Jetzt ist es offiziell: Der Sommer ist zu Ende. Zumindest der in den Bergen. Denn im Allgäu haben die Bauern damit begonnen, ihr Vieh von den Almen zurück ins Tal zu holen.
Traditionell beginnt der Almabtrieb, der im Allgäu auch "Viehscheid" genannt wird, in Bad Hindelang. Nach etwa 100 Tagen auf den Alpen nehmen die Rinder traditionell Abschied von den Bergen und kehren vor Einbruch der kalten Jahreszeit auf die Höfe zurück.
Dieses Ereignis wird im Allgäu mit großen Volksfesten in etwa 30 Orten gefeiert.
Etwa 50 000 Tiere werden in den kommenden Wochen in Tal getrieben. Traditionell werden die Tiere mit aufwändigen Gestecken geschmückt - sofern es im Sommer auf der Alp zu keinem größeren Unglück gekommen ist.
Das Spektakel zieht jährlich Zehntausende Touristen an. Aber auch für die Einheimischen ist der Alpabtrieb ein großes Ereignis. Die Trachten werden aus den Schränken geholt und in vielen Orten wird die Ankunft der Kühe gefeiert.
Die Bauern können heuer mit dem Sommer auf jeden Fall zufrieden sein - zumindest, wenn es nach Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (CSU) geht. "Dieser wärmste und trockenste Bergsommer seit vielen Jahrzehnten ist unter dem Strich trotzdem eine gute Saison gewesen", sagt er.
Ob ihm die Bauern da uneingeschränkt zustimmen werden, ist fraglich. Denn gerade Hitze und Trockenheit haben dem Vieh auf den Alpen und Almen zu schaffen gemacht. Teils wurde das Wasser knapp, die Landwirte mussten Nachschub vom Tal auf die Berge transportieren.
Autofahrer müssen in den kommenden Wochen vorsichtig sein. Denn die Kühe nehmen ihren Weg in den Stall auch gerne mal direkt über die Landstraße.