Sensor, Laser, Video und Radar:Fiese Messmethoden

Nie zuvor hatte die Polizei so ausgefeilte Möglichkeiten, um Verkehrssünder zu überführen. Die verschiedenen Methoden im Überblick. In Bildern

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Sensor, Laser, Video und Radar

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Nie zuvor hatte die Polizei so ausgefeilte Möglichkeiten, um Verkehrssünder zu überführen. Die verschiedenen Messmethoden im Überblick.

Erwischt: Wenn der neue Einseitensensor Eso 3.0 (Bild) mit seinen fünf Sensoren das Auto als zu schnell erkennt, meldet er das an den Rechner, der die Kamera auslöst. Ist es ein Motorrad, blitzt noch eine Heckkamera. Die Daten werden ausgewertet und an die Einsatzzentrale oder an einen Polizisten, der den Wagen gleich stoppt, weitergeleitet.

Durch die flache und kleine Bauart kann er unter einer Leitplanke stehen, in eine Hecke integriert oder in Kurven verwendet werden. Und die Fotos sind gestochen scharf.

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Die stationäre Überwachungsanlage, vulgo: Starenkasten, nutzt in aller Regel digitale Fotografie. Das Kameragehäuse ist an einem Pfahl montiert, vergleichbar den Blitzanlagen an Ampeln. In der Fahrbahn sind Piezo-Sensoren eingelassen.

Es gibt aber auch Anlagen, die auf Sensoren verzichten. Teils werden die Blitzer schwenkbar montiert, um auch die Gegenfahrbahn überwachen zu können.

Bei konventionellen Starenkästen bemerkt der Autofahrer seine Verfehlung am roten Blitz. Dieses Prinzip kommt auch in Tunneln zur Anwendung. Dort wird der rote Blitz, der Autofahrer erschrecken und zu riskanten Bremsmanövern führen könnte, weggefiltert, sodass der Vorgang unbemerkt bleibt. Im München sind solche Anlagen im Richard-Strauss-Tunnel und im Aubinger Tunnel installiert.

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Die Tempoüberwachung von Schilderbrücken auf Autobahnen aus erfolgt durch Piezo-Sensoren. Drei davon sind in einem definierten Abstand in die Fahrbahn eingelassen. Beim Überfahren erfolgt ein elektrisches Signal, das das Messgerät aufnimmt.

Jede Fahrspur hat eine eigenständige Messanlage, die unterscheiden kann, ob ein Pkw oder ein Lkw über die Drucksensoren fährt. Somit können auf einer Fahrspur zwei unterschiedliche Tempogrenzen erfasst werden, etwa wenn für Autos 100 km/h und für Laster 60 km/h gilt.

Liegt eine Überschreitung vor, löst eine digitale Kamera aus. Zudem sendet sie ein Signal an einen Zusatzblitz, damit Fahrer und Kennzeichen zusätzlich ausgeleuchtet werden. Die Auslösung erfolgt beim Überfahren des letzten Sensors auf der Straße.

Foto: R. Haas

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Laseroptische Tempoüberwachungsgeräte werden in der Regel von einem Polizisten per Hand bedient werden. Solche Lasergeräte können eine Reichweite von bis zu einem Kilometer haben.

Das Laserpistole genannte Gerät sendet eine Folge von Laserimpulsen aus und empfängt den vom Fahrzeug reflektierten Anteil. Der Laser wird meist auf das Nummernschild gerichtet; bei Motorradfahrern auf den Scheinwerfer. Die Messung der Laufzeit jedes Impulses bis zum Wiedereintreffen ermöglicht die Berechnung der Entfernung zum Fahrzeug mit Hilfe der Lichtgeschwindigkeit - sie beträgt ungefähr eine Milliarde Kilometer pro Stunde.

Das Gerät zeigt dem Beamten das gefahrene Tempo an. Oft wird der Verkehrssünder direkt nach der Messung angehalten und das Bußgeld an Ort und Stelle kassiert.

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Bei Video-Überwachungsanlagen handelt es sich um Geräte, die in zivilen Polizeifahrzeugen zum Einsatz kommen; dabei fahren die Beamten in der Regel im fließenden Verkehr dem Fahrzeug hinterher oder auch vor ihm.

Zum System gehört außer der verdeckt eingebauten Videokamera unter anderem ein digitaler Tacho. Zur Bestimmung des Tempos dient eine Weg-Zeit-Berechnung. Das kann während der Fahrt erfolgen, etwa durch die Auswahl markanter Start- und Stopp-Punkte, oder vom stehenden Fahrzeug aus. Dabei werden auch gut übersehbare Punkte für die Strecke gewählt.

Ist der Temposünder angehalten, zeigen ihm die Beamten die Videoaufzeichnung. Bei justiertem Tachometer werden 15 Prozent vom Messwert als Toleranz abgezogen; bei nichtjustiertem sind es 20 Prozent.

Foto: A. Heddergott

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Bei der Radarmessung sendet das Gerät Radarstrahlen aus, die vom Fahrzeug reflektiert werden. Die Frequenz des reflektierten Strahls ist aufgrund des Dopplereffekts größer oder kleiner als die des ausgesendeten Strahls. Größer ist sie, wenn das Auto auf das Gerät zufährt, kleiner, wenn es sich entfernt.

Einen Teil der reflektierten Radarstrahlung empfängt das Gerät wieder. Es misst die Differenz der beiden Frequenzen und errechnet daraus die gefahrene Geschwindigkeit.

Radaranlagen können im Kofferraum eines Autos untergebracht werden oder an der Straße stehen. Wie bei Laserpistole oder Starenkasten werden von der Messung drei km/h als Toleranz abgezogen, wenn bis zu Tempo 100 gefahren wurde, darüber sind es drei Prozent; es wird auf volle km/h aufgerundet.

Foto: A. Heddergott

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