, Mittenwald

Marktrestaurant, Mittenwald

Es war ein Niederrheiner, der dem oberen Isartal ein neues Feinschmeckerlokal bescherte. Eines, das in stilvollem Ambiente ländlich-alpine Küche bietet, die raffiniert und bodenständig zugleich ist. Andreas Hillejan heißt der Mann, der sich in dem durch und durch bayerisch geprägten Mittenwald seinen Traum vom eigenen Restaurant erfüllte.

Zuletzt war Hillejan Mitinhaber und Küchenchef im preisdekorierten Neusser Gourmet-Restaurant Herzog von Burgund. Seit Sommer 2010 nun verwöhnt er seine Gäste im Mittenwalder Marktrestaurant. Das schnörkellos-elegante Lokal hat eine Terrasse und, mitten im Raum, einen Gewölbekeller aus dem 17. Jahrhundert.

Hier kommen aromareiche Kreationen auf die Teller, die dem Prinzip "regional, saisonal und immer frisch" folgen. Die Tafelspitzsuppe mit Schnittlauch ist, wie auch die Kräuterrahmsuppe, kräftig gewürzt; das Rehragout mit Steinchampignon und Gewürzbrotknödel schmeckt zart und edel.

Die Auswahl ist groß und bayerisch gefärbt, es finden sich aber auch Gerichte aus der Heimat des Chefs auf der Karte wie "Himmel und Erd" vom Schweinebäckchen mit Kartoffel-Apfelpüree. Wer mehr Zeit und Hunger hat, gönnt sich ein regionales Menü (drei Gänge 37 Euro).

Aufmerksamkeiten wie der mehrteilige Küchengruß oder der geschulte Service machen den Besuch beim Niederrheiner in Mittenwald zum besonderen Erlebnis.

Das Marktrestaurant, Dekan-Karl-Platz 21, 82481 Mittenwald, 12 bis 14.30 Uhr und 18 bis 22 Uhr, Montag Ruhetag, Telefon 08823/9269595, Internet: www.das-marktrestaurant.de

Text: Bernhard Blöchl; Foto: www.rohde-fotografie.de

Ausflugsziele in Bayern, Zur Moosmühle, Huglfing

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Ausflugstipps fürs Wochenende:Ausflugsziele in Bayern, Zur Moosmühle, Huglfing

Zur Moosmühle, Huglfing

Vor allem "Feinschmecker von Wildgerichten" werden in der Moosmühle ihre Freude haben - zumindest, wenn man der Website glauben darf. Bei den Wildwochen kommen Reh, Hirsch oder Wildgeflügel auf die Teller. An Kirchweih verwöhnen die Gastgeber in Huglfing im Landkreis Weilheim-Schongau aber auch mit Enten und Pute aus dem Rohr sowie Kürbisgerichten.

Auf regionalen Bezug der Ware wird viel Wert gelegt: Das Wild stammt aus heimischen Wäldern, das Rindfleisch aus eigener Aufzucht und die Forellen nebst Saiblingen aus dem eigenen Weiher. Außerdem steht mindestens ein kreatives vegetarisches Gericht auf der Karte: etwa der "Moosmühledreier" mit Käsespätzle, Gemüsestrudel und Spinatknödel.

In Kombination mit einer von der Wirtin hergestellten Bio-Hollerblüten- oder Wildkräuter-Rhabarberschorle ist das eine schmackhafte Alternative zur weit verbreiteten Fleisch-und-Bier-Kultur. Hausgemachte Kuchen und Strudel runden das Menü ab. Wer es feurig mag, bestellt "Fire & Ice", einen Espresso mit Eis und Chilischokolade.

Gasthof Zur Moosmühle, Hauptstraße 96, 82386 Huglfing, täglich von 9 Uhr an, Telefon 08802/8135, Internet: www.zur-moosmuehle.de

Text: Michael Reimer; Foto: oh

Ausflugsziele in Bayern, Schlossgaststätte Unterelkofen, Grafing

Quelle: SZ

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Ausflugstipps fürs Wochenende:Schlossgaststätte Unterelkofen, Grafing

Gut versteckt liegt sie, die Elkofener Burg in der Nähe von Grafing im Landkreis Ebersberg. So gut versteckt, dass die Schweden sie 1632 glatt übersahen, als sie während des Dreißigjährigen Krieges plündernd durchs Land zogen. Wie die Spitze eines Leuchtturms ragt der bereits im Jahr 935 fertig gestellte, trutzige Wehrturm der besterhaltenen Burg Oberbayerns aus einem Meer von Bäumen. Seit 1664 befindet sich die Burg im Besitz der Grafen Rechberg und Rothenlöwen, die auch heute noch die alterwürdigen Mauern bewohnen. Doch die Außenanlagen sind Besuchern ebenso zugänglich wie der Innenhof der Burg.

Ist man vom Wandeln auf den Pfaden der Geschichte durstig geworden, so empfiehlt sich eine Einkehr in die am Fuße der Burg gelegene "Schlossgaststätte". Im schattigen, kleinen Biergarten lässt es sich selbst bei hohen Temperaturen hervorragend aushalten. Bei gediegener bayerischer Küche (zu moderaten Preisen) kann man nun Kraft sammeln für einen Spaziergang um die nahe gelegenen Spiegelweiher, eine Radtour durchs malerische Atteltal oder eine Partie Boccia auf der hauseigenen Sandbahn.

