Arbeitsmarkt:Herbstbelebung geht weiter

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Langzeitarbeitslose profitieren jetzt auch von der guten Konjunktur

Der bayerische Arbeitsmarkt hat sich nach einer Experteneinschätzung im Oktober weiter gut entwickelt. Die Herbstbelebung habe sich fortgesetzt, sagte ein Fachmann im Arbeitsministerium in München. Da die Zahl der Arbeitslosen schon im September ungewöhnlich stark gesunken war, glaube er aber nicht, dass sich der Rückgang in diesem hohen Maß fortsetze. In den vergangenen drei Jahren war die Zahl der Jobsuchenden im Oktober im Schnitt um 17 000 gesunken. Die offiziellen Zahlen für den Monat will die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag (2. November) in Nürnberg bekanntgeben. Im September waren im Freistaat 221 000 Männer und Frauen ohne Arbeit. Die Arbeitslosenquote lag bei 3,0 Prozent.

"Die Wirtschaft brummt", sagte der Experte. Bei der Nachfrage im Inland und der Weltkonjunktur seien die Aussichten weiter gut. Und durch die "hervorragende Arbeitsmarktlage" profitierten alle Personengruppen - auch Langzeitarbeitslose und Jüngere. "Daran sieht man, wie stark die Wirtschaft nach Fachkräften sucht." Auch für die kommenden Monate seien die Aussichten gut. Die Exportmärkte entwickelten sich positiv, die Zinspolitik sei noch immer günstig und auch die Binnennachfrage sei weiter hoch. "Das alles sollte weiterhin zu einer guten Arbeitsmarktentwicklung beitragen - auch ins nächste Jahr hinein." Die vor allem in den vergangenen zwei Jahren nach Bayern gekommenen Flüchtlinge kämen nach Sprach- und Integrationskursen inzwischen zunehmend auf dem Arbeitsmarkt an, sagte der Experte. Sie in den Jobmarkt zu integrieren, sei durch meist fehlende Sprachkenntnisse und berufliche Qualifikationen jedoch eine langfristige Aufgabe.

Der Rückgang der Erwerbslosenzahlen im Herbst hat vor allem saisonale Gründe: Viele Ausbildungsabsolventen finden erst nach den Sommerferien eine feste Stelle. Schulabgänger beginnen ein Studium oder eine Lehre und viele Firmen stellen erst nach den Werksferien neue Mitarbeiter ein.

© SZ vom 30.10.2017 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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