Aichach:Lehrer nach Sex-Mail aus Staatsdienst entfernt

Wegen einer E-Mail mit sexuellem Inhalt an eine Schülerin ist ein Religions- und Lateinlehrer am Montag vom Verwaltungsgericht München aus dem Beamtenverhältnis entfernt worden. Der Diplom-Theologe mit Ausbildung zum Pastoralassistenten hatte der 15-Jährigen eine Mail mit sadomasochistischen Sex-Fantasien geschickt. Der an einem Gymnasium im schwäbischen Aichach beschäftigte Pädagoge war zuvor bereits von einem Strafgericht wegen Verbreitung pornografischer Schriften an eine Person unter 18 Jahren rechtskräftig zu 16 800 Euro Geldstrafe verurteilt worden. Die Disziplinarkammer traf am Montag ihre Entscheidung in Abwesenheit des Betroffenen. Der Mann hatte unentschuldigt gefehlt. Der Prozess hatte bereits zweimal verschoben werden müssen, weil der Pädagoge sich kurzfristig entschuldigte. Das Verwaltungsgericht verlas den Sachverhalt aus den Strafakten. Demnach hatte der Theologe ein pornografisches Pamphlet verfasst, in dem er über eine frühere Schülerin als Sex-Sklavin fantasierte. Diese Schilderungen hängte er 2012 an eine Mail an die 15-Jährige an. Er wurde unter Einbehaltung von 30 Prozent seiner Bezüge vom Dienst suspendiert. Nach Abschluss des Strafverfahrens nahm die Schulbehörde das Disziplinarverfahren gegen den Pädagogen wieder auf. In der Anschuldigungsschrift finden sich weitere Verfehlungen gegen Schülerinnen. Das Vertrauen des Dienstherrn sei "unwiderruflich zerstört", urteilte nun das Disziplinargericht.

© SZ vom 18.08.2015 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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