Oder aber man lässt ganz einfach fünfe gerade sein, die Kinder den Spielplatz entern und bestellt sich nach dem üppigen Züricher Käseschnitzel eine noch üppigere Dampfnudel mit Vanillesoße - die Besteigung des Burgbergs hat man ja schließlich bereits erfolgreich hinter sich gebracht.

Schlossgaststätte Unterelkofen, Graf-Ernst-Str. 14, 85567 Grafing, Öffnungszeiten: Di. - So., 10-24 Uhr, 08092/4558,www.schloessel.de

Foto: oh

sz extra 15.9.

Quelle: SZ

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Schützenhaus, Jachenau

Das kulinarische Angebot in der Jachenau ist überschaubar. Umso erfreulicher, dass das lange etwas im Schatten des Gasthofs Zur Post stehende Schützenhaus nach dem Pächterwechsel wieder eine vorzeigbare Küche zu bieten hat. Die Einkehr liegt unmittelbar am großen Wanderparkplatz, von dem ein beschilderter Steig durch das mit herrlichen Badegumpen aufwartende Lainenbachtal in Richtung Rabenkopf führt. Bei schönem Wetter ist der Gastgarten dank guter Speisenqualität stets ordentlich gefüllt.

Das herzhafte Rindsgulasch überzeugt ebenso wie der "gröschte Knödel" mit Ei. Beliebt sind aber auch die Salate, die wahlweise mit Mozzarella-Sticks, Frühlingsrolle oder Hendlflügel serviert werden. Der Schweinsbraten mit zweierlei Knödel ist am frühen Abend bei großem Andrang oft vergriffen. Aber auch mit der Bestellung von "Florians Ochsenfetzen in Pfefferrahmsoße" begeht man keinen Fehler. Den Käse bringt der Küchenchef aus seiner Allgäuer Heimat mit.

Schützenhaus, Dorf 7 1/8, 83676 Jachenau, durchgehend warme Küche 11.30 bis 20.30 Uhr, Mittwoch Ruhetag, Telefon 08043/303, www.schuetzenhaus-jachenau.de

Text: Michael Reimer; Foto: oh

WM Fan-Eis

Quelle: dpa

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Eisdiele Fontanella, Metten

Italien und Bayern, ein uraltes Thema. Selten verbinden sich italienisches Lebensgefühl und bayerische Lebensart so gut wie im kleinen Klosterort Metten an der Donau zwischen Passau und Regensburg. Besonders ehrwürdig ist das Kloster, gegründet im 8. Jahrhundert, mit einer barocken Bibliothek, deren leuchtendes Grün, Gold, Weiß und Schwarz noch nie restauriert werden mussten. Nur einem der Atlanten, die das Gewölbe tragen, fehlt der große Zeh.

Nicht weit vom Kloster entfernt, ist im Frühjahr die Eisdiele Fontanella neu entstanden. Elegant die Einrichtung, kaum zu überbieten die Auswahl. Bereits seit 1955 macht die Familie Fontanella nördlich der Alpen Eis. Und was für eins! Mango oder Himbeere, Erdbeere oder Limone, Schokolade weiß und schwarz, Espresso, Banane und viele weitere Sorten. Tiziano Fontanella verwendet keine künstlichen Zusätze oder Farbstoffe, das Fruchteis entfaltet ein Konzentrat der Aromen, das Milcheis entsteht aus besten Zutaten wie Pistazien aus Sizilien oder Haselnüssen aus dem Piemont. Und so wächst die Schlange an der Eistheke an den Sommerwochenenden mehr und mehr, Barbara Fontanella und ihre Mädchen haben alle Hände voll zu tun. Denn viele wissen, dass sie sich eine Reise über den Brenner möglicherweise sparen können, wenn sie nach Metten im Landkreis Deggendorf kommen.

Eisdiele Fontanella, Marktplatz 9, 94526 Metten, Telefon 0991/9912711, www.eis-fontanella-metten.de

Text: Margit Brand; Foto: oh

Ausflugsziele in Bayern, Bad Wiessee, Abwinkl, Sappl-Keller

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Ausflugstipps fürs Wochenende:Ausflugsziele in Bayern, Bad Wiessee, Abwinkl, Sappl-Keller

Sappl-Keller, Bad Wiessee

Der vielleicht schönste Keller im Tegernseer Land liegt im Freien, im Schatten großer, alter Bäume. Nun ist der Sappl-Keller in Abwinkl in Bad Wiessee eigentlich gar kein Keller, sondern ein Garten, genauer: ein Biergarten. Einer, in dem schon vor 100 Jahren Tegernseer Bier getrunken wurde, der aber lange ruhte, bevor er im Mai dieses Jahres wiedereröffnet wurde. Keller heißt er deshalb, weil man damit an die Sommer-Tradition der Brauer anknüpfen möchte, die ihr Bier aus den kühlen Kellern direkt im angrenzenden Garten verkauften.

Christine und Jupp Brenner, die Wirtsleute des Freihaus Brenner, haben die schönen Holzbänke und -tische aufstellen lassen. Etwa 200 Besucher finden hier Platz. Ganz stilecht kann man seine eigene Brotzeit mitbringen, oder man holt sich sein Essen an der Grillstation. Da gibt es etwa Nürnberger Würschtel in der Semmel, Tegernseer Bergkäse, Hendlkeulen oder geräucherte Forellen. Und natürlich das Tegernseer Bier, das sich auch viele Münchner zum Kühlen in den Keller stellen.

