Straßenverkehr:Tod durch Tippen

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Eine Hand am Lenkrad, die andere am Smartphone: Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit genügt, um einen Verkehrsunfall zu verursachen. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa)

Ablenkung durchs Smartphone ist heute Unfallursache Nummer eins in Deutschland, noch vor Alkohol oder überhöhter Geschwindigkeit. Wieso gelten SMS am Steuer dann trotzdem immer noch als Kavalierdsdelikt?

Von Christoph Gurk

An jenem Sommermorgen vor drei Jahren tippt Melissa G. zwei Nachrichten in ihr Handy, während sie im silbernen Opel Astra ihrer Mutter von Renningen in Richtung Weil der Stadt fährt. Sie drückt auf "Senden", Buchstaben und Zeichen zerlegen sich in Daten, Informationen jagen durchs Mobilfunknetz. Danach zwei dumpfe Schläge, als das Auto von Melissa G. in schneller Folge zwei Rennradfahrer rammt, die hintereinander am Fahrbahnrad unterwegs sind. Glas splittert, Metall verbiegt sich, Knochen brechen. Blaulicht, Sanitäter, "Oh Gott", sagt Melissa G., als sie den Rettungshubschrauber sieht.

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