Afghanistan-Geisel Blechschmidt:Angehörige erheben Vorwürfe

Wenige Tage nach der Freilassung von Markus Blechschmidt aus seiner Geiselhaft kritisieren die Söhne die Behörden. Sie fühlen sich im Stich gelassen.

Die Söhne der befreiten Afghanistan-Geisel, Rudolf Blechschmidt, fühlten sich von den Behörden und der Politik während der Geiselhaft ihres Vaters im Stich gelassen.

Blechschmidt, Reuters

Markus Blechschmidt war fast drei Monate in der Gewalt von Entführern. Jetzt kritisieren seine Söhne die Behörden.

(Foto: Foto: Reuters)

Das Bundeskriminalamt (BKA) habe phasenweise nur sehr spärlich Informationen an die Familie weitergegeben, sagte der älteste Sohn der befreiten Afghanistan-Geisel, Markus Blechschmidt, dem Nachrichtenmagazin Focus. "Wir meinten, die tun nichts, und wir waren so verzweifelt. Ohnmächtig warteten wir jeden Tag auf Nachrichten vom BKA, die manchmal nicht kamen", sagte der 32-Jährige.

Auch von der Politik und anderen Institutionen seien viele Hilfegesuche unbeantwortet geblieben. Von EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso hätten sie ebenso keine Antwort erhalten, wie von Papst Benedikt XVI., teilte der 24 Jahre alte Tobias Blechschmidt dem Nachrichtenmagazin mit.

Auch viele der Briefe an insgesamt 1500 Abgeordnete im Bundestag und im Landtag seien unbeantwortet geblieben.

Der 62 Jahre alte Bauingenieur Rudolf Blechschmidt kam am vergangenen Mittwoch nach knapp dreimonatiger Geiselhaft in Afghanistan frei. Eine weitere mit Blechschmidt verschleppte Geisel war wenige Tage nach der Entführung am 18. Juli von den Geiselnehmern erschossen worden.

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