Scooter mit Strommotor:Auf der Rolle, von der Rolle

Roller, Scooter, Elektroroller, E-Scooter, Schwalbe, Elektromobilität

Geplantes Comeback eines knatternden DDR-Klassikers: Noch im März war die Schwalbe mit Elektromotor auf Probefahrt unterwegs.

(Foto: dpa-tmn)

Zwei Unternehmen, eine Idee: Ein Roller im Retrodesign soll Elektromobilität cool machen. Drei Jahre später ist das Studenten-Start-up erfolgreich und die Konkurrenz immer noch nicht am Markt. Eine Spurensuche.

Von Oliver Hollenstein

Philipp Tykesson, 27, gegeltes Haar, Zweitagebart, weißes Hemd bis zum dritten Knopf geöffnet, sitzt auf einem blauen Designersessel. In der einen Hand hält er einen weißen Motorradhelm mit schwarzem Streifen, in der anderen graue Lederhandschuhe, Modell Fünfzigerjahre. Das Gesamtpaket Coolness. Vor drei Jahren haben Philipp Tykesson und seine Brüder Daniel und Patrick begonnen, Elektroroller zu verkaufen - ohne Kenntnisse der Branche und ohne nennenswertes Kapital. Hippe Fahrzeuge im Retrodesign, inklusive passendem Zubehör. Roller, so die Idee, könnten der Einstieg in die Elektromobilität sein: günstiger als Autos und irgendwie hip; im besten Fall. Nun kommt ihr zweites Modell auf den Markt.

Vor drei Jahren hatte auch der hessische Stromanbieter Entega die Idee, einen Retroroller zu entwickeln. Der Stromkonzern hatte das Kapital, das Know-how sollte der Automobilzulieferer Xtronic aus Baden-Württemberg liefern. Das Ziel: den DDR-Kultroller Schwalbe mit Stromantrieb wiederzubeleben. Doch die Produktionshalle in Suhl steht leer. "Wir haben die laufenden Kosten auf null gefahren", sagt Geschäftsführer Daniel Schmid. Irgendwas ist offenbar schiefgelaufen. Dabei fing alles so gut an, auf beiden Seiten.

Es ist die Geschichte von zwei Unternehmen, die den gleichen Einfall hatten - nach drei Jahren ist das eine ziemlich erfolgreich, das andere faktisch stillgelegt. Es ist ein Beispiel, wie man in Deutschland etwas anpackt und Erfolg hat. Es ist aber auch ein Beispiel, wie nicht gehaltene Versprechen einen Ruf ruinieren. Eine Geschichte von Gründergeist, von Schnelligkeit und über deutsche Technikverliebtheit.

In jedem Fall gilt: Die Zukunft der Mobilität hat etwas Steriles. Kein Röhren, kein Knattern, kein Surren des Motors. Kein Geruch nach Öl. Zwei Millionen Elektrofahrzeuge sollen 2020 auf deutschen Straßen rollen, hat die Bundesregierung vor fünf Jahren verkündet. 7114 Elektroautos verzeichnete das Kraftfahrtbundesamt am 1. Januar, zudem 65.000 Hybridfahrzeuge mit Verbrennungs- und Elektromotor. Vielleicht sind den autoliebenden Deutschen Stromgefährte nicht cool genug. Zu sehr Elektrorasierer, zu wenig Formel 1.

Die Idee

Im Dezember 2008 sitzt Patrik Tykesson, damals 26, mit zwei Freunden in einer Kneipe in Antwerpen und trinkt Bier. Tykesson ist mit dem BWL-Studium fertig, es gibt ein gutes Jobangebot. Aber eigentlich will er viel lieber ein Unternehmen gründen wie der Vater. Nur die Idee fehlt. Der Abend ist feuchtfröhlich. Irgendwann wird China zum Thema. Da fahren massenweise Elektroroller in den Städten herum, erzählt einer der Freunde, Schätzungen zufolge 140 Millionen. Warum nicht in Deutschland - eine Marktlücke?

Am nächsten Tag beginnt er, im Netz zu recherchieren. Er knüpft Kontakte zu Produzenten, fliegt schließlich einige Monate später nach China. Größtes Problem: Die chinesischen Roller sind hässlich, uncool. Ein Retrodesign muss her, wobei möglichst wenig Teile verändert werden dürfen, um den Preis nicht in die Höhe zu treiben. Ein befreundeter Designer hilft. Die örtlichen Banken geben Kredit. Dann nur noch der Name: Kumpan, wie der treue Begleiter. 1954, das Geburtsjahr seiner Eltern. Klingt irgendwie retro.

Zur selben Zeit wird in Darmstadt der Ökostromanbieter Entega Sponsor des Bundesligaaufsteigers Mainz 05. Öko ist hip. Klimaneutrales Erdgas, Strom ohne Atomenergie, das sind damals neue Ideen, mit denen man Kunden gewinnen will. Thomas Martin, 31, arbeitet im Marketing von Entega. Gerade hat das Unternehmen in einem Feldversuch Elektroroller an Testfahrer ausgeliehen, sehr erfolgreich. Die meisten wollten ihren Roller gar nicht wieder abgeben.

