Top 5 - Automeldungen der Woche:Werners Wurst-Traum wird wahr

Endlich. Den Wurstblinker aus "Werner - Beinhart!" gibt es wirklich. Warum sich darüber sogar Vegetarier freuen, was der neue VW Transporter kann und weshalb auf Deutschlands Straßen durchgezählt wird - die skurrilen Automeldungen der Woche.

Von Thomas Harloff

Werners Wurstblinker wird Realität

1 / 5
(Foto: SZ.de)

Ein neues Modell, ein überraschendes Gerichtsurteil, eine skurrile Meldung: Die spannenden Mobil-Themen der Woche, immer freitags in den "Top 5". Wenn Youtuber und Moped-Schrauber MadeinF mit seiner Simson ums Eck kommt, leben Fußgänger gefährlich. Allerdings nicht deshalb, weil er einen besonders verwegenen Fahrstil pflegt. Nein, es liegt an der Blinkanlage seines DDR-Zweirads. MadeinF hat seine Simson, inspiriert vom Kultfilm Werner - Beinhart!, mit einem Wurstblinker ausgerüstet. Ausgefeilter als der Schrauber hätte der Comic-Held aus den Neunzigern die Technologie nicht konstruieren können (hier gezeigt im Youtube-Video). Wie im Zeichentrickfilm sitzt die Wurstdose in der Mitte des Lenkers. Ein Knopfdruck löst einen Federmechanismus aus, der die Würste mit beachtlichem Tempo seitlich aus den Lenkgriffen schießt und etwa einen Meter neben den Moped landen lässt. Ebenfalls erwähnenswert: Den Blinker können auch Vegetarier nutzen, statt echter Würste kommen Holzattrappen zum Einsatz. Die Top-5-Automeldungen der vergangenen Woche

VW T2 als Currywurst-Mobil

2 / 5
(Foto: Volkswagen AG)

Wir bleiben im Themenbereich Wurst. Präzise geht es um die Currywurst, die seit vielen Jahrzehnten in einer VW-eigenen Fleischerei hergestellt wird. Seit 1973 ist das Gericht aus den Wolfsburger VW-Kantinen nicht wegzudenken. Jedes Jahr wird sie fast fünf Millionen Mal zubereitet - und genießt so großen Kultstatus, dass sie in Norddeutschland sogar in einigen Supermärkten erhältlich ist. Kult ist auch der VW Transporter. Und so war es naheliegend, beides zusammenzubringen. Dieser T2, Baujahr 1975, entstand nach Plänen des österreichischen Künstlers Erwin Wurm, der für skurril verformte Objekte und Skulpturen bekannt ist. Und mutet an wie ein ... ja, was eigentlich? Eine Currywurst auf Rädern? Jedenfalls sorgten 17 Volkswagen-Azubis und einige Ruheständler dafür, dass der alte Bulli nun so aussieht, wie er aussieht. Und dass in ihm dank Arbeitsplatten, Herd, Fritteuse und Dunstabzugshaube die originale VW-Currywurst zubereitet werden kann. Wer wissen möchte, wie die schmeckt, sollte sich auf den Weg zum Kunstmuseum Wolfsburg machen. Täglich zur Mittagszeit steht der Currywurst-Bulli auf dem Hollerplatz bereit, um dessen Besucher sowie Passanten zu verköstigen. Übrigens noch bis zum 13. September. So lang läuft dort die Ausstellung Erwin Wurm. Fichte.

