Teuer, aber gefragt:Nobelkarossen boomen

Luxusmarken wie Rolls-Royce, Bentley oder Lamborghini haben volle Auftragsbücher. Vor allem in China und den USA ist die Nachfrage hoch. Die Nischenmarken reagieren - und erweitern trotz geringer Stückzahlen ihre Modellpaletten.

Von Stefan Grundhoff und Wolfgang Gomoll

Rolls-Royce konnte im vergangenen Jahr 3575 Fahrzeuge verkaufen. So viele wie noch nie in der 108-jährigen Geschichte des Autobauers. Die Erwartungen an das laufende Geschäftsjahr sind nicht geringer, obwohl sich die schwierige wirtschaftliche Situation auf einigen europäischen Märkten bemerkbar gemacht hat.

Auf dem Genfer Salon Anfang März feiert mit dem Wraight das nächste Rolls-Royce-Modell seine Premiere. Die Coupéversion des Ghost ist bullig, hat zwei hinten angeschlagene Türen und knapp 630 PS. Was bei dem neuen Wraith einmal mehr fehlt, ist der Allradantrieb. Hier behält Hauptkonkurrent Bentley ein Alleinstellungsmerkmal. Das ändert nichts an der guten Stimmung bei der Luxus-Tochter von BMW. Die Expansion des erfolgreichsten Luxus-Automobilbauers im Preissegment über 200.000 Euro geht weiter. Das Werk in Goodwood wird expandieren, um der großen Nachfrage gerecht zu werden.

Luxushersteller haben ein Absatzplus von mehr als 20 Prozent

Bei Bentley, der edelsten aller Volkswagen-Töchter, sieht es ähnlich gut aus. Der Hersteller aus Crewe konnte im vergangenen Jahr insgesamt 8510 Fahrzeuge verkaufen. Das bedeutet ein Plus von über 20 Prozent. Wie auch bei Rolls-Royce war Nordamerika für Bentley der Abnahmemarkt Nummer eins. Hier wurden mit 2457 Fahrzeugen 22 Prozent mehr als 2011 verkauft. Knapp dahinter folgt China mit 2253 Fahrzeugauslieferungen. Während in Europa nur zwölf Prozent mehr Bentleys verkauft wurden, gab es in Russland einen Zuwachs von 37 Prozent.

2013 bekommt die Bentley-Modellpalette einen weiteren Neuzugang. Der 625 PS starke Bentley Continental GT Speed ist ab Frühjahr nicht nur als Coupé, sondern auch als Cabrio erhältlich. Im Sommer wird zudem das Topmodell Flying Spur der Öffentlichkeit vorgestellt.

Das Modellrad dreht sich weiter

Zweifel an einer Serienumsetzung der Crossover-Konzeptstudie EXP9 bestehen kaum. Erst jüngst wurde abgeklärt, ob der Wagen auf der Plattform von VW Touareg und Audi Q7 baubar sei. Das Design der Studie allerdings wird für ein eventuelles Serienfahrzeug noch modifiziert werden. "Es wird mehr ein Bentley sein", sagt Wolfgang Schreiber von Bentley.

Beim Concour's d'Elegance in Pebble Beach wurde im Sommer vergangenen Jahres ein Ausblick auf eine mögliche Cabrioversion des Mulsanne gezeigt. Eine Serienumsetzung des Projekts ist allerdings unwahrscheinlich. Nach den Erfolgen von Mercedes CLS Shooting Brake und Porsche Panamera Sport Turismo hat vermutlich eine Shooting-Brake-Version der nächsten Continental-Generation Vorrang.

Lamborghini verkaufte im vergangenen Jahr 2083 Sportwagen. Das ist ein Plus von 30 Prozent. Vor allem der Aventador LP 700-4 verkaufte sich gut: 922 Exemplare des 700-PS-Stiers wurden ausgeliefert. Seine Roadster-Version erscheint im Frühjahr.

Auch Aston Martin blickt optimistisch in die Zukunft. Lesen Sie hier warum.

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