Sappl-Keller, Ringbergstraße 53, Abwinkl, Bad Wiessee, bei schönem Wetter tägl. 11-22 Uhr, www.sappl-keller.de, Telefon 08022/6649500

Text: Bernhard Blöchl; Foto: oh

Ausflugsziele Bayern, Bayrischzell, Schliersee, Aurach, Bayern

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Ausflugstipps fürs Wochenende:Ausflugsziele Bayern, Bayrischzell, Schliersee, Aurach, Bayern

Gasthof Mairhofer, Aurach

Zwischen Schliersee und Bayrischzell führt der Bodensee-Königssee-Radweg durch eine malerische Berglandschaft. Bevor er an der Deutschen Alpenstraße nordwärts in das untere Leitzachtal abzweigt, passiert er den kleinen Garten des Gasthofs Mairhofer. Seit 1805 bürge der traditionelle Familienbetrieb für Qualität und faire Preise, ist der eigenen Webseite zu entnehmen; die Hauschronik reicht bis ins Jahr 1078 zurück. Die denkmalgeschützte Kachelofen-Stube wurde erst kürzlich renoviert, Hirschgeweihe und ein altes Radio gehören zum Inventar.

Da auch die gutbürgerliche Küche mit ihren frisch zubereiteten Speisen überzeugt, ist der Aufenthalt beim Mairhofer auf jeden Fall ein Gewinn. Nach einem Aperitif, etwa einem Prosecco mit Rosenlikör, und einer hausgemachten Suppe hat man die Wahl zwischen einem Fleischgericht und einer vegetarischen Speise, zum Beispiel Bärlauchknödel. Erfreulich ist, dass der Gast bei vielen Gerichten von der Herkunft des Fleisches erfährt und auch kleinere Portionen bestellen kann. Damit noch Platz für das vorzügliche Bauernhofeis oder ein anderes Dessert wie Erdbeercreme mit Rhabarberkompott übrig bleibt.

Gasthof Mairhofer, Alpenstraße 2, 83730 Fischbachau, Mo. und Di. Ruhetag, Telefon 08028/859, Infos im Internet: www.gasthof-mairhofer.de

Text: Michael Reimer; Foto: oh

Ausflugsziele Bayern, Dachau, Prittlbach, Gasthof Wallner

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Ausflugstipps fürs Wochenende:Ausflugsziele Bayern, Dachau, Prittlbach, Gasthof Wallner

Gasthof Wallner, Prittlbach

Als Ortsunkundiger würde man einfach durchfahren. Dabei hat das kleine Prittlbach, drei Kilometer hinter Dachau, eine kulinarische Überraschung zu bieten, von der sich selbst das Münchner Slow-Food-Convivium zu einer Empfehlung hinreißen ließ: Beim Gasthof Wallner ist alles - von der Speisekarte bis zur Einrichtung - traditionell bayerisch und scheint jeglichem Zeitgeist getrotzt zu haben.

Nicht einmal Pommes Frites stehen auf der Karte, und auch die Preise sind fast wie von anno dazumal. Hauptgerichte kosten zwischen sieben und 12 Euro, die Suppen 2,50 Euro. Die Auswahl ist klein, dafür ist alles (bis auf den Kartoffelknödel) handgemacht und frisch zubereitet. Die Braten vom Spanferkel, Lamm oder Kalb kommen aus dem Rohr und sind so wunderbar mürbe, dass man sie auch löffeln könnte. Dazu gibt es Knödel, Spätzle und einen gut abgeschmeckten Beilagensalat. Vor allem auf den Kartoffelsalat, lauwarm und mit speckigen Kartoffeln, schwören die Gäste. Auch der Tafelspitz in Dillsoße und die sorgfältig zubereiteten Bratkartoffeln sowie die zarte Lammkeule mit angebräunten Butterspätzle erfreuen.

Ein paar Zugeständnisse an den Zeitgeist macht der Wallner aber doch. Mit Cola und Limo etwa, und auch das Schokoladenparfait mit Alkohol und marinierten Erdbeeren ist streng genommen keine bayerische Erfindung. Dafür kommt das Ludwig-Thoma-Bier aus Steinkrügen. Die Produkte stammen überwiegend aus dem Dorf, das Fleisch vom Dachauer Metzger Glas. Im Sommer sitzt man unter alten Kastanien im Garten und genießt die ländliche Stille. In zwei Stunden sind vier Autos, ein Pferd und zwei Radler vorbeigekommen.

Gasthof Wallner, Dorfstraße 20, 85241 Prittlbach, 11.30 bis 14 Uhr und 17.30 bis 21 Uhr, Mi. und Sa. Ruhetag, Telefon 08131/376720, Infos im Internet: www.gasthof-wallner.de

Text: Christa Eder; Foto: Georg Wallner

Haus Heuport, Regensburg, sz extra 11.8.

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Ausflugstipps fürs Wochenende:Haus Heuport, Regensburg

Weit zurück in die Vergangenheit der Unesco-Kulturerbe-Stadt Regensburg führt ein Besuch im Haus Heuport: Restaurant, Café und Bar samt mehreren Sälen für Feiern sind in der ehemaligen Patrizierburg untergebracht, deren älteste Teile noch aus der Romanik stammen. Vor allem Gotik und Barock haben an dem beeindruckenden Bau Spuren hinterlassen, der trotz unterschiedlicher Stilelemente ein stimmungsvolles Ganzes ergibt.