VW T6 - der neue Bulli

3 / 5
(Foto: dpa-tmn)

Hier der nächste fließende Übergang: Vom alten Transporter zum neuen, vom T2 zum T6. "Und warum zeigt Ihr den nicht auf dem Bild?", könnten Sie nun fragen. Tun wir doch, lautet unsere Antwort. Es liegt nicht an uns, dass der neue Bulli seinem Vorgänger zum Verwechseln ähnlich sieht. Klar, bei einem Erfolgsmodell - der T5 wurde in zwölf Jahren fast zwei Millionen Mal verkauft - geht man in Designfragen behutsam vor. Aber einige auffällige Änderungen, die den Neuling nicht nur wie ein Faceliftmodell des Alten aussehen lassen, hätten es schon sein dürfen. Zu einem völlig neuen Auto machen den T6 seine technischen Dreingaben. Die Motorenpalette umfasst zwei Zweiliter-Vierzylinder mit Turboaufladung. Den Diesel bietet VW in vier Leistungsstufen von 84 bis 204 PS an, der Benziner ist mit 150 und 204 PS erhältlich. VW spendiert einige neue Elektronik-Fahrhilfen und ein frisches Bedienkonzept, das teilweise mit der Bedienlogik von Smartphones und Tablets arbeitet. Was bleibt, ist der sehr geräumige und variable Innenraum, der wohl das Hauptargument für den Kauf eines VW-Busses bleibt. Im Sommer rollen die ersten neuen Bullis zu den VW-Händlern. Die Preise starten bei 23 035 Euro für die Transporterversion und bei 29 952 Euro für die zivile Multivan-Variante.

Einmal durchzählen, bitte!

4 / 5
(Foto: dpa)

Die einen verweilen in sicherem Stand am Straßenrand, andere machen es sich auf Klappstühlen bequem und mancher setzt sich auch ins eigene Auto. Manche tragen Warnwesten, und alle sind mit Zähluhr, Bleistift und Papier bewaffnet. Seit Dienstag findet die bundesweite Verkehrszählung statt. Und sie wird nicht mit automatisierter Technik durchgeführt, sondern mit echten Menschen, die echte Strichlisten erstellen. An etwa 34 000 Messstellen in ganz Deutschland, an Autobahnen sowie Bundes-, Landes- und Kreisstraßen. Alle fünf Jahre führt das Bundesamt für Straßenwesen (BASt) eine solche Aktion durch. Sie hilft, die aktuelle Verkehrsentwicklung zu beurteilen, auf deren Grundlage zukünftige Straßenbauprojekte geplant werden. Noch bis Ende September zählen die Helfer Fahrzeuge aller Art. Bleibt zu hoffen, dass sie sich gut konzentrieren können und nicht verzählen - damit es auf den ohnehin schon verstopften Straßen nicht noch voller wird.

Blitzmarathon

5 / 5
(Foto: dpa)

Sinnvolle Maßnahme für sicherere Straßen oder überflüssige PR-Aktion mit dem Ziel, Auto- und Motorradfahrer abzuzocken? Beim Blitzmarathon gehen die Meinungen weit auseinander. Nun fand er zum dritten Mal im gesamten Bundesgebiet (sowie 21 weiteren EU-Ländern) statt, am Freitag um Mitternacht wurde er beendet - Zeit, Bilanz zu ziehen. Trotz detaillierter Informationen, an welchen Stellen die Geschwindigkeitskontrollen stattfinden, und weitreichender Medienberichterstattung ist es 91 262 Fahrern gelungen, sich blitzen zu lassen. Mehr als 3,2 Millionen wurden kontrolliert - macht eine Quote von 2,8 Prozent. Das ist ziemlich viel, weil tagelang auf allen Kanälen über den Blitzmarathon berichtet worden war und das die Auto- und Motorradfahrer eigentlich sensibilisieren sollte. Aber es ist immerhin weniger als bei der letzten Aktion im September 2014, als die Temposünder-Quote bei etwa drei Prozent lag. Es gibt also noch einiges zu tun, was den Respekt vor Tempolimits angeht. Das heißt auch, dass es einen nächsten Blitzmarathon geben wird. Ganz bestimmt. Da können die Kritiker noch so viel maulen. Die Top-5-Automeldungen der vergangenen Woche

© SZ.de/harl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: