Top 5 - Auto-Meldungen der Woche:Höchste Scherzgefahr

Bunte Beetles, Elektroautos bei Amazon und Pressemitteilungen, bei denen nichts so ist, wie es scheint: die spannendsten Meldungen der Autowoche.

Von Thomas Harloff

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(Foto: Suzuki)

Ein neues Modell, ein überraschendes Gerichtsurteil, eine skurrile Meldung: Die spannenden Mobil-Themen der Woche, diesmal wegen des langen Osterwochenendes schon am Donnerstag in den "Top 5". April, April! Aprilscherze sind in den Presseabteilungen der Autohersteller ein beliebtes Spiel. Ein besonders charmantes Exemplar hat sich Suzuki in diesem Jahr ausgedacht: Man würde nun für 500 Euro Aufpreis Autoscheiben mit Sehstärke anbieten, wodurch Autofahrer mit schwachen Augen auf ihre Brille verzichten könnten. Škoda erschloss am 1. April ein neues Segment - ausgerechnet das der Motoryachten. Der Škoda "VisionSea" sei das erste Modell der Tschechen mit Hybridantrieb und verfüge über zahlreiche "Simply-Clever"-Lösungen wie einen klappbaren Wasserski-Haken, Schwimmwestenhalter und mehr, stand da zu lesen. Ebenfalls amüsant: Toyota behauptete, als Reaktion auf die Langlebigkeit seiner Modelle den siebenstelligen Kilometerzähler anzubieten. Gar nicht so unrealistisch, wenn nicht in der Meldung stünde, dass das neue Ausstattungsmerkmal ab April auch für Gebrauchtwagen der Marke erhältlich sei. Linktipp: Top 5 - Die Automeldungen der vergangenen Woche.

Die Abwrackprämie kehrt zurück

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(Foto: VW Umweltpraemie Anzeigenmotiv)

Völlig ernst gemeint ist folgende Aktion von Volkswagen: Wer sich bis Ende Mai einen jungen Gebrauchtwagen kauft, kann sich je nach Modell bis zu 4000 Euro Rabatt sichern. Vorausgesetzt, der Kaufinteressent legt einen aktuellen Verwertungsnachweis für sein altes Fahrzeug vor, das zudem vor mindestens neun Jahren erstmals zugelassen wurde. "Umweltprämie" nennt Volkswagen das, genau wie die Bundesregierung ihr Konjunkturprogramm des Jahres 2009. Damals hat die Prämie gut funktioniert, wenn auch vor allem für günstige Importmarken wie Hyundai oder Škoda. Und weil die Erfahrung gelehrt hat, dass vor allem preissensible Kunden auf das Angebot eingingen, wendet VW die Prämie nicht bei Neuwagen an. Die könnten schlicht zu teuer sein. Da ist es nur konsequent, dass die Offerte ebenfalls nicht bei der Oberklasselimousine Phaeton gilt.

Elektroauto im Warenkorb

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(Foto: JWO)

Ebenfalls Aprilscherz-verdächtig und dennoch wahr: Neuerdings verkauft BMW sein Elektroauto i3 in Japan nicht nur im Autohaus, sondern auch über den Onlinehändler Amazon. Damit solle der Markt besser abgedeckt werden, sagte ein Sprecher von BMW Japan in Tokio. Bei amazon.co.jp ist der i3 in sechs verschiedenen Farben erhältlich. Allerdings lässt sich der Autokauf im Internet nicht komplett abschließen. Bevor das Elektroauto einen neuen Besitzer findet, steht ein Anruf eines BMW-Verkäufers auf der Agenda. Denn der Hersteller prüft zuvor noch einige Dinge - unter anderem, ob der Kaufinteressent in der Nähe seines Wohnortes auch über eine Lademöglichkeit verfügt.

Der nächste Porsche-911-Konkurrent

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(Foto: AP)

Eher klassische Vertriebswege, nämlich Autohändler mit Schauräumen, nutzt McLaren. Dort dürfen Interessenten bald ein neues Modell begutachten: den 570S. Mit seinem 570 PS starken V8-Doppelturbomotor, untergebracht zwischen Fahrgastzelle und Hinterachse, tritt der Brite in direkte Konkurrenz zu Sportwagen wie Porsche 911 Turbo, Mercedes-AMG GT-S oder Audi R8. Selbst der extrem aussehende, 610 PS starke Lamborghini Huracán ist für den 570S in Reichweite. Wer die bisherigen McLaren-Boliden kennt, etwa den 650S, der traut den Briten zweifellos zu, selbst in dieser Elite zu den Besten zu zählen. Mancher Kritiker wirft dem 570S im Übrigen vor, seinen stärkeren und schnelleren Brüdern zu ähnlich zu sehen. Folgendes sollte man bei dieser Thematik allerdings bedenken: Ist nicht eine der größten Stärken des Porsche 911, dass man in ihm noch den Urahnen von 1963 erkennen kann? Haben wir uns verguckt oder ist nicht auch der AMG GT-S seinem Vorgänger SLS wie aus dem Gesicht geschnitten? Wer kann beim flüchtigen Hinsehen den neuen Audi R8 vom alten unterscheiden? Oder den Lamborghini Huracán vom Aventador? Eben!

Damenwahl

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(Foto: dpa-tmn)

Dem VW Beetle kann man ja einiges vorwerfen. Dass er nicht aus der Masse herausstechen würde, gehört nicht dazu. Damit das Retromobil in Zukunft noch mehr auffällt, zeigt Volkswagen auf der gerade gestarteten New York International Auto Show vier Sondermodell-Studien. Ein blaues Cabrio wendet sich mit seinem speziellen Verdeckstoff an Jeansfans, jenes im knalligen Bonbon-Look soll eine Art Beachcruiser sein und der Concept R-Line soll mit 220 PS zum Sportwagen im Käferformat mutieren. Und dann gibt es noch die Pink Edition. "Es ist das Auto für stilbewusste Frauen rund um den Globus", schreiben Volkswagens PR-Strategen im Pressetext. Die Losung lautet also: Wenn es pink ist, macht es die Frauen glücklich? Danke für den Tipp, VW. Klischeebeladene Weltbilder können das Leben ja so viel einfacher gestalten. Linktipp: Top 5 - Die Automeldungen der vergangenen Woche.

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