Der schönste Raum liegt im ersten Stock, direkt dem Dom St. Peter gegenüber. Durch die hohen schmalen Maßwerkfenster des Festsaals rückt die frisch renovierte Westfassade aus Grünsandstein und Jurakalk mit ihrem reichen Figurenschmuck ganz nah.

Hier zu tafeln ist ein erlesenes Vergnügen, zumal die Küche überzeugt und das Personal besonders freundlich ist. Mittags gibt es eine kleinere Auswahl, abends das große Menü. Und schon von neun Uhr morgens an wird auf der Terrasse Frühstück angeboten. Auch die Terrasse liegt im Schatten des Doms.

Haus Heuport, Domplatz 7, 93047 Regensburg, täglich von 9 Uhr an, Infos im Internet: www.heuport.de, Telefon 0941/5999297

Text: Margit Brand; Foto: oh

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Restaurant Oliv's, Starnberg

Hotelrestaurant. Für viele ist der Begriff gleichbedeutend mit "Wir müssen leider draußen bleiben". Exklusiv. Nur für Hotelgäste. So ein Unfug! Selig ist, wer die Scheu überwindet. Denn der kommt mitunter in den Genuss kulinarischer Besonderheiten. Das Restaurant Oliv's im Hotel Vier Jahreszeiten ist ein gutes Beispiel dafür. Am Ortseingang von Starnberg gelegen, steht das elegante Haus auch und ausdrücklich Feinschmeckern offen, die hinterher nicht in den noblen Suiten nächtigen.

Der Küchenchef Michael Schneider darf getrost als Glücksfall für die Region bezeichnet werden. Der Franke zaubert "traditionelle Hausmannskost in phantasievollen Variationen". Was auf die warmen Teller kommt, ist gehobene Küche, kräftig gewürzt und kreativ arrangiert (Hauptgerichte von 19 bis 29,50 Euro). Schneider kreuzt Bayerisches mit Mediterranem, zum Beispiel gibt es gebratenes Pflanzerl vom Ibericoschwein mit Röstzwiebelpesto und Petersilienwurzelpüree. Die Karte wechselt alle sechs bis acht Wochen, der kulinarische Kalender ist regional und saisonal inspiriert.

Ein besonderes Erlebnis ist das Hummer-Menü, das noch bis 11. September jeden Sonntagabend aufgetischt wird. Das Fünf-Gang-Fest für 44,50 Euro besteht aus einer in Nussbutter confierten Hummerschere mit Mango-Rettichsalat. Geschmackvoll ist auch die Hummerschaumsuppe mit Cogancsahne. Dramaturgisch vorbildlich, steigert Schneider das Menü von Gericht zu Gericht, und so wird die gegrillte und gratinierte Variante mit dem köstlichen Karottenpüree nur noch durch die Zitronentarte mit Vanilleschmand und süßem Pesto getoppt.

Zum erstklassigen Service mit kompetenter Weinberatung passen die freundlichen Gespräche, die der Chefkoch nach dem Menü mit den Gästen sucht. Nicht nur mit den Hotelgästen, auch mit denen von außerhalb.

Restaurant Oliv's, Hotel Vier Jahreszeiten, Münchner Straße 17, 82319 Starnberg, www.vier-jahreszeiten-starnberg.de, Telefon 08151/44700

Text: Bernhard Blöchl; Foto: oh

S'kleine Wirtshaus im Weitmoos, Eggstätt, SZ EXTRA

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Ausflugstipps fürs Wochenende:S'kleine Wirtshaus im Weitmoos, Eggstätt

S'kleine Wirtshaus im Weitmoos, Eggstätt

Man muss gut achtgeben, denn es ist nur eine kleine Stichstraße, die irgendwo zwischen Eggstätt und Pavolding ins Weitmoos führt. Dort, mitten im Wald im Chiemgau, steht ein Hexenhäuschen, dessen Besitzer für ihre gute Küche bekannt sind: S' kleine Wirtshaus von Ludwig und Christina Obermaier. Von der Terrasse aus blickt man auf die Kampenwand und ins Moos, drinnen sitzt man in der dezent eingerichteten Gaststube, die ohne die üblichen bajuwarische Staubfänger an Wänden und Fensterbänken auskommt.

Die Wirtsleute verstehen sich als Gegenbewegung zur Großgastronomie und legen Wert auf Frische und regionale Produkte der Saison. Hauptgerichte, wie Ochsenbrust auf Rahmbohnen, Angus-Lende mit glasierten Knoblauchtomaten und Zucchini oder die butterzarte Hühnerleber mit einer mild abgeschmeckten Pfifferlingrahmsoße und Kartoffelplätzchen kosten zwischen 12 und 16,50 Euro. Das Lemon-Eis zu den Pfeffererdbeeren bereitet die Wirtin - wie alle Eissorten - selbst zu.

