Absprache in der CSU:Stoiber wollte Seehofer als direkten Nachfolger

CSU Edmund Stoiber Horst Seehofer

Immer wieder noch gemeinsam auf der Bühne: Seehofer (l.) und Stoiber beim Parteikonvent der CSU im Mai 2013

(Foto: dpa)

"So war es besprochen": Dem Bayerischen Rundfunk zufolge gab es eine geheime Vereinbarung über einen Führungswechsel bei der CSU. Eigentlich wollte Edmund Stoiber im Jahr 2009 nahtlos an Horst Seehofer übergeben. Da Stoiber vorzeitig zurücktrat, kam alles anders.

Bereits vor Edmund Stoibers Rücktritt als CSU-Vorsitzender und Bayerischer Ministerpräsident Anfang 2007 hatten dieser und Horst Seehofer einen Führungswechsel an der CSU-Spitze nach der Bundestagswahl 2009 vereinbart. "Es war eigentlich zwischen Horst Seehofer und mir abgesprochen, dass ich wohl 2009 nicht mehr zum Parteivorsitzenden kandidieren werde und dass für mich nur Horst Seehofer als Nachfolger in Frage kommt", so Stoiber im Politikmagazin "Kontrovers" des Bayerischen Rundfunks. Dass es eine Absprache über seine Nachfolge gab, war bislang unbekannt.

Seehofer bestätigte gegenüber "Kontrovers" die Aussagen Stoibers: "So war es besprochen", sagte der aktuelle CSU-Chef. Er und Stoiber hätten vereinbart, dass sich die CSU nach der Bundestagswahl 2009 "personell neu ordnen und neu aufstellen" werde. "Wenn es dabei geblieben wäre, hätten wir uns manchen Kummer und Ärger erspart. Aber die Geschichte ist dann anders verlaufen", sagte Seehofer mit Blick auf den Verlust der absoluten Mehrheit im Jahr 2008.

"Ich immer mit dir, nie gegen dich"

Nach Stoibers Worten sagte Seehofer immer: "Ich immer mit dir, nie gegen dich." Für den Fall von Stoibers Rückzug sei der damalige CSU-Vize Seehofer bereit gewesen, diese Verantwortung zu übernehmen. Doch nach den Ereignissen in Kreuth im Januar 2007, die in Stoibers vorzeitigem Rücktritt gipfelten, konnte der Plan nicht umgesetzt werden.

Nach Stoiber gab es eine Doppelspitze: Erwin Huber lenkte die Geschicke der CSU als Parteivorsitzender und Günther Beckstein als Ministerpräsident. Allerdings gaben beide 2008 ihre Ämter ab, nachdem die Wahlergebnisse bei der Landtagswahl hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Dies ebnete den Weg für Seehofer.

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