Die Signalwirkung einer Ampel ist so einfach wie genial: Anhalten bei Rot, fahren bei Grün, und Gelb zeigt an, dass sich die Anweisung nun ändert. Seit gut 100 Jahren regeln Lichtsignalanlagen den Verkehr auf diese Weise, und meistens tun sie das zuverlässig.
Dass Ampeln auch zweckentfremdet werden können, zeigt ein Exemplar in Dresden. Es befindet sich an einer Einmündung an der Ecke Güntzstraße und Ziegelstraße und zeigt einem Bericht der Mitteldeutschen Zeitung zufolge nur Rot. Nie Gelb oder Grün, sondern nur Rot. Und das seit 28 Jahren. Das soll zusammen mit dem daneben angebrachten grünen Blechpfeil dafür sorgen, dass Autofahrer an der Stelle nur nach rechts abbiegen.
Eigentlich eine clevere Idee, denn wer eigentlich geradeaus oder nach links fahren will, wird schon irgendwann nachgeben und rechts abbiegen, wenn er einige sinnlose Minuten oder Stunden an der roten Ampel verbracht hat. Okay, das schnöde, aus Blech gefertigte Verkehrszeichen 209, allgemein als Zwing- oder Zwangspfeil bekannt, würde auch genügen. Aber die rote Ampel hat natürlich mehr Stil. Da kann man schon mal 700 Euro im Jahr für Strom ausgeben. Oder 4700 Euro für die Wartung - bei der laut Mitteldeutscher Zeitung übrigens jedes Mal auch die gelben und grünen Birnchen ausgewechselt werden.