Überhaupt ist alles von Hand gemacht, bis auf die mit Spinat gefüllten Maultaschen, dem einzigen vegetarischen Gericht, die aber dank der mild-cremigen Soße mit Frühlingszwiebeln, Pilzen und dem gut abgeschmeckten Salat mit Kräutersoße, durchaus genießbar waren. Als eine Art Markenzeichen serviert Ludwig Obermaier seinen Gästen jedes Gericht mit frischen Kräutern und essbaren Blüten von Borretsch, Kapuzinerkresse oder Lavendel aus seinem Garten. Das Wirtshaus liegt in der Eggstätter Seenplatte und ist der optimale Abschluss nach einem Badeausflug. Der nächste Weiher ist der Eschenauer See, ein Überbleibsel des Urchiemsees.

S'kleine Wirtshaus im Weitmoos, Weitmoos 15, 83125 Eggstätt, geöffnet von Mai bis Okt. ab 15 Uhr, von Nov. bis Apr. ab 18 Uhr, So. ab 12 Uhr, Di./Mi. Ruhetag, www.s-kleine-wirtshaus.de, Telefon 08056/454

Text: Christa Eder; Foto: oh

Amberger hof

Quelle: oh

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Amberger Hof, Bad Kötzting

Unzugänglich und wild war der Bayerische Wald noch im vorletzten Jahrhundert, aber auch ein Zufluchtsort, den die Obrigkeit mied. Michael Heigl, von manchen als moderner Robin Hood eingeschätzt und damals bei der Landbevölkerung durchaus beliebt, hauste in einer Höhle auf dem Kaitersberg - bis er verhaftet und 1857 von einem Mitgefangenen im Zuchthaus in der Münchner Au erschlagen wurde.

In Bad Kötzting im Landkreis Cham weist ein Schild mit dem holzgeschnitzten Konterfei des Räubers den Weg zu seinem noch heute zu besichtigenden Versteck. Doch es ging in Kötzting immer schon auch gastlich zu. Bereits zu Zeiten des Wegelagerers gab es den Amberger Hof, in dem seit 230 Jahren Familie Amberger Speis und Trank und Betten für die Nacht bietet. Der Gast spürt die lange Tradition, die behutsam modernen (Wellness-)Ansprüchen angepasst wurde, und fühlt sich rundum gut aufgehoben.

Originell und verfeinert-bodenständig sind die Gerichte, etwa eine zart geschäumte Kohlrabisuppe, geschmorte Lammhaxe, gebratene Forelle mit Rosmarin oder Spargel, charmant serviert und von Bier aus der Region oder einem guten Wein begleitet. Der Räuber Heigl wäre neidisch geworden.

Amberger Hof, Zeltendorfer Weg 4, 93444 Bad Kötzting, www.amberger-hof.de, 09941/9500

Naturkäserei Tegernseer Land, Kreuth, sz extra 14.7.

Quelle: SZ

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Ausflugstipps fürs Wochenende:Naturkäserei Tegernseer Land, Kreuth

Naturkäserei Tegernseer Land, Kreuth

Unterhalb des Hirschbergs, mit Blick auf die Blauberge im Süden, lässt es sich wunderbar auf der Terrasse sitzen bei Brotzeit und hausgemachten Kuchen: Die Naturkäserei Tegernseer Land hat ihren Betrieb im vergangenen Sommer aufgenommen. Seitdem ist sie ein beliebtes Ausflugsziel. Angeboten werden ausschließlich Produkte aus Heumilch. Wer mag, kann sich während einer Führung erklären lassen, wie der Käse hergestellt wird. Dazu gibt es Geschichten über die Bauernhöfe aus der Umgebung zu hören, die die Milch für die Käserei liefern. Die Milchbauern des Tegernseer Tals haben sich genossenschaftlich zusammengeschlossen - mit einem selbst auferlegten Reinheitsgebot. Die Käse haben Namen wie Wallberger, Hirschberger, Riedersteiner und Tegernseer Bergkas. Die Kuchen werden von den Bäuerinnen gebacken.

Zudem ist die Naturkäserei in Kreuth ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen in alle Richtungen. Im Winter liegt die Loipe direkt vor der Haustüre. Neben sämtlichen Produktionseinheiten und Verwaltungsräumen, die eine moderne Käserei benötigt, beherbergt das Gebäude einen eigenen gastronomischen Betrieb mit Laden, Gaststube und Biergarten sowie einen Festsaal für bis zu 130 Personen, der für diverse Zwecke genutzt oder gemietet werden kann. Der Kräutergarten darf besichtigt werden. Öffentliche Führungen sind montags um 13 Uhr und samstags um 11 Uhr.

Naturkäserei Tegernseer Land, Reißenbichlweg 1, 83708 Kreuth, geöffnet von Mo. bis Sa. von 9 bis 18 Uhr und am So. von 13 bis 18 Uhr, Telefon 08022/1883520

Text: Franziska Kurz; Foto: oh

Gotzinger Trommel, Weyarn, SZ EXTRA

Quelle: Manfred Neubauer

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Ausflugstipps fürs Wochenende:Gotzinger Trommel, Weyarn

Gotzinger Trommel, Weyarn

Wer sich die Gotzinger Trommel als Etappenziel einer lohnenswerten Radltour durchs Mangfalltal vorgenommen hat, wird am Ende stöhnen. Es geht nämlich rauf auf den Taubenberg, ziemlich steil sogar. Umso größer ist die Vorfreude auf Brotzeit und Bier, und hat man erst einmal die Speisekarte zwischen den Fingern, dann ist alles wieder gut.

