An jenem Sommermorgen vor drei Jahren tippt Melissa G. zwei Nachrichten in ihr Handy, während sie im silbernen Opel Astra ihrer Mutter von Renningen in Richtung Weil der Stadt fährt. Sie drückt auf "Senden", Buchstaben und Zeichen zerlegen sich in Daten, Informationen jagen durchs Mobilfunknetz. Danach zwei dumpfe Schläge, als das Auto von Melissa G. in schneller Folge zwei Rennradfahrer rammt, die hintereinander am Fahrbahnrad unterwegs sind. Glas splittert, Metall verbiegt sich, Knochen brechen. Blaulicht, Sanitäter, "Oh Gott", sagt Melissa G., als sie den Rettungshubschrauber sieht.
Straßenverkehr:Tod durch Tippen
Lesezeit: 11 min
Ablenkung durchs Smartphone ist heute Unfallursache Nummer eins in Deutschland, noch vor Alkohol oder überhöhter Geschwindigkeit. Wieso gelten SMS am Steuer dann trotzdem immer noch als Kavalierdsdelikt?
Von Christoph Gurk
Psychologie:Die Angst, was zu verpassen
Im Büro, beim Essen, im Bett: Ständig unterbrechen wir, was wir tun, um auf unser Handy zu schauen. Hat die andauernde Ablenkung Folgen für Psyche und Produktivität? Und wenn ja, wie lernt man abzuschalten?
Lesen Sie mehr zum Thema