Vorstellung des neuen 7er:BMW will mit Technik punkten

Äußerlich kommt der neue BMW 7er konservativ daher. Doch er verfügt über ein Technikarsenal, das zeigt, dass der Schritt zum autonomen Fahren nicht mehr groß ist.

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BMW 7er Modell 2015

Quelle: Daniel Kraus; BMW Group

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Als 2013 die aktuelle S-Klasse von Mercedes auf den Markt kam, sah der BMW 7er plötzlich alt aus. Nicht unbedingt bezogen auf sein Aussehen, sondern eher wegen seiner technischen Dreingaben. Der große Mercedes konnte bereits vor zwei Jahren im Kolonnenverkehr selbständig die Spur halten, an unübersichtlichen Kreuzungen Unfälle vermeiden und sein Fahrwerk auf schlechte Straßenverhältnisse einstellen, bevor er diese überhaupt erreichte. Zu diesem Zeitpunkt war der 7er fünf Jahre auf dem Markt - und er hatte nichts von alledem.

Nun, da die S-Klasse ihrerseits schon zwei Jahre auf dem Markt ist, bietet sich BMW endlich die Chance, mit einem umfassenden Technikpaket zurückzuschlagen. Tatsächlich gibt es nun Bereiche, in denen der große Münchner dem noch größeren Stuttgarter eine Wagenlänge voraus ist.

Die Gestensteuerung des neuen BMW 7ers.

Quelle: Iver Hansen; BMW Group

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Beispielsweise beim Bedienkonzept. Der neue BMW 7er ist das erste Auto, dessen Bordfunktionen sich optional per Gesten steuern lassen. Doch das ist nur eine Variante, wie die Funktionen geregelt werden können. Die Möglichkeiten, das Auto per Sprachbefehl oder Eingabe über Touchscreen oder Dreh-/Rückstell-Controller zu bedienen, bleiben erhalten.

Der BMW 7er Modell 2015.

Quelle: BMW Group

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Erstmals lässt sich der 7er automatisch in enge Parklücken und Garagen - und wieder heraus - fahren, ohne dass der Fahrer im Auto sitzt. Der Funkschlüssel dient dabei als Fernbedienung. Diese Funktion demonstrierte BMW bereits auf diversen Messen, da allerdings mit einem Prototypen des Elektroautos i3.

Eine Luftfederung samt automatischer Niveauregulierung ringsum und dynamischer Dämpferkontrolle ist serienmäßig. Das Fahrwerk passt sich bei entsprechender Abstimmung dem jeweils gewünschten Fahrstil an und berücksichtigt in seiner höchsten Ausbaustufe sogar die Kartendaten des Navigationssystems. Je nach Streckencharakteristik hat das System - ähnlich wie die Mercedes S-Klasse - die passende Abstimmung von Lenkung, Gaspedal und Getriebe parat, bevor das Auto den Abschnitt erreicht.

Der BMW 7er Modell 2015.

Quelle: BMW Group

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Einen weiteren Vorgriff auf das autonome Fahren bietet der erweiterte Stauassistent. Bis zu einer Geschwindigkeit von 210 km/h hält der neue 7er nicht nur den Abstand zum vorausfahrenden Auto, sondern durch sanfte Lenkeingriffe auch die Mitte der Fahrspur. Außerdem erkennt er nicht nur Tempobeschränkungen, sondern passt die Geschwindigkeit auch eigenständig daran an. Leichte Abweichungen nach oben oder unten kann der Fahrer dabei aber vorgeben. Außerdem gibt es jetzt auch Querverkehrswarnung und Heckkollisionsschutz. Gegen dieses geballte Technikarsenal sind Allradantrieb und -lenkung alte Hüte. Beides ist auf Wunsch erhältlich.

Der BMW 7er Modell 2015

Quelle: BMW Group

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So modern seine Technik ist, so unscheinbar ist das Äußere der sechsten 7er-Generation geraten. Das Design orientiert sich stark am Vorgänger, allerdings sieht der Neue ein wenig schlanker aus. Dabei ist die Limousine verglichen mit der fünften 7er-Generation um drei Zentimeter gewachsen und misst nun je nach Radstand 5,10 Meter oder 5,24 Meter. Trotz Längenzuwachs ist das Auto um bis zu 130 Kilogramm leichter geworden. Das haben die Ingenieure vor allem durch den Einsatz des Leichtbauwerkstoffes Carbon erreicht.

Der BMW 7er Modell 2015.

Quelle: BMW Group

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Zur Markteinführung am 24. Oktober umfasst die Motorenpalette lediglich drei Triebwerke: einen Sechszylinder-Diesel (730d mit 265 PS und 620 Newtonmetern), einen Sechszylinder-Benziner (740i mit 326 PS und 450 Newtonmetern) und einen V8-Benziner (750i mit 450 PS und 650 Newtonmetern). Etwas später folgt der 740e, eine Hybridversion mit Vierzylinder-Benzin- sowie Elektromotor, 326 PS Systemleistung und extern aufladbaren Batterien (Plug-In-Hybrid). Stärkere Sechszylinder-Diesel sowie der 760i mit V12-Benzinmotor folgen 2016. Denkbar, aber noch nicht bestätigt, sind Diesel- und Benziner-Einstiegsvarianten mit Vierzylindermotoren.

Der Innenraum des BMW 7ers Modell 2015.

Quelle: BMW Group

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Im Innenraum des neuen 7ers gibt es mehr auffällige Unterschiede zum Vorgänger als beim Außendesign. Zum einen die breitere, mehr zum Fahrer geneigte Mittelkonsole, außerdem der darüber thronende, auf das Armaturenbrett aufgesetzte Touchscreen. Beim alten 7er war der Monitor noch in die Instrumententafel integriert. Apropos Instrumente: Hier spendiert BMW seinem Flaggschiff einen Mix aus analogen und digitalen Uhren.

Der BMW 7er Modell 2015.

Quelle: Daniel Kraus; BMW Group

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Der neue 7er BMW feiert seine offizielle Weltpremiere im September auf der IAA in Frankfurt. Der Grundpreis für die Basisversion 730d mit normalem Radstand liegt bei 81 900 Euro. Die Langversion kostet mit Hinterradantrieb mindestens 87 700 Euro, mit Allradantrieb ist sie 3400 Euro teurer. Bis im kommenden Jahr der Zwölfzylinder folgt, bekleidet der BMW 750Li xDrive - also die vierradgetriebene Langversion - mit einem Einstiegspreis von 112 700 Euro die Topposition.

© SZ.de/Press-Inform/Stefan Grundhoff/harl
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