"Niederaltenburger Bauerngansal mit Apfeblaukraut und Knödl" steht da oder "Rustikaler Schweinsbraten mit an reschn Schwartl in einer Braumeistersoß, Bairischn Kraut und Knödl", den es auch als kleine Portion gibt (die auch noch gut satt macht).

Der Wirt legt nicht nur Wert auf bayerische Küche, sondern auch auf die bairische Sprache. Hans Triebel hat die Gastwirtschaft vor acht Jahren übernommen und aus ihr so etwas wie eine Trutzburg des Bairischen gemacht. Triebel selbst könnte auch vor 300 Jahren zur Zeit der Bauernaufstände und der Sendlinger Mordweihnacht gelebt haben, so wie er da sitzt in der urigen Wirtsstube mit seiner Hirschledernen und mit einem Mordshunger eine riesige Haxn verzehrt. Ein paar Jahre lang war Triebel Vorsitzender des Vereins zur Förderung der bairischen Sprache und Dialekte. Das Amt hat er aber niedergelegt, "weil nix weiterging", wie er erzählt.

In seiner Gotzinger Trommel geht dafür immer was weiter, seien es Lena-Christ-Lesungen, Kabarettabende mit den Zwickxangl der Theaterstücke wie "Don Giovanni oder Der bestrafte Wüstling", bei dem Triebel, 58, die Hauptrolle spielen wird. Als "junger, äußerst ausschweifender Edelmann", wie er auf der Homepage ankündigt.

Gotzinger Trommel, Gotzing 1, 83629 Weyarn, Mo. und Di. Ruhetag, Telefon 08020/1728, Informationen im Internet: www.gotzinger-trommel.de

Text: Michael Ruhland; Foto: Manfred Neubauer

SZ EXTRA

Quelle: ddp

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Bio-Beerenhof, Obing-Frabertsham

Erdbeeren pflücken ist längst zum Volkssport geworden. Vor allem Städter ohne Garten schwärmen auf die Felder, weil die Früchte direkt vom Strauch am besten schmecken. Doch wer auf Bioware Wert legt, muss lange suchen und weit fahren. Zum Beispiel nach Kirchensur im Landkreis Rosenheim, zu einer der wenigen Bio-Erdbeer-Plantagen in Bayern, wo Franz Eitzinger auf sechs Hektar Beeren nach Demeter-Richtlinien anbaut. 1990 begann er mit Erdbeeren, ein paar Jahre später kamen Heidelbeeren, Himbeeren und Brombeeren dazu.

Inzwischen hat Eitzinger ein zweites Feld in Rottmoos bei Wasserburg etabliert. Weil die Nachfrage so groß ist, sind die Felder häufig ausgepflückt. Dann wird kurzerhand gesperrt, damit die Früchte nachreifen können. Daher sollte man immer vorher anrufen und sich nach dem aktuellen Stand erkundigen. Erdbeeren gibt es noch bis Ende Juni, ab Mitte Juli sind dann Heidelbeeren zeitig, ab Ende August Himbeeren. Im Herbst gibt es Tafeltrauben und Äpfel.

Ein Großteil der Obsternte wird von Ehefrau Gabi zu Marmeladen, Säften, Sirups oder Trockenfrüchten weiterverarbeitet und im Hofladen verkauft. Sehr zu empfehlen ist die Erdbeermarmelade mit Jostabeeren oder das schwarze Johannisbeergelee. Nach der Pflückerei erfrischt ein Holundersirup mit Eiswasser, Pfefferminz und Zitrone - oder ein Sprung in den nahegelegenen Griessee.

"Bio-Beeren vom Franz", Weg ins Bergfeld 1, 83119 Obing-Frabertsham, Telefon 08624/2487, www.erdbeeren-vom-franz.de, Pflückzeiten für Erdbeeren in Kirchensur/Frabertsham 8-19 Uhr, in Rottmoos/Wasserburg 8-13 Uhr; Hof: 14-17 Uhr

Text: Christa Eder; Foto: ddp

SZ EXTRA

Quelle: SZ

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Hotel-Restaurant  Seethaler, Straubing

Da konnte nur Hexerei im Spiel sein: Als sich der Herzogssohn Albrecht in die schöne Agnes verliebte und sie gar zu seiner heimlichen Gemahlin machte, bezahlte diese mit ihrem Leben. Im Herbst 1435 wurde die Augsburger Baderstochter in Straubing in der Donau ertränkt. Doch ihr grausames Schicksal verlieh Agnes Unsterblichkeit - in der Gäuboden-Stadt erinnert vieles an sie. Von später Reue gepackt, ließ ihr Mörder Herzog Ernst eine Grabkapelle bei der romanischen Kirche St. Peter errichten - zusammen mit dem verwunschenen Friedhof und der Totentanzkapelle ein sehr stimmungsvolles Ensemble (Führungen unter Telefon 09421/944307).

Alle vier Jahre erzählt ein Festspiel Glück und Leid der Bernauerin nach, heuer vom 24. Juni bis zum 24. Juli. Und nicht zuletzt die Straubinger Gastronomie adelt die tragische Unstandesgemäße. Berühmt ist die Agnes-Bernauer-Torte im Café Krönner am Stadtplatz. Nicht weit davon entfernt liegt das Restaurant Seethaler, dessen Wurzeln als Brauerei und Tafernwirtschaft fast in Agnes' Zeit zurückreichen.

