Überladene Gefährte:Hält es oder hält es nicht?

Ob auf Bussen, Rikschas oder Motorrädern: Wenn der Platz ausgeht, wird weltweit oft einfach weitergestapelt. Meist mit abenteuerlichen Konstruktionen.

Von Thomas Harloff

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(Foto: DPA)

"Am Umriss der Fahrzeuge dürfen keine Teile so hervorragen, dass sie den Verkehr mehr als unvermeidbar gefährden." So steht es in klassischem Juristendeutsch in der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO). Was genau eine "unvermeidbare Gefährdung" darstellt, ist Auslegungssache, aber das, was diese Verkehrsteilnehmer ihren fahrbaren Untersätzen zumuten, würden deutsche Polizeibeamte sicherlich nicht durchgehen lassen. Dieser in Kambodschas Hauptstadt Phnom Penh fotografierte Radfahrer sieht jedenfalls recht angestrengt aus und scheint mit seinen traditionellen Korbwaren einiges an Gewicht auf sein Fahrrad geladen zu haben. Große Klasse ist offenbar sein System der Ladungssicherung: Trotz nur weniger Seile macht die Fracht nicht den Eindruck, als würde sie sich demnächst unkontrolliert über den Boden verteilen.

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(Foto: REUTERS)

Busse dienen gemeinhin der Personenbeförderung. Doch was, wenn das ebenfalls zu transportierende Gepäck nicht ins Innere des Fahrzeugs passt? Kein Problem, dachte sich der Fahrer dieses Busses, der in Ostafrika im Grenzgebiet zwischen Kenia, Uganda und Tansania unterwegs ist, und packte die vielen Plastiktonnen kurzerhand auf das Dach seines Gefährts. In punkto Ladungssicherung hätte er sich aber besser vom kambodschanischen Korbhändler beraten lassen. Es macht nicht gerade den Anschein, als würden die Tonnen noch viele Linkskurven in luftiger Höhe überstehen.

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(Foto: Reuters)

Das nächste Beispiel aus der Kategorie "Was Personen befördern kann, kann für Gegenstände nicht schlecht sein": Ein Rikscha-Fahrer transportiert auf seinem Rad die Karosserie eines Suzuki-Geländewagens zum Schrottplatz.

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(Foto: AFP)

Jeepneys sind auf den Philippinen weit mehr als nur ein Fortbewegungsmittel. Die knallbunt angemalten und sehr robusten, aber technisch nicht immer ganz einwandfreien Sammeltaxis auf Geländewagen-Basis gehören auf der südostasiatischen Inselgruppe zum Kulturgut. Das weiß auch Papst Franziskus, der es sich bei seinem Besuch auf den Philippinen zu Jahresbeginn nicht nehmen ließ, sich in einem weißen Jeepney durch die Hauptstadt Manila chauffieren zu lassen. Gewöhnlich bieten die Sitzbänke der Jeepneys zwischen 16 und 20 Personen Platz. Doch das reicht nicht immer. Eigentlich eher selten. Deshalb nutzen die Fahrgäste jeden freien Quadratzentimeter aus, um mit dem Sammeltaxi ans Ziel zu kommen.

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(Foto: DPA)

Wieder Kambodscha, wieder traditionelle Korbwaren, aber eine völlig andere Ladungstechnik. Dieser in Phnom Penh fotografierte Händler baute seine Ladung in die Breite. Diese Technik wirkt jedoch nicht so stabil wie die seines Kollegen und dürfte den Verkehr durchaus "mehr als unvermeidbar gefährden."

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(Foto: Reuters)

Den entgegengesetzten Ansatz verfolgt dieser indische Rikscha-Fahrer, nein, Rikscha-Schieber: Er baute seine Ladung nach oben. Allzu schwer dürfte seine Fuhre nicht sein, schließlich handelt es sich bei der Fracht um Plastikbälle. Aber niedrige Unterführungen können auf diese Weise durchaus zu unüberwindbaren Hindernissen werden.

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(Foto: AFP)

Wenn der Fastenmonat Ramadan endet und das Fest des Fastenbrechens ansteht, stoßen die öffentlichen Verkehrssysteme einiger muslimisch geprägter Länder an ihre Grenzen. Hier fahren pakistanische Passagiere mit einem völlig überfüllten Zug in ihre Heimatstädte, um mit ihren Familien das Fest "Id ul-Fitr" zu feiern.

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(Foto: Reuters)

Überfüllte öffentliche Verkehrsmittel sind auch im Nachbarland Indien ein gewohnter Anblick. Wie diese Männer verhalten sich viele Passagiere in - oder in diesem Fall: auf - Bussen. Kein Wunder, dass Indiens Straßennetz als eines der gefährlichsten weltweit gilt. Mehr als ein Fünftel der weltweiten Verkehrstoten kommen auf den dortigen Straßen ums Leben.

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(Foto: Reuters)

Phnom Penh, Kambodschas Hauptstadt: Nicht überall regeln Straßenmarkierungen, Verkehrsschilder oder Ampelanlagen den Verkehr. Oft verständigt man sich durch Augenkontakt, mit Worten oder Handzeichen. Blöd nur, wenn der Anhänger des Motorrads derart mit Menschen überladen ist, dass das Handzeichen des Fahrers niemandem auffällt. Doch solange einer der Passagiere eine Warnweste trägt wie der Mann schräg hinter dem Fahrer, wird schon nichts passieren. Hoffentlich.

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(Foto: DPA)

Wieder Kambodscha, doch diesmal stapelte der Händler seine Fracht in vertikale Richtung. Das mag die Sicht etwas einschränken, aber man kann ja auch im Stehen fahren. Oder hat er sich extra einen erhöhten Sitz gebaut?

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