Ausflugstipp:Staffelsee: Auf zwei Routen rund ums Wasser

Ausflugstipp: Verschiedene Touren führen um den Staffelsee.
(Quelle: SZ-Grafik)

Verschiedene Touren führen um den Staffelsee.

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Um den Staffelsee kann man laufen oder mit dem Fahrrad fahren. Und dabei allerhand über das größte Alpenrandmoor Mitteleuropas erfahren.

Von Ralf Scharnitzky

Sie waren gerne mit ihren Rädern unterwegs - Gabriele Münter und Wassily Kandinsky. Und wie vor gut 100 Jahren ist es auch heute immer noch purer Naturgenuss, rund um den Staffelsee oder im Murnauer Moos unterwegs zu sein - egal, ob zu Fuß oder auf dem Radl. Und zur Natur kommt auch noch viel Kultur.

Um den Staffelsee führen zwei Routen. Der etwa 22 Kilometer lange Wanderweg (der auch, leicht abgewandelt, mit dem Rad zu befahren ist) führt zumeist direkt am See entlang über Wiesen und durch Wälder, Moore und Filze, durch kleine Orte, vorbei an Badeanstalten und Gasthäusern zum Einkehren. Wer den See zu Fuß oder per Rad umrundet, kann den Weg mit einer Schifffahrt abkürzen: Einfach in Achele (Murnau), Uffing oder Seehausen in die vom Frühjahr bis zum Herbst mit täglich sechs Rundfahrten verkehrende MS Seehausen einsteigen und eine Etappe in aller Ruhe auf dem Wasser schippern.

Die große Tour durch das Murnauer Moos

Die große Radltour (33 Kilometer) verlässt im Westen den Staffelsee und führt bis nach Bad Kohlgrub. Dabei kommt man auch durchs Murnauer Moos. Fauna und Flora - einzigartig mit zum Teil vom Aussterben bedrohten Arten. Deshalb: Bitte nicht von den Wegen abweichen! Vom Moos führt der Weg dann durch Filze zunächst gemächlich, dann etwas steiler nach Bad Kohlgrub, dem Luftkurort am Fuß des Hörnle, erster Berg der Ammergauer Alpen. Durch Blumen- und Kräuterwiesen sowie schattige Wälder geht es in leichtem Auf und Ab zurück - mit Blick auf den See und seine sieben Inseln.

Man kann das Murnauer Moos, dessen Kernfläche etwa 23 Quadratkilometer umfasst, natürlich auch zu Fuß erkunden: auf einem zwölf Kilometer langen Rundwanderweg. An dessen Startpunkt am "Ähndl" bietet ein Info-Stadel mit anschaulichen Tafeln interessante Einblicke in das größte Alpenrandmoor Mitteleuropas.

Viel Futter für den Geist

Wer nicht nur Körper und Seele erfreuen möchte, sondern auch seinen Geist, der findet in Murnau zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Der Besuch des Münter-Hauses lässt sich bestens mit dem "Schloßmuseum Murnau" kombinieren: Hier lassen sich die im Künstlerhaus erworbenen Kenntnisse über Münter, Kandinsky und ihre Malerfreunde vertiefen. Es gibt aber auch Wissenswertes über die Entstehung der Alpenvorlandschaft und des Mooses.

Am Eingang zum Moos gibt es das "Ähndl", wie die Einheimischen die St. Georgs-Kirche nennen. Von überragender Bedeutung ist eine frühchristliche Glocke (3./4. Jahrhundert), die zu den frühesten Sakralglocken Europas gezählt wird. Überragend kochen kann Thilo Bischoff. Der ehemalige Sternekoch des Murnauer Alpenhofs betreibt neben dem Kircherl ein Wirtshaus mit einem Biergarten, dessen Blick übers Moos und in die Berge atemberaubend (anders als die Preise) ist.

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