Seit hundert Jahren ist das Lokal im Familienbesitz. Die verfeinerte bayerische Küche hat hier Tradition. Und natürlich ist ein Raum nach der Bernauerin benannt.

Hotel Restaurant Seethaler, Theresienplatz 9, 94315 Straubing, tägl. von 9 Uhr an, So. Ruhetag (außer an Feiertagen), Telefon 094 21/939 50

Text: Margit Brand; Foto: oh

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Quelle: SZ

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Siebenhütten, Wildbad Kreuth

Die ambitionierten Bergwanderer lassen die Alm Siebenhütten erst einmal links liegen, wenn sie durch die Wolfsschlucht zum Schildenstein oder auf die Halserspitze steigen. Die gemütlicheren Spaziergänger oder Radler finden hier einen wunderbaren Rastplatz am Talende und sehen sich die Blauberge lieber von unten an. Familien mit Kindern sollten vom Parkplatz Wildbad Kreuth bis zu Siebenhütten viel Zeit einplanen, denn es gibt an den Ufern der Hofbauern-Weissach einiges zu entdecken und spielen. Am Ziel angekommen, dürfen sich die Ausflügler auf gute Brotzeiten oder köstliche Kuchen freuen.

Seit vergangenem Jahr hat der Wirt des "Zotzn" in Rottach Egern, Joe Bogner, Siebenhütten von der Herzoglichen Familie gepachtet. Er legt Wert auf regionale und hausgemachte Produkte und auf Familienfreundlichkeit. Radler, die mit GPS unterwegs sind, lehnt er ab. An schönen Wochenenden kann sich schon einmal eine Schlange vor der Essensausgabe bilden. Das Personal ist trotzdem freundlich und erfüllt auch Extrawünsche.

Alm Siebenhütten, Talort Wildbad Kreuth, 83708 Kreuth, von Mai bis Ende September, von 10 Uhr an geöffnet, Di. Ruhetag, Telefon 08022/2999

Text: Franziska Kurz; Foto: Karl Bogner/Bogner Media

Orphee, Ausflugstipp, SZ-Extra vom 9.6.2011

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Ausflugstipps fürs Wochenende:Hotel und Restaurant Orphée, Regensburg

Hotel und Restaurant Orphée, Regensburg

Ein Geheimtipp ist das Orphée längst nicht mehr. Dafür gibt es das in der Regensburger Altstadt gelegene Restaurant und Bistro schon zu lange. Im Oktober 1977 wurde es in den Räumen eines alten Wirtshauses aus der Jahrhundertwende eröffnet, seitdem haben die Eigentümer - vier Jugendfreunde, die den Regensburgern die französisch-mediterrane Küche näherbringen wollten - wenig verändert. "Das Orphée sieht immer gleich aus", sagt der Wirt Cornelius Färber, "es ist unser Zuhause."

Wie daheim können sich auch die Gäste in der Gaststube fühlen: Auf roten Fauteuils vor holzgetäfelten Wänden mit alten Emaille-Werbeschildern, Kinoplakaten und Heiligenbildchen fühlt man sich wie in Frankreich - oder zumindest so, wie man sich Frankreich eben vorstellt.

Im Restaurantbereich wechselt die Speisekarte jede Woche, nur Klassiker wie Coq au vin, Escalope forestière oder Entrecôte gibt es immer. "Wir kochen bodenständig, ohne allzu viel Chichi", sagt Färber, "dafür ist garantiert alles selbst gemacht." Das hat seinen Preis: Vorspeisen kosten um die zehn Euro, Hauptgerichte schlagen mit 15 bis 25 Euro zu Buche. Und wer nach einem langen Abend nicht mehr nach Hause fahren mag, kann im hauseigenen Hotel (oder den beiden Hotel-Ablegern) in individuell eingerichteten Zimmern übernachten.

Hotel und Restaurant Orphée, Untere Bachgasse 8, 93047 Regensburg, Telefon 0941/52977, Infos im Internet: www.hotel-orphee.de

Text: Josef Grübl; Foto: oh

Gasthaus Weißenbeck, Unterbachern, SZ EXTRA

Quelle: SZ

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Ausflugstipps fürs Wochenende:Gasthaus Weißenbeck, Unterbachern

Gasthaus Weißenbeck, Unterbachern

Unterbachern, im kargen Dachauer Hinterland, besteht aus einer Kirche, ein paar Häusern und einem Wirtshaus. Dennoch ist das unspektakuläre Dorf eine Reise wert. Unterbachern kann nämlich mit einer kulinarischen Perle, dem Gasthaus Weißenbeck, aufwarten. Mutter und Tochter, Barbara und Elisabeth Weißenbeck, stehen in der Küche und bieten geradlinige, ehrliche Küche ohne Sperenzchen, was ihnen auch eine Slow-Food-Empfehlung eingebracht hat.

