Allgäu:OB von Memmingen stirbt mit 46 Jahren

Allgäu: Der Wahlsieger und sein Vorgänger: Markus Kennerknecht (links) mit Memmingens langjährigem OB Ivo Holzinger.

Der Wahlsieger und sein Vorgänger: Markus Kennerknecht (links) mit Memmingens langjährigem OB Ivo Holzinger.

(Foto: Stefan Mayr)
  • Memmingens neuer Bürgermeister Markus Kennerknecht (SPD) ist tot.
  • Er hat beim Joggen offenbar eine Herzattacke erlitten.
  • Erst Ende November hatte der 46-Jährige die Nachfolge des langjährigen Oberbürgermeisters Ivo Holzinger angetreten.

Memmingen reagiert bestürzt auf die Nachricht vom Tod seines neuen Oberbürgermeisters. Zwei Tage nach Weihnachten ist Markus Kennerknecht (SPD) überraschend gestorben. Das hat seine Partei mitgeteilt. Demnach starb der Rathauschef an den Folgen eines Herzversagens. Er habe beim Joggen eine Herzattacke erlitten, wird Memmingens zweite Bürgermeisterin Margareta Böckh (CSU) in der Allgäuer Zeitung zitiert. Sie sei "fassungslos".

Kennerknecht war gerade einmal einen Monat im Amt. Er hatte am 21. November die Nachfolge des langjährigen Oberbürgermeisters Ivo Holzinger angetreten. Davor war er Stadtbaumeister von Immenstadt gewesen. Der SPD-Politiker setzte sich in einer Stichwahl gegen Robert Aures von der CSU durch und setzte damit eine lange Tradition fort. Seit mehr als 50 Jahren stellt die SPD den Memminger OB, im Stadtrat hat derzeit aber die CSU die Mehrheit.

Kennerknecht war seit 1998 verheiratet und hinterlässt zwei Töchter. Spaziergänger hätten ihn bewusstlos auf einem Weg in seinem Heimatort Durach gefunden und den Rettungsdienst verständigt, sagte seine Stellvertreterin Böckh. Wiederbelebungsversuche durch den Notarzt seien jedoch erfolglos geblieben. Böckh übernahm die Amtsgeschäfte bis zur Wahl eines neuen Oberbürgermeisters. "Ich habe heute Morgen die Mitarbeiter im Rathaus informiert - es herrscht hier natürlich Schockstarre", berichtete sie. Nach der Gemeindeordnung muss innerhalb von drei Monaten ein Nachfolger für Kennerknecht gewählt werden. Der Betrieb müsse aber trotzdem weitergehen. "Jeder tut in dieser Situation, was er kann", sagte Böckh. Die Stadt legte im Rathaus ein Kondolenzbuch aus.

"Ich bin geschockt und ringe nach Worten", sagte der bayerische SPD-Chef Florian Pronold. Kennerknecht habe sich durch "seine herzliche, engagierte und kompetente Art" das Vertrauen der Memminger erworben. Er sei auch im Landesvorstand und Präsidium der Partei äußerst geschätzt gewesen. "Meine Gedanken sind bei seiner Frau und seinen beiden Kindern sowie bei allen Angehörigen und Freunden."

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