Rottach-Egern am Tegernsee:Festnahme nach Mord an Boutique-Besitzerin

Sie hat das Verbrechen bereits gestanden: Die mutmaßliche Mörderin der 65 Jahre alten Boutique-Besitzerin aus Rottach-Egern am Tegernsee ist gefasst.

Die mutmaßliche Mörderin einer 65 Jahre alten Boutique-Besitzerin aus Rottach-Egern am Tegernsee ist gefasst. Am vergangenen Freitag wurde eine 48 Jahre alte Frau aus Bad Wiessee festgenommen, die das Verbrechen bereits gestanden hat. Das teilte das Polizeipräsidium Oberbayern Süd am Montag mit.

Den Ermittlungen zufolge wollte die Frau am 5. November 2012 ihre frühere Arbeitgeberin ausrauben und drang gegen 18 Uhr in die Wohnung der Geschäftsfrau ein. Um ihrer Drohung Nachdruck zu verleihen, zog sie ein Messer. Doch das Opfer wehrte sich heftig, im folgenden Kampf erwürgte die Räuberin die 65 Jahre alte Frau schließlich mit den Riemen einer Umhängetasche. Sie floh mit einer geringen Menge Bargeld und Geldkarten der getöteten Frau.

Da die Boutique-Besitzerin am Tag danach nicht zur Arbeit erschien, machte sich eine Angestellte Sorgen. Sie schaute in der über dem Laden gelegenen Wohnung ihrer Chefin nach und fand deren Leiche. Als in Rottach-Egern noch die Spurensicherung den Tatort absuchte, nutzte eine vorerst unbekannte Person die Geldkarte der toten Frau zu einer Einkaufstour in der Münchner Innenstadt. Die Ermittlungsgruppe "Seeblick" der Kriminalpolizei - das Geschäft lag direkt am Tegernsee - begann in Detailarbeit alle relevanten Filme aus den Überwachungskameras der Kaufhäuser zu sichten.

Alles deutete darauf hin, dass eine blonde Frau mit der Karte der getöteten Boutique-Besitzerin unterwegs was. Nach ihr wurde mit einem unscharfen Foto aus einem Überwachungsfilm gefahndet. Bis zu 25 Beamte und auch Profiler prüften die 47 Hinweise, die daraufhin bei der Gruppe "Seeblick" eingingen.

Das zeigte Erfolg: Die 48 Jahre alte Frau aus Bad Wiessee geriet in den Fokus der Ermittler. Sie hatte vor gut zwei Jahren ein paar Tage in der Boutique gearbeitet, kannte also ihr Opfer sowie auch dessen Laden und Wohnung.

Spuren vom Tatort passten, der Verdacht erhärtete sich um den Jahreswechsel so sehr, dass Beamte der Kriminalpolizei sie am 4. Januar festnahmen und ihre Wohnung durchsuchten. Dort fanden sie noch weitere Beweise, dass die Festgenommene den Mord verübt haben könnte. Sie wurde einem Richter vorgeführt, der Haftbefehl wegen Mordes erließ. Komplizen hatte sie wohl bei ihrem Raubzug nicht. Die Frau gelte als Einzeltäterin, erklärte das Polizeipräsidium.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: