Arbeitsmarkt:Erleichterungen für Asylbewerber gefordert

München - Bayerns Arbeitgeber und Gewerkschafter ringen gemeinsam darum, dass die Staatsregierung künftig für Asylbewerber die Hürden auf dem Arbeitsmarkt verringert. Am Montag trafen sich in der Staatskanzlei Spitzenvertreter der Wirtschaft, des DGB Bayern sowie die für Asylfragen zuständigen Kabinettsmitglieder, um am Runden Tisch auszuloten, welche Erleichterungen für die betroffenen Flüchtlinge sowie auch für die Unternehmen möglich sind. "Eine Öffnung des Arbeitsmarktes inklusive des Zugangs zum Spracherwerb und zur Beratung der Flüchtlinge kann dazu genutzt werden, illegale Beschäftigungsformen, Ausbeutung, Menschenhandel und Lohndumping zu vermeiden", erklärte Matthias Jena, der Vorsitzende des DGB Bayern. Auch die Vertreter der bayerischen Wirtschaft drängen darauf, "Asylbewerber schnell und effektiv in den Arbeitsmarkt zu integrieren und ihnen so ein wirtschaftlich eigenständiges Leben zu ermöglichen". Die Unternehmer versprechen sich davon selbst erhebliche Vorteile: Immerhin sind im Freistaat derzeit rund 9000 Ausbildungsplätze unbesetzt. "Als Aufnahmeland profitieren wir vom Fachkräftepotenzial. Außerdem besteht die Chance, dass Asylbewerber sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse aufnehmen und so aus Sozialleistungsempfängern Beitragszahler werden", argumentiert die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft. DGB-Chef Jena sieht hier noch erheblichen Handlungsbedarf: "Es bleibt viel zu tun, um die Integration über Erwerbsarbeit zum Erfolg zu führen."

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