Augsburg:52-Jähriger gesteht vor Gericht Tötung von Ex-Freundin und Sohn

Prozess wegen Doppelmord

Der Angeklagte soll seine Frau und sein Kind umgebracht haben. Vor Gericht gesteht er die Tat.

(Foto: dpa)
  • In der Gemeinde Eching am Ammersee soll ein Mann seine frühere Lebensgefährtin und den gemeinsamen siebenjährigen Sohn erwürgt haben.
  • Vor Gericht gesteht er die Tat - an die Details könne er sich aber nicht mehr erinnern.

Ein wegen zweifachen Mordes angeklagter Mann hat zugegeben, seine ehemalige Partnerin und den gemeinsamen Sohn erwürgt zu haben. Zu Beginn des Prozesses vor dem Landgericht Augsburg sagte der 52-Jährige, dass er sich an Details des Verbrechens nicht erinnern könne. Auch einen Grund nannte er nicht. "Ich weiß es überhaupt nicht", erklärte der Angeklagte und kämpfte bei seinem Geständnis immer wieder mit den Tränen.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, die 36 Jahre alte Frau und den siebenjährigen Sohn aus Eifersucht ermordet zu haben. Der Mann hatte früher mit der Frau in Südfrankreich gelebt; dann war sie zurück nach Deutschland gezogen und hatte ihren Sohn mitgenommen.

In ihrer Wohnung im oberbayerischen Eching am Ammersee (Kreis Landsberg) war der Angeklagte im August 2016 zu Besuch. Damals soll er erfahren haben, dass die 36-Jährige mit ihrem neuen Freund zusammenziehen wollte. Dies soll das Motiv für den Doppelmord gewesen sein.

Nach der Tat unternahm der Mann einen Suizidversuch. Polizisten fanden ihn Stunden nach der Gewalttat verletzt in der Wohnung der Frau. Eine Kollegin der 36-Jährigen hatte sich Sorgen gemacht und die Polizei alarmiert, als die Frau nicht bei der Arbeit erschien.

Der Angeklagte sagte vor Gericht aus, dass er mit der Frau bis zum Ende eine Liebebeziehung gehabt habe. Dabei hatte die 36-Jährige bereits seit einigen Monaten eine neue Beziehung, auch der Mann hatte zwischenzeitlich eine Affäre. Unmittelbar vor der Gewalttat sollen die ehemaligen Partner darüber diskutiert haben, wie sie den nächsten Geburtstag des gemeinsamen Sohnes feiern. Dabei habe sie ihm gesagt, dass ihr neuer Freund dabei sein werde.

Kurz darauf habe er ihr und seinem Sohn den Hals zugedrückt. Dies sei sehr schnell gegangen, er habe keine Kontrolle mehr über sich gehabt, meinte der Mann. Eifersüchtig sei er aber nie gewesen. Die Strafkammer hat für den Prozess fünf Verhandlungstage eingeplant. Am 23. März soll das Urteil verkündet werden.

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