Augsburg:Vorwürfe an das Jugendamt

Im Prozess um ein fast verhungertes Baby sind auch Defizite beim Augsburger Jugendamt offengelegt worden. Eine 29-Jährige muss sich vor dem Landgericht Augsburg wegen versuchten Mordes verantworten, nachdem ihr acht Monate altes Baby laut Anklage mit einer lebensbedrohlichen Unterernährung in eine Klinik gekommen war. Eine Freundin der Angeklagten sagte am Montag aus, sie und eine Bekannte hätten mehrmals das Jugendamt auf die Vernachlässigung der Kinder aufmerksam gemacht. Einer Sozialarbeiterin fiel das dramatische Untergewicht des Säuglings dennoch nicht auf. Denn die vom Jugendamt beauftragte Frau hatte sich das Baby gar nicht angeschaut. Eine plausible Erklärung dafür konnte die Frau vor Gericht nicht liefern. Die Stadt Augsburg hatte vor Prozessbeginn erklärt, dass aus Datenschutzgründen keine Auskünfte zu dem Fall gegeben werden könnten.

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