Ahmad Shakib Pouya und Albert Ginthör, Geiger des Staatstheaters am Gärtnerplatz, sind am Samstag in der afghanischen Hauptstadt Kabul gelandet - doch über ihr weiteres Schicksal besteht derzeit Unklarheit, meldet der Verein Zuflucht Kultur. Ginthör ist Mitorganisator des Opernprojekts "Zaide", bei dem Pouya gemeinsam mit anderen Flüchtlingen auftrat.
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Der Afghane Ahmad Shakib Pouya soll Deutschland am Freitag verlassen - "freiwillig". Schon kurz vor Weihnachten entging er nur knapp seiner Abschiebung.
Der von den Taliban verfolgte afghanische Sänger sollte nach sechs Jahren Aufenthalt in Deutschland abgeschoben werden. Um ihn bei seinem Antrag auf Wiedereinreise nach Deutschland zu unterstützten, begleitete ihn Ginthör nach Kabul.
Pouya, der neben Deutsch fünf weitere Sprachen spricht, hatte zuletzt als Dolmetscher in der Flüchtlingsberatung der IG-Metall gearbeitet. Ehrenamtlich, denn eine Arbeitserlaubnis wurde ihm verweigert. Die IG-Metall würde den 33-Jährigen sofort fest anstellen. Zahlreiche Politiker hatten sich für Pouya eingesetzt, auch der Deutsche Bühnenverein und der Deutsche Orchesterrat.
Jetzt erklärte das Gärtnerplatztheater, dem Musiker ein Jobangebot "für eine der im Theater anfallenden künstlerischen Tätigkeiten" unterbreitet zu haben, sagt Sprecher Gunnar Klattenhoff. Damit wolle Intendant Josef E. Köpplinger Pouya die Wiedereinreise nach Deutschland erleichtern. Um diese zu beantragen, müssten die beiden jedoch erst einmal zur deutschen Botschaft vordringen. Was ihnen bislang nicht gelungen ist.