Top 5 - Mobilmeldungen der Woche:Der Terminator weist den Weg

Arnold Schwarzenegger macht Navi-Ansagen. Dresden hat eine renitente Ampel. Und Dacia wird endlich aufregend - jedenfalls ein bisschen. Die Mobil-Themen der Woche.

Von Thomas Harloff

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Arnold Schwarzenegger leiht einem Navigationssystem seine Stimme.

Quelle: Collage dpa/ Jessy Asmus/ SZ.de

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Ein neues Modell, ein überraschendes Gerichtsurteil, eine skurrile Meldung: Die Mobil-Themen der Woche, immer freitags in den "Top 5".

Routenhinweise mit Akzent

Arnold Schwarzenegger hat in den USA einem Navigationssystem seine Stimme geliehen - als Terminator. Wie die Zeitung USA Today schreibt, gibt er die Streckenhinweise in der Navigations-App Waze wie in der Rolle des Kampfroboters. Dabei spart er nicht mit Filmzitaten. So startet die Routenführung bisweilen mit einem mit österreichischem Akzent unterlegten "Let's hit the road". Nach Erreichen des Ziels verabschiedet sich Schwarzenegger mit "Hasta la vista, Baby!"

Natürlich steckt dahinter eine PR-Aktion für den Film Terminator Genisys, den fünften Teil der Science-Fiction-Reihe. Aber kreativ ist die Idee allemal, weshalb sie Schule machen sollte. Wer würde sich nicht gern von Bruce Willis mit der Ansage "Bieg' in hundert Metern rechts ab, Schweinebacke!" dirigieren lassen? Oder von John Travolta alias Vincent Vega aus Pulp Fiction: "Halte da vorn beim Burgerladen an. Da gibt es den Royal mit Käse." Bei Jeff Bridges würde es entspannt wie in The Big Lebowski klingen: "Ich bin der Dude und wir fahren jetzt ein bisschen 'rum." Ein Stück Kino im Auto - das ist doch wahres Entertainment.

Die Top-5-Automeldungen der vergangenen Woche.

Rote Ampel an der JVA Münster

Quelle: dpa

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Die Ampel, die nur eine Farbe kennt

Die Signalwirkung einer Ampel ist so einfach wie genial: Anhalten bei Rot, fahren bei Grün, und Gelb zeigt an, dass sich die Anweisung nun ändert. Seit gut 100 Jahren regeln Lichtsignalanlagen den Verkehr auf diese Weise, und meistens tun sie das zuverlässig.

Dass Ampeln auch zweckentfremdet werden können, zeigt ein Exemplar in Dresden. Es befindet sich an einer Einmündung an der Ecke Güntzstraße und Ziegelstraße und zeigt einem Bericht der Mitteldeutschen Zeitung zufolge nur Rot. Nie Gelb oder Grün, sondern nur Rot. Und das seit 28 Jahren. Das soll zusammen mit dem daneben angebrachten grünen Blechpfeil dafür sorgen, dass Autofahrer an der Stelle nur nach rechts abbiegen.

Eigentlich eine clevere Idee, denn wer eigentlich geradeaus oder nach links fahren will, wird schon irgendwann nachgeben und rechts abbiegen, wenn er einige sinnlose Minuten oder Stunden an der roten Ampel verbracht hat. Okay, das schnöde, aus Blech gefertigte Verkehrszeichen 209, allgemein als Zwing- oder Zwangspfeil bekannt, würde auch genügen. Aber die rote Ampel hat natürlich mehr Stil. Da kann man schon mal 700 Euro im Jahr für Strom ausgeben. Oder 4700 Euro für die Wartung - bei der laut Mitteldeutscher Zeitung übrigens jedes Mal auch die gelben und grünen Birnchen ausgewechselt werden.

Renault Sandero R.S. 2.0

Quelle: Renault

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Als Dacia verkleidete Renault-Neuheiten

Dacia steht für günstige Preise, solide Technik, automobile Vernunft - und damit automatisch für Langeweile. Doch die Rumänen können auch anders. Das legen zumindest zwei Neuheiten nahe, die in den kommenden Tagen auf der Buenos Aires International Motor Show debütieren. Dabei handelt es sich um den Oroch, einen Pick-Up auf Basis des Duster-SUVs, und den Sandero R.S. 2.0.

