Weltspiegel (9): Prag 1968:Škodas kurzer Frühling

Es ist 40 Jahre her, dass Warschauer-Pakt-Truppen in der CSSR einmarschierten und dem Prager Frühling einen langen Winter folgen ließen. Auch für Škoda war das eine Zäsur.

Jürgen Wolff, Prag

1 / 18
(Foto: 75)

Es ist 40 Jahre her, dass Warschauer-Pakt-Truppen in der CSSR einmarschierten und dem Prager Frühling einen langen Winter folgen ließen. Auch für Škoda war das eine Zäsur.Noch war Frühling - und die Prager Welt in Ordnung: Der Škoda 1000 MB war einst auch westlich des Eisernen Vorhangs ein beliebtes Auto.

2 / 18
(Foto: 75)

Das Skoda-Modell 1000 MB des Jahrgangs 1969 wurde sogar schon in den tschechischen Autozeitschriften ...

3 / 18
(Foto: 75)

... vorgestellt - hier in der svet motoru.

4 / 18
(Foto: 75)

Auch die ehrgeizige Jagd nach Erlkönigen war ein beliebter Sport: Hier hat die svet motoru das Skoda Coupé erwischt.

5 / 18
(Foto: 75)

Dieser Skoda mit Stufenheck sollte ebenfalls bald auf den Markt kommen - entworfen von Styl Ital Design.

6 / 18
(Foto: 75)

Das gleiche Modell sollte es 1968 auch als Kombi und als ...

7 / 18
(Foto: 75)

... Fließheckmodell mit integrierter Kofferraumklappe angeboten werden. Eine Variante, mit der der Renault 16 Im Westen später viel Aufsehen erregte.

8 / 18
(Foto: 75)

Doch in der Nacht zum 21. August 1968 rollten die Panzer der Warschauer Pakt-Staaten in ...

9 / 18
(Foto: 75)

... Prag und anderen Städten der Tschechoslowakei ein, um den ...

10 / 18
(Foto: 75)

... sogenannten "Prager Frühling" niederzuschlagen.Das gewaltsame Ende des "Prager Frühlings" bedeutete auch für Škoda in der Folge zwei Jahrzehnte weitgehenden Stillstands. Und für viele den Verlust ihres Arbeitsplatzes und ihrer Zukunft.

11 / 18
(Foto: 75)

Das Zentrum der Proteste gegen die Besatzung war Prag: Tausende versammelten sich immer wieder auf dem Wenzelsplatz und an ...

12 / 18
(Foto: 75)

... anderen markanten Punkten. Durch zivilen Ungehorsam und gewaltlose Aktionen versuchte die Bevölkerung zudem, die Besetzung wenigstens zu ...

13 / 18
(Foto: 75)

... verlangsamen.Ortstafeln und Wegweiser wurden vertauscht, umgestellt oder übermalt, um die ortsunkundigen Besatzer in die Irre zu führen. Die Menschen stellten sich den Panzern in den Weg, Plakate und Handzettel wurden zu Tausenden verteilt und forderten zum Widerstand auf.

14 / 18
(Foto: 75)

Auch svet motoru reagierte mit einer Sonderausgabe zur Besatzung, forderte ...

15 / 18
(Foto: 75)

... die Autofahrer zu zivilem Ungehorsam in Form von Autokolonnen auf und hob ...

16 / 18
(Foto: 75)

... sogar den Hoffnungsträger Alexander Dubcek auf den Titel, der einen "Sozialismus mit menschlichem Antlitz" propagierte.

17 / 18
(Foto: 75)

Die Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei (KPC) allerdings beschloss, keinen militärischen Widerstand zu leisten; Staatspräsident Ludvík Svoboda (erste Reihe, zweiter von links) forderte Tschechen und Slowaken in einer Radioansprache dazu auf, Ruhe zu bewahren. Dubcek und andere hochrangige Regierungsmitglieder wurden festgenommen und nach Moskau gebracht.

18 / 18
(Foto: 75)

Von dem Aderlass "an Kreativität, Engagement und Wissen", so Zeitzeuge Petr Hrdlicka, hat sich Škoda erst nach 20 Jahren wieder erholt hat: "Die haben einen Teil unserer fähigsten Leute rausgeschmissen."Erst 1987 war Škoda mit dem Favorit wieder da, wo Škoda schon vor dem Ende des Prager Frühlings konzeptionell gewesen war: bei Frontmotor und Frontantrieb.Alle Fotos: Pressinform/Skoda Archiv

© sueddeutsche.de/Pressinform - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: