Asyl:Bund soll Flüchtlinge Tag und Nacht verteilen

Bayerns Sozialministerin Emilia Müller ist verärgert über den Bund. Dies geht aus einer Erklärung ihres Ministeriums hervor: Der Freistaat wäre demnach bei der Unterbringung und Versorgung der Asylbewerber erheblich entlastet, wenn das vereinbarte Weiterleiten der Flüchtlinge an die anderen Bundesländer reibungslos funktionieren würde. Offenbar ist das aber nicht der Fall. "Das elektronische Verteilungssystem ,EASY' des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge wird von 20 Uhr abends bis sechs Uhr morgens abgeschaltet", kritisierte Müller. So könnten die Asylsuchenden in dieser Zeit nicht registriert und weitergeleitet werden. "Das nehmen wir nicht länger hin", erklärte Müller. "Im Online-Zeitalter, in dem man rund um die Uhr im Internet einkaufen kann, darf die Abschaltung eines Datensystems nicht die faire Verteilung von Asylbewerbern lahmlegen." Der Bund müsse schnellstmöglich einen 24-Stunden-Betrieb garantieren, und das an sieben Tagen in der Woche. Die Zahl der ankommenden Asylbewerber ist "weiterhin auf hohem Niveau, sagte die Ministerin. "Im Schnitt sind es 1000 bis 1500 Menschen pro Tag - Tendenz steigend."

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