Dasselbe gilt für die Räumlichkeiten. Man sitzt in angenehmer Atmosphäre an weiß gedeckten Tischen und blickt in einen Garten mit großen Schirmen, dazwischen Olivenbäumchen in Terrakotta. Die Produkte kommen aus der Region, sind von höchster Güte und frisch zubereitet, sogar die Kartoffelknödel sind handgerieben. Neben bayerischen Klassikern wie Leberknödelsuppe, Zwiebelrostbraten oder Ente mit Blaukraut finden sich Spezialitäten wie Kutteln mit Tomaten, Speck und Parmesan oder Wildschweinpastete mit Zwiebelmus. Der butterzarte, lauwarme Oktopussalat mit Kapern, Tomaten und knackigem Stangensellerie auf Kräuterkartoffelstampf begeisterte ebenso wie der Schweinebraten vom Schwäbisch-Hällischen, der hier mit hauchdünn geschnittenem Krautsalat, dankenswerterweise ohne die ewigen Speckwürfel und einem perfekten Kartoffelknödel kredenzt wird.

Erfreulich war auch der Lammrücken mit Kräuterkruste: Schön rosa, saftig und mürbe, die Kaiserschoten knackig, die gebratene Polenta kross. Auch bei der Bayrisch Creme gab es nichts zu meckern. Man schmeckte die echte Vanille und auch das Fruchtmark bestand aus frischen Erdbeeren. Einzig das Rhabarbersüppchen war etwas zu al dente, eher Kompott als Süppchen und einen Tick zu sauer.

Gasthaus Weißenbeck, Ludwig Thoma Str. 56, 85232 Unterbachern, Mi. bis Fr. von 11.30 bis 14.30 Uhr und ab 17.30, Sa., So., und Feiertags ab 11.30 Uhr durchgehend, Mo. & Di. Ruhetag, 08131/72546

Text: Christa Eder, Foto: oh

SZ EXTRA

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Gasthof Rote Wand, Geitau

Herr Gaukler Senior ist Konditor, der Junior Küchenchef und auch der Nachwuchs scheint am Kochen Gefallen zu finden: günstige Vorzeichen somit für ein Fortbestehen des traditionellen Rote-Wand-Familienbetriebs!

Seit 100 Jahren gehört der Gasthof zum Zentrum von Geitau, ebenso alt ist die stattliche Linde, die neben einigen Kastanien für wohltuenden Schatten im schönen Gastgarten sorgt. Der vom romantischen Soinsee zurückkehrende Wanderer kommt hier ebenso zwangsläufig vorbei wie der das Leitzachtal hinabrollende Radler. Abseits der B307 herrscht mit Blick auf Wendelstein und Aiplspitz eine wohltuende Ruhe.

Zu den Hausspezialitäten zählen das mit Bergblumenkäse überbackene Geitauer Almschnitzel, diverse Wildgerichte und freitags die frischen Saiblinge und Forellen. Neben den bayerischen Klassikern stehen auch leicht exotische Gerichte wie Putenschnitzel im Kokosmantel auf der Speisekarte. Vegetarier bestellen die Käsespätzle mit Röstzwiebeln oder Kaiserschmarrn; als Nachspeise lockt beispielsweise der Schwarzwälder-Kirsch-Eisknödel.

Gasthof Rote Wand, Geitau 15, 83735 Bayrischzell, täglich außer Di., durchgehend warme Küche 11 bis ca. 20.30 Uhr, 08023/9050, www.gasthofrotewand.de

Text: Michael Reimer, Foto: oh

Hotel-Gasthof Wendelstein, Bayrischzell

Quelle: SZ

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Ausflugstipps fürs Wochenende:Hotel-Gasthof Wendelstein, Bayrischzell

Hotel-Gasthof Wendelstein, Bayrischzell

Nur eine Stunde braucht man von München nach Bayrischzell - und schon ist man mitten im Langlauf-Paradies. Mit einem Loipennetz von 96 Kilometern, zehn Touren für Klassik und Skating, in jeder Länge und allen Schwierigkeitsgraden, bietet Bayrischzell für jeden Wintersportler das Passende. Wer keine Ausrüstung hat, kann sich das komplette Equipment ausleihen. Starten kann man zum Beispiel am Ortsende bei der Sportalm, um dann in Richtung Ursprungtal zu gleiten. Beim Zipflwirt auf halber Strecke gönnt man sich eine Apfelschorle in der Sonne, danach geht es retour nach Bayrischzell. Nach 8,4 Kilometern spürt man jeden Muskel und der Magen knurrt.

Da hilft eine Einkehr ins Hotel Wendelstein im Ortszentrum. Das Traditionshaus ist seit 100 Jahren im Besitz der Familie Kastl und bietet bodenständige bayerische Küche, großzügig portioniert, frisch gekocht und mit Zutaten aus der Region.

In der holzgetäfelten Stube sitzt man, umgeben von viel Geweih, zinnernen Bierdeckeln, alten Pfeifen, Hobeln, Krügen, Kuhglocken und anderen bajuwarischen Kollektionen bei einem ausgezeichneten Waller mit Wurzelsud, zerlassener Butter, Kartoffeln und Sahnemeerrettich. Oder man wählt die Ochsenzunge in Madeira oder den außen reschen und innen zarten, saftigen Schweinsbraten. Leider kommt der mit etwas zu angetrockneten Semmelknödeln daher, die aber wegen der freundlichen Bedienung und der fairen Preise schnell verziehen sind.

Hotel-Gasthof Wendelstein, Ursprungstraße 1, 83735 Bayrischzell, täglich von 8 bis 24 Uhr, Montag Ruhetag Telefon 08023/80890, Internet: www.gasthof-wendelstein.de

Text: Christa Eder; Foto: oh

© sueddeutsche.de
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