Ungereimtheiten bei Reifentests:ADAC bestreitet Trickserei-Vorwurf

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Der ADAC weist den Vorwurf der Trickserei bei seinen Reifentests zurück (Foto: dpa)

Der ADAC bestreitet den Verdacht, dass es bei seinen Reifentests nicht mit rechten Dingen zugehe - mit einer Einschränkung. Zudem zieht sich die Aufklärung der Manipulation beim "Gelben Engel" in die Länge.

Der ADAC hat den Vorwurf von Tricksereien bei Reifentests, von denen die Süddeutsche Zeitung heute berichtet, zurückgewiesen. ADAC-Sprecher Christian Garrels sagte: "Hersteller haben zu keinem Zeitpunkt Einflussmöglichkeiten auf die Tests. Die Hersteller wissen nicht, welche ihrer Reifen getestet werden." Es sei aber Standard, dass sie die Testbedingungen kennen würden.

Die Süddeutsche Zeitung berichtete in ihrer Mittwoch-Ausgabe unter Berufung auf einen ehemaligen ranghohen Mitarbeiter eines Reifenherstellers sowie die WDR-Sendung "Servicezeit", die Hersteller hätten vorab erfahren, welches Reifenmodell der ADAC prüfen wolle. Daraufhin hätten sie ihre Techniker mit der Weiterentwicklung genau dieses Modells beauftragt. Laut dem Insider würden die Pneus mit enormem Aufwand verbessert und für die jeweiligen Testbedingungen präpariert.

"Gelber Engel": Aufklärung erst kommende Woche

Unterdessen will der ADAC in der kommenden Woche erste Ergebnisse einer externen Untersuchung zu Manipulationen beim Autopreis "Gelber Engel" bekanntgeben. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte überprüft unter anderem mögliche Manipulationen bei den Platzierungen im Rahmen der Wahl zum "Lieblingsauto der Deutschen". Anfangs hatte es geheißen, der inzwischen geschasste Kommunikationschef Michael Ramstetter habe nur die Stimmzahlen nach oben korrigiert, die Reihenfolge der Fahrzeuge sei aber nicht betroffen. In einem Interview in der aktuellen Ausgabe der Mitgliederzeitschrift Motorwelt hat ADAC-Präsident Peter Meyer jedoch die Befürchtung geäußert, auch die Reihenfolge der Platzierungen könnte verändert worden sein.

Die Untersuchungsergebnisse zum "Lieblingsauto 2014" sollen nun am Montag oder Dienstag veröffentlicht werden, teilte der ADAC nun mit. Die Ergebnisse zum "Lieblingsauto" für die Jahre 2005 bis 2013 sollen voraussichtlich am 17. oder 18. Februar folgen, die übrigen Kategorien des Autopreises " Gelber Engel" eine Woche später.

Der ADAC hat Deloitte nach dem Bekanntwerden der Manipulationsvorwürfe bei den Stimmzahlen mit der Untersuchung sämtlicher Verleihungen des Preises "Gelber Engel" beauftragt.

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