Abstimmung in Nürnberg:Junge Union lehnt Gleichstellung der Homo-Ehe ab

  • Die Junge Union Bayern hat die Gleichstellung der gleichgeschlechtlichen Partnerschaft mit der Ehe abgelehnt.
  • In einer Abstimmung zum Parteiprogramm stimmten die Delegierten aber dafür, die gleichgeschlechtliche Partnerschaft in die Nähe der Ehe zu rücken.

Nach heftiger Diskussion hat der CSU-Nachwuchs die Gleichstellung der gleichgeschlechtlichen Partnerschaft mit der Ehe abgelehnt. Knapp 57 Prozent der Delegierten stimmten bei einer Sonderlandesversammlung der Jungen Union in Bayern am Samstag gegen einen Entwurf, in dem es hieß, eine staatlich anerkannte Ehe sollte unabhängig von der sexuellen Orientierung geschlossen werden können.

Die gut 200 Delegierten stimmten in Sachen Homo-Ehe über drei verschiedene Formulierungen ab. Variante eins: Die traditionelle Ehe soll "klares Leitbild" bleiben. Option zwei ist diplomatisch formuliert und rückt gleichgeschlechtliche Partnerschaften in die Nähe einer Ehe. Option drei sieht die ausdrückliche Gleichstellung vor.

Im zweiten Wahlgang stimmten die Delegierten für den Mittelweg. Die Version, in der es heißt, die Ehe zwischen Mann und Frau solle "klares Leitbild" bleiben, wurde abgelehnt. JU-Chef Hans Reichhart hatte zuvor in München bereits kein Geheimnis daraus gemacht, dass die ultrakonservative Linie nicht seine Sache sei: "Ich finde persönlich, der Grundsatz "Leben und leben lassen" hat Bayern immer geprägt."

Die Junge Union Bayern war in Nürnberg zusammenzukommen, um ein Grundsatzprogramm zu verabschieden - und sich damit eine Art schriftliche Genehmigung zum Ärgern der Mutterpartei zu erteilen: "Als Junge Union halten wir der CSU im Hinblick auf Fehlentwicklungen in Partei und Politik den Spiegel vor und sind der Stachel im Fleisch der CSU", hieß es in dem Programmentwurf.

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