Architekturwettbewerb:So wird Nürnbergs Konzertsaal aussehen

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Am Modell des Siegerentwurfs ist die Fassade des neuen Konzerthauses Nürnberg zu sehen. Es wird nahe der Meistersingerhalle (im Bild hinten) stehen. (Foto: Daniel Karmann/dpa)

Die Stadt präsentiert den Gewinner aus 246 teilnehmenden Architekturbüros. Oberbürgermeister Ulrich Maly spricht von "zeitloser Eleganz".

Der Architekturwettbewerb um Nürnbergs neuen Konzertsaal ist entschieden. Ein Vorschlag mit Naturstein-, Holz- und Glaselementen setzte sich bei der Jury durch, einstimmig vergab sie den ersten Preis an das Team Johannes Kappler Architektur und Städtebau GmbH (Nürnberg) in Arbeitsgemeinschaft mit Super Future Collective (Nürnberg) und Topotek 1 Architektur GmbH (Berlin/Zürich), wie die Stadt am Freitag mitteilte.

Die Debatte um den Nürnberger Konzertsaal wird schon ein paar Jahre geführt, wenn auch lange nicht so emotional wie in München. Der Bau des neuen Saals ist notwendig, weil das Opernhaus aufwendig saniert und für mehrere Jahre geschlossen werden muss und deswegen eine Ausweichspielstätte gebraucht wird.

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Lange war um den Standort gerungen worden, viele Vorschläge waren gemacht und wieder verworfen worden. Bis der Stadtrat im vergangenen Jahr beschloss, den Konzertsaal in direkter Nachbarschaft zur Meistersingerhalle zu errichten, dem denkmalgeschützten Bau aus den 1960er-Jahren. Der allerdings ist für symphonische Konzerte nicht besonders geeignet, zu groß, keine ansteigenden Sitzreihen, die Akustik problematisch.

Der Standort liegt zwar nicht mitten in der Stadt, allerdings ist genug Platz, der ist noch dazu gut zu erreichen und in Kombination mit der Meistersingerhalle, die irgendwann zum Kongresszentrum umgebaut werden soll, bekommt Nürnberg so ein neues kulturelles Zentrum.

Ministerpräsident Markus Söder, der als Nürnberger stets gefordert hatte, dass Nürnberg auch einen Saal bekommen müsse, wenn München einen kriegt, und als Finanzminister schon weitreichende finanzielle Zusagen machte, lobte am Freitag die "Strahlkraft" des Entwurfs. Oberbürgermeister Ulrich Maly sprach von "zeitloser Eleganz".

Die Jury lobte die gelungene Verbindung mit der Meistersingerhalle, das neue Konzerthaus verbinde beides zu einem Ensemble. Der neue Saal soll Platz für 1500 Zuhörer bieten und vor allem für klassische Konzerte, aber auch für Showproduktionen genutzt werden. Baubeginn soll im Herbst 2021 sein, im Sommer 2023 soll das neue Konzerthaus fertig sein.

Insgesamt hatten sich 246 Architektur-Büros aus aller Welt an dem Wettbewerb beteiligt, 20 davon hatten es in eine zweite Runde geschafft. Die Jury aus etwa 60 Fachleuten, Sachverständigen und Gästen beratschlagte vier Tage lang, welcher Vorschlag einem passenden Konzerthaus für Nürnberg am nächsten käme.

© SZ vom 21.04.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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