Zehn Jahre GPS:Wie sich die Zeiten ändern

Vor zehn Jahren verzichtete das US-Militär auf die systematische Verzerrung des GPS-Signals - der rasante Siegeszug mobiler Navigationsgeräte im Auto begann.

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Vor zehn Jahren verzichtete das US-Militär auf die systematische Verzerrung des GPS-Signals - der rasante Siegeszug mobiler Navigationsgeräte im Auto begann. Typisches Navigationsgerät im Auto: Ohne genaues Signal keine Route und kein problemloses Navigieren.

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ine frühe Idee für eine Art GPS-Navigation stammt aus einem James-Bond-Film. "Q", Bonds ebenso legendärer wie erfindungsreicher Ausrüstungstüftler, stattet seinen Helden in "Goldfinger" mit einem Ortungssystem aus, das mittels eines Bildschirms an der Konsole die Position eines Signalgebers auf eine Karte abbildete(Bild). Zwei entscheidende Elemente eines modernen Navigationssystems wurden hier schon mal vorweggenommen: die Ortsbestimmung und die Kartenabbildung.

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1981 brachte Honda den "Electro Gyrocator", auf den Markt und wies damit schon mal in die entsprechende Richtung. Aus den Daten eines Drehwinkels- und eines Wegstreckensensors berechnete das System eine Fahrtstrecke, die als Linie auf dem Monitor angezeigt wurde. Der Fahrer musste dann eine transparente Karte vor den Monitor spannen und die angezeigte Linie mit der dazu passenden Straße zur Deckung bringen. Eine mühsame Angelegenheit und kein wirklicher Fortschritt: Im eigentlichen Sinne war der "Electro Gyrocator" noch kein Navigationssystem, weil er weder die Position angeben noch eine Route berechnen konnte.

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Am 16. September 1983 kündigte Präsident Reagan an, das neue satellitengestützte "Global Positioning System" auch für den zivilen Gebrauch freizugeben. Mit diesem GPS waren jetzt Ortsbestimmungen auf 100 Meter genau möglich. Entsprechend fand das System zuerst in der Luftfahrt und im internationalen Schiffsverkehr Verwendung. 1990 kam Pioneer mit dem ersten GPS-gestützten Auto-Navigationssystem und schlug damit als erster Hersteller die Richtung ein, in die es in Zukunft gehen sollte. Das erste vollwertige serienmäßige Navigationssystem in einem deutschen Auto baute BMW in seine Luxuslimousine 7er von 1994 ein (Bild). Hier waren ...

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... alle wesentlichen Bausteine in einem Gerät vereint: Positionsbestimmung, Kartenabbildung und Routenberechnung.

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Das musste natürlich entsprechend beworben und erklärt werden: Ausstattungsprospekt für den BMW 7er von 1994 mit Navigationssystem

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Ausstattungsprospekt für den BMW 7er von 1994 mit Navigationssystem

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Andere Hersteller zogen nach. Bald gab es kaum ein Modell, für das nicht wenigstens ein Navigationssystem als Zusatzausstattung vom Hersteller angeboten wurde. Einbaulösungen vom Hersteller dominierten den Markt in den 90er Jahren. Auch deshalb, weil die Ungenauigkeit der GPS-Daten noch mittels Geschwindigkeits- und Richtungssensoren ausgeglichen werden mussten und dies nur mit den teureren Herstellergeräten möglich war. Im Bild: die aktuelle Volvo-Lösung

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Diese mühselige Korrekturarbeit entfiel, als die USA die erwähnte Signalverzerrung abschalteten. Damit konnten auch kleinere und weniger potente Geräte mit der entsprechenden Software die Navigation übernehmen. Navigationssysteme wurden damit erschwinglich und verbreiteten sich in einer nie gekannten Vielfalt. Der Markt "explodierte" förmlich. In der Folge übernahmen die beliebten PDAs mit GPS- Empfänger und Navigationssoftware zunehmend die Routenplanung. Fast jeder Hardwarehersteller hatte bald so einen kleinen Alleskönner im Programm.

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Die Geräte wurden wie heute meist mit einer Saugnapfhalterung an der Frontscheibe befestigt. Die externe GPS-Maus sorgte anfangs für ein unerfreuliches Kabelgewirr auf der Konsole, ehe sie als integrales Bauteil in die Geräte wanderte. Die Auswahl ist groß, beschränkt sich aber auf die Spezialisten der Navigationsbranche. Inzwischen ist es selbstverständlich, das die kleinen Navigationsgeräte über "TMC" (Traffic Message Channel) zusätzliche Verkehrsfunkinformation bei der Routenplanung berücksichtigen. Im Bild: Größenvergleich von fest eingebautem und mobilen Navigationsgerät

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Aktuell zeichnet sich ein neuer Trend ab: Immer mehr Telekommunikationsanbieter wollen vom Navigationsmarkt profitieren. Die allgegenwärtigen Handys haben sich, wegen der großen Displays und des vollwertigen Betriebssystems zu potenten Smartphones gemausert. Dank des eingebauten ...

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... GPS-Moduls kann mit der richtigen Software auch navigiert werden. Nokia verschenkt die Software und das Kartenmaterial. Andere Hersteller verlangen einen geringen zweistelligen Betrag. Die Geräte werden wie bisher mit der bewährten Saugnapfhalterung im Sichtbereich des Fahrers montiert. Im Bild: TomTom-Navigation für das iPhone

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Verlockend ist nicht nur die Tatsache, dass man ein Gerät einspart, sondern auch die Flexibilität der kleinen Multitalente. Man kann zwischen verschiedenen Karten- und Softwareanbietern wählen, verschiedene Reiseführer und touristische Informationsangebote dazu nutzen sowie die Daten ... Im Bild: TomTom für Smartphone

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...online auf dem neusten Stand halten. Das Smartphone wird so zum universellen Begleiter. Halterungen mit Freisprecheinrichtung und Bluetooth gibt es auch, damit auch weiterhin telefoniert werden kann. Am Ende der Fahrt kann es dann wie jedes Handy aus der Halterung genommen und die Tasche gesteckt werden. Bleibt dann versehentlich die Zielführung aktiv, kann man schon mal während der Theatervorstellung für alle deutlich hörbar unwirsch ermahnt werden: "Demnächst links abbiegen!" Im Bild: TomTom-Routenplaner auf dem PC-Bildschirm

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