Car2Go, Drivenow und Co.:So schneiden sechs Carsharing-Anbieter im Test ab

Seit man Autos spontan per Smartphone mieten kann, wird Carsharing immer beliebter. Unser Vergleich zeigt: Nicht jeder Anbieter eignet sich für jede Nutzungsart.

Von Martin Schneider

Das eigene Auto galt lange als Inbegriff von Freiheit. Doch in Großstädten ist es heute oft vor allem eins: ein Platzfresser. Ein Privatauto steht im Durchschnitt 23 Stunden am Tag ungenutzt herum - ein Grund dafür, dass die Carsharing-Branche wächst. Die Idee: Wer ein Auto braucht, mietet es, wenn man es nicht mehr braucht, steht es jemand anderem zur Verfügung. Anfang 2016 nutzten 1,26 Millionen Menschen in Deutschland ein solches Angebot. Noch 2011 waren es weniger als 200 000.

Für den Aufschwung ist vor allem das Smartphone verantwortlich. Früher musste man Autos an festen Stationen ausleihen und zurückgeben, in Zeiten von GPS kann man die Fahrzeuge vieler Anbieter fast überall in der Stadt abstellen. Wer eines benötigt, sieht sofort per App, wo das nächste freie Auto steht. Auch die Bundesregierung hat das Thema erkannt und ein Gesetz entworfen, mit dem Carsharing gefördert werden soll. Das Ziel: Wer sich ein Auto teilt, kauft sich keins - und am Ende wird es etwas leerer auf den verstopften Straßen.

Doch der Weg dorthin ist noch weit. Einer Modellrechnung der Stiftung Warentest zufolge lohnt sich Carsharing für Fahrer, die weniger als 5000 Jahreskilometer fahren.

So haben wir getestet

Die SZ hat sechs Carsharing-Anbieter getestet. Die gute Nachricht: Alle bestehen den Praxis-Test. Bis auf eine Ausnahme liefen Anmeldung und Fahrt ohne Frust ab. Kniffliger wird es beim Preis. Denn für jede Nutzungssituation gibt es einen optimalen Anbieter, deshalb küren wir diesmal keinen Testsieger. Wer in der Stadt schnell von A nach B fahren muss, sollte ein anderes Carsharing-Modell wählen als der Wochenendausflügler oder jemand, der etwas transportieren muss. Wer ein Auto zwei Tage im Voraus buchen kann, hat günstigere Optionen als jemand, der in fünf Minuten einen Wagen braucht. Das heißt: Die Rundum-Wohlfühl-Lösung ist nur zu haben, wenn man mindestens zwei Anbieter kombiniert.

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