Arbeitsmarkt:Erste Frühlingsboten

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Im März war die Arbeitslosenquote so niedrig wie seit knapp 20 Jahren nicht mehr

Dank des einsetzenden Frühjahrsaufschwungs ist die Zahl der Arbeitslosen in Bayern im März auf rund 275 000 gesunken. Damit waren knapp 13 600 Menschen oder 4,7 Prozent weniger ohne Job als im Februar. Die Arbeitslosenquote sank gegenüber dem Vormonat um 0,2 Punkte auf 3,9 Prozent, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag in Nürnberg mitteilte.

"Das ist die niedrigste jemals in einem März gemessene Quote", sagte Regionaldirektionschef Markus Schmitz. Die entsprechenden Daten liegen seit April 1997 vor. Schmitz betonte: "Zum Frühlingsanfang ist der bayerische Arbeitsmarkt in guter Verfassung." Beim Stellenbestand und der Beschäftigung seien Höchstwerte zu verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahr waren knapp 6000 oder 2,1 Prozent Menschen weniger ohne Beschäftigung.

Im Frühjahr ist ein Rückgang der Arbeitslosigkeit üblich, weil viele witterungsabhängige Branchen wie etwa die Bauwirtschaft nach dem Winter wieder Mitarbeiter einstellen. Viele von ihnen haben sich in der kalten Jahreszeit arbeitslos gemeldet. Im April und Mai setzt sich diese Entwicklung üblicherweise fort.

Wie schon im Februar macht sich inzwischen die Zuwanderung von Flüchtlingen immer stärker auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Die Zahl der Arbeitslosen aus den zugangsstärksten Asylzugangsländern stieg im Vergleich zum Vorjahr um 6800 oder 37,2 Prozent. Aktuell seien gut 25 000 Arbeitslose aus den 15 Hauptherkunftsländern bei den Arbeitsagenturen und Jobcentern im Freistaat gemeldet. Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) sagte: "Ich bin mir sicher, dass Bayern den Flüchtlingszustrom mit Bravour meistern wird." Der Freistaat sei das Bundesland, das auch konjunkturelle und strukturelle Schwierigkeiten am besten kompensieren könne - das hätten unlängst die neuen Wachstumszahlen bestätigt.

Die Zahl der neu gemeldeten offenen Stellen sank im März im Vergleich zum Februar um zehn Prozent auf knapp 31 000. Fast 100 000 Stellen seien derzeit im Freistaat unbesetzt, sagte Regionaldirektionschef Schmitz.

© SZ vom 01.04.2016 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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