Vor allem der Sandero überrascht. Ein Sportmodell mit 145 PS starkem Zweiliter-Motor, dynamisch abgestimmter Lenkung, straffem Fahrwerk und Rennstreifen-Dekor hätte man nicht unbedingt erwartet. Doch bevor Sie sich auf den Weg zum nächstgelegenen Dacia-Händler machen und einen Probefahrttermin vereinbaren wollen, sei noch erwähnt, dass Sie dies in Südamerika machen müssen. Denn nur dort werden der Sandero R.S. und der Duster Oroch erhältlich sein. Und selbst wenn die Autos wie Dacias aussehen und faktisch Dacias sind, kommen sie in Lateinamerika mit dem Logo der Konzernmutter Renault auf den Markt. Offenbar ist der europäische Automarkt noch nicht bereit für aufregende Dacias. Schade eigentlich.

Grafik Automarkenstudie Check24

Quelle: Check24

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Mercedes, die Altherrenmarke

Klischees sind auch deswegen Klischees, weil sich ihr wahrer Kern oft bestätigt. So nun auch bei einer Statistik, die ein Internet-Vergleichsportal anhand abgeschlossener Kfz-Versicherungen erstellt hat. Demnach ist der VW Golf alters- und geschlechterübergreifend das beliebteste Auto der Deutschen. Nur nicht bei den Frauen unter 20 Jahren. Sie bevorzugen den Opel Corsa. Und nur in zwei Kategorien gelingt es Mercedes, seine Modelle in den Top Drei zu platzieren: Bei den Männern über 60 und 70 Jahren. Der BMW 3er, bei den U-20-Männern noch auf Platz zwei, ist in dieser Altersgruppe gar nicht mehr auf dem Treppchen vertreten.

Dafür kann der Münchner Mittelklassewagen einen anderen Erfolg verbuchen: Er ist das beliebteste Auto des Saarlandes. In allen anderen Bundesländern liegt jeweils dasselbe Auto vorne - der VW Golf natürlich.

Smart Electric Drive an der Ladesäule

Quelle: dpa-tmn

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Die Elektromobilität dümpelt in Deutschland weiter vor sich hin. Zwar bietet der Markt derzeit etwa 20 verschiedene E-Autos, aber kaufen will die Stromer kaum einer. Nur gut 25 000 Elektroautos fahren derzeit auf deutschen Straßen. Die wenigsten davon sind in privater Hand, sondern befinden sich in diversen Firmenfuhrparks oder sind gar auf die Hersteller selbst zugelassen.

Und was macht die Industrie, wenn ihre Produkte nicht bei den potenziellen Käufern ankommen? Klar, sie ruft nach staatlichen Kaufanreizen. Sonderabschreibungen für E-Autos in Dienstflotten wären schön, damit die Fahrer solcher umweltfreundlichen Autos steuerliche Vorteile genießen. Oder gleich eine Kaufprämie von mehreren tausend Euro. Das hat sich im Ausland schließlich auch bewährt.

Eine ebenso erwartbare Reaktion war die Antwort der Bundeskanzlerin auf die Forderungen. Deutschland werde "um eine weitergehende Förderung nicht herumkommen, obwohl wir schon einiges gemacht haben", sagte Angela Merkel. "Man erwartet von uns noch in diesem Jahr eine Antwort, und wir werden uns Mühe geben." Mühe geben also. Doch wobei eigentlich? Beim Schaffen von finanziellen Verlockungen? Indem man die Städte nun dazu verdonnert, ihre Busspuren für Elektroautos zu öffnen, und ihnen das nicht nur freistellt? Oder indem man mehr dafür tut, eine flächendeckende Infrastruktur mit einheitlichem Tarifsystem zu schaffen? Es muss endlich konkreter werden, sonst heißt es irgendwann: Autoindustrie und Bundesregierung - sie waren stets bemüht.

Die Top-5-Automeldungen der vergangenen Woche.

© SZ.de/harl/mkoh/dd
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