Unfallstatistik für das erste Halbjahr 2014:Gutes Wetter lässt Zahl der Verkehrstoten steigen

Vollsperrung Autobahn A7

In den ersten sechs Monaten diesen Jahres starben wieder mehr Menschen auf deutschen Straßen.

(Foto: dpa)

Es kracht seltener auf den Straßen, aber die Unfallfolgen sind schwerer: Im ersten Halbjahr gab es etwa zehn Prozent mehr Tote und Verletzte in Deutschland, besonders unter Motorrad- und Radfahrern. Schuld daran könnte das Wetter sein.

  • Die Zahl der Verkehrstoten steigt wieder. Laut dem Statistischen Bundesamt starben im ersten Halbjahr 2014 9,5 Prozent mehr Menschen auf deutschen Straßen als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
  • Besonders hoch ist die Zahl der verunglückten Motorrad- und Radfahrer.

Nach dem historischen Tiefststand von 2013 steigt die Zahl der Verkehrstoten wieder. Auf Deutschlands Straßen seien im ersten Halbjahr 1576 Menschen ums Leben gekommen, 9,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, berichtete das Statistische Bundesamt in Wiesbaden. Noch höher fiel die Zunahme bei den Verletzten aus: Ihre Zahl stieg um 10,6 Prozent auf etwa 185 600. Die polizeilich registrierten Unfälle gingen allerdings zurück, um 1,2 Prozent auf etwa 1,15 Millionen.

Im Jahr 2013 waren 3339 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen - das war nach Auskunft des Bundesamts der niedrigste Stand seit den 1950er Jahren. Die meisten Verkehrstoten gab es 1970 mit 21 332. Danach ging die Zahl - bis auf die drei Jahre nach der Wende - kontinuierlich zurück. Seit Januar 2014 steigen sie wieder.

Das schöne Wetter ist schuld

Die Statistiker sehen einen Zusammenhang mit dem Wetter. Darauf deute eine Analyse der Unfallzahlen in den ersten fünf Monaten 2014 hin: Von Januar bis Mai stieg die Zahl der tödlich verunglückten Motorrad- und Fahrradfahrer im Vergleich zum Vorjahr um 39,7 Prozent beziehungsweise 37,1 Prozent auf zusammen 149. Wegen schönen Wetters im März und April habe die Zweiradsaison früh begonnen, aber auch zu vielen Unfällen geführt. Nach wie vor seien die Landstraßen besonders gefahrenträchtig, sagte Statistiker Gerhard Kraski. Von den 1226 Menschen, die in den ersten fünf Monaten tödlich verunglückten, starb mehr als die Hälfte (732) auf Landstraßen.

In fast allen Bundesländern stieg die Zahl der Verkehrstoten im ersten Halbjahr - nur in Hessen, Rheinland-Pfalz, im Saarland und in Sachsen-Anhalt gab es weniger tödlich Verunglückte als in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres. Das größte Risiko, tödlich zu verunglücken, besteht in Brandenburg: Dort starben im ersten Halbjahr 31 Menschen je eine Million Einwohner, in Thüringen und Sachsen-Anhalt je 29. Unterdurchschnittlich war das Risiko in Nordrhein-Westfalen mit zwölf und im Saarland mit 13 tödlich Verunglückten je eine Million Einwohner.

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