Arbeitskampf:In Südbayern streiken 350 DB-Busfahrer

In Südbayern haben zahlreiche Schüler und Berufspendler am Donnerstagmorgen vergeblich auf ihren Bus gewartet: Etwa 350 Beschäftigte des Regionalverkehrs Oberbayern (RVO) und des Regionalverkehrs Allgäu (RVA) waren um drei Uhr in der Früh in einen 24-stündigen Warnstreik getreten. Nach Angaben der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG wurden zwölf Niederlassungen der Tochtergesellschaften der Deutschen Bahn (DB) von Oberstdorf bis Berchtesgaden bestreikt. Nach Angaben von EVG-Streikleiter Isidoro Peronace sei der Berufs- und Schülerverkehr in den ländlichen Regionen praktisch zum Erliegen gekommen. Von Seiten der Bahn hieß es, dass man vom Streik überrascht worden sei. Hintergrund für die Arbeitsniederlegung sind die festgefahrenen Tarifverhandlungen für die 650 Beschäftigten von RVO und RVA.

Während sich die drei anderen DB-Regionalbus-Töchter in Nordbayern mit der Gewerkschaft auf neue Tarifverträge geeinigt haben, zeichnet sich in Südbayern auch nach fünf Tarifrunden seit Februar keine Lösung ab. Die DB ist nach eigenen Angaben der Gewerkschaft in wichtigen Forderungen "so weit wie möglich" entgegen gekommen. Uneinigkeit herrscht vor allem bei der Forderung der Gewerkschaft über Verbesserungen beim Entgelt und weiteren tariflichen Komponenten, die in der Summe bei mehr als zehn Prozent liege. Nach Ansicht der EVG sucht die Bahn "offenbar nicht den Kompromiss, sondern die Eskalation". Sollte sich daran nichts ändern, so Peronace, könnten weitere Warnstreiks folgen.

© SZ vom 17.07.2015 / rsy - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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