Skandal um hochgiftigen Bauschutt:Technosan wird liquidiert

Jahrelang soll Technosan krebserregenden Müll auf ungeeigneten Deponien entsorgt haben, nun wird die Kraillinger Entsorgungsfirma liquidiert. Auch die Staatsanwaltschaft hat sich inzwischen eingeschaltet.

Die Firma Technosan, gegen die wegen eines Umweltskandals ermittelt wird, wird liquidiert. Der Betrieb wurde nach Angaben der Firma mit sofortiger Wirkung stillgelegt. Alle Mitarbeiter erhielten die Kündigung.

Inzwischen hat sich in den Skandal um illegal entsorgten, hochgiftigen Bauschutt auf Deponien und Kiesgruben auch die Staatsanwaltschaft München II eingeschaltet. Die Strafverfolger ermitteln mittlerweile gegen Geschäftsführer Alexander Czetsch und sechs "verantwortlich tätige Mitarbeiter" wegen Betrugs und Umweltverstößen. Angesichts dieser Vorwürfe hat der einstige Vorzeigeunternehmer Czetsch nun seinen Vorsitz im Umweltausschuss der Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern (IHK) aufgegeben.

Das Unternehmen hat seine Zentrale in Krailling bei München und musste auf behördliche Anordnung vor fünf Wochen seine Verwertungsanlage in Neuötting vorerst schließen. Dieser Standort war vor einigen Jahren noch aufwendig erweitert worden.

In einer Feierstunde damals war Firmenchef Czetsch noch für seine mutige und weitsichtige Investition in die Aufbereitungsanlage für kontaminiertes Material gelobt worden. Inzwischen hat sich laut Polizei nach Durchsuchungen von Geschäftsräumen sowie der privaten Villa des 46-jährigen Firmengründers und intensiven Ermittlungen gegen das Recycling-Unternehmen der Verdacht erhärtet, dass über Jahre hinweg Giftmüll falsch deklariert worden ist - und mit diesen betrügerischen Machenschaften vermutlich enorme Gewinne erzielt worden sind.

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