Martin und seine Kollegen bringt das auf eine Idee: Zu Marketingzwecken soll ein Elektroroller her. Im schicken Retrolook, made in Germany, alles öko. Zielgruppe sind Lifestyle-bedachte Großstädte. Entega beschließt, mehrere Millionen Euro zu investieren. Die Entwicklung übernimmt ein Automobilzulieferer aus Baden-Württemberg: Xtronic ist auf elektronische Systeme für Autos spezialisiert.

Die Umsetzung

In Remagen wird gefeiert. 3. März 2010: Eintrag ins Handelsregister. E-bility heißt die Firma der Tykessons nun. Geschäftszweck: Elektroroller importieren und verkaufen. Dreieinhalb Wochen später liefert das Unternehmen die ersten Kumpan Electric 1954 aus. Die Roller bestehen aus chinesischen Standardteilen, nur das Design ist etwas angepasst: dreieckiges Vorderlicht mit silbernem Rand, Außenspiegel im Chrom-Look, Ledersitz.

40 Roller gehören zur ersten Lieferung. Produziert wurden sie in einer Fabrik bei Shanghai unter Aufsicht des TÜV Süd. "Die Chinesen bauen schon sehr lange Elektroroller", sagt Philipp Tykesson. "Wir versuchen, von diesem Know-how zu profitieren." Die Fabrik hat sein Bruder Patrik aus angeblich 2000 chinesischen Rollerherstellern ausgewählt, genau wie die 50 Zulieferer. Gute Arbeitsbedingungen, gute Qualität, das sei notwendig, sagen sie. Dann sei China der optimale Produktionsort.

China-Produkte kommen für Daniel Schmid, Geschäftsführer von Xtronic in Magstadt, nicht infrage. 9000 Menschen leben in dem Städtchen im Speckgürtel von Stuttgart, nicht weit von den Stammsitzen von Mercedes und Porsche entfernt. Beide Autobauer sind wichtige Kunden für Xtronic. Um die Firma zu erreichen, fährt man vorbei am Imbiss Trucker-Treff durch ruhige Kleinstadtgassen bis in ein Gewerbegebiet. Im Eingang des extravaganten Glasbaus stehen die wichtigsten Produkte, unter anderem das Multimedia-Unterhaltungssystem aus dem Superluxuswagen Maybach. Deutsche Ingenieurselite aus Schwaben. Für Schmid und Thomas Martin von Entega ist klar, dass die anspruchsvollen deutschen Kunden sich nicht mit China-Qualität abgeben werden. Ihr Roller soll deutsche Wertarbeit werden. Am liebsten mit einem Namen, den man schon kennt, der für genau das steht. DKW? Zündapp? Alle nicht frei. Dann sieht Schmid in Stuttgart eine Gruppe Rollerfahrer. Ihr Gefährt: runde Ochsenaugenblinker am Ende der Lenkstange, ein markantes quadratisches Vorderlicht, große 16-Zoll-Reifen.

Schmid kennt den Roller nicht. Einer seiner Ingenieure aber weiß sofort Bescheid. Das war die Schwalbe, die Ost-Vespa, das biedere Arbeitsgerät der DDR. 1,2 Millionen Exemplare wurden bis 1985 gebaut. Die Schwalbe war das wenig glamouröse Fortbewegungsmittel von Landwirten und Gemeindeschwestern. Mehr als 25 Jahre nach Produktionsstopp gehört sie dagegen in Szenevierteln wie Berlin-Kreuzberg, Köln-Ehrenfeld oder Hamburg-Sternschanze zum Stadtbild. Wie viele der alten Roller noch fahren, ist nicht bekannt. Aber es gibt Dutzende Fanklubs, Tausende Fans tauschen in Internetforen Basteltipps aus. Sie lieben den Roller, weil er schlicht, robust und zuverlässig ist. Und weil er - einem Sonderpassus im Einigungsvertrag sei Dank - auch mit dem normalen Mopedführerschein gefahren werden darf, obwohl er mit 60 Stundenkilometern Spitze eigentlich deutlich zu schnell ist.

Begeisterung

In Remagen wird wieder gefeiert: Der Kumpan kommt ins Fernsehen. Die Pro-7-Sendung "Model-WG" ist auf den Retro-Roller aufmerksam geworden, die Tykessons dürfen in Paris den Werbekunden mimen und eines von drei Mädchen für ein Fotoshooting auswählen. Sexy, französisch, Fünfziger-, Sechzigerjahre soll es werden, sagt der Fotograf. Gute Werbung für das Start-up, innerhalb weniger Tage verzehnfachen sich die Zugriffszahlen auf die Website.

Elektroroller sind ein Nischenprodukt. Bundesweit werden Schätzungen zufolge pro Jahr nur wenige Tausend Modelle verkauft. Aber sie fahren sich gut, sie sind umweltfreundlich und platzsparend. Noch sind die Deutschen aber skeptisch, sagt Philipp Tykesson. Die größten Probleme: der hohe Anschaffungspreis und die geringen Reichweiten. Knapp 2600 Euro kostet der Kumpan 1954 und schafft nach sieben Stunden Akkuladen etwa 60 Kilometer. Klingt wenig, ist es aber nicht: Das durchschnittliche deutsche Auto fährt 39 Kilometer am Tag.

In Magstadt wird derweil der erste Prototyp der E-Schwalbe fertig. Gerade rechtzeitig, 24 Stunden vor Beginn der Intermot 2010, einer der wichtigsten Zweiradmessen der Welt. Erst vier Wochen zuvor hatten Entega und Xtronic die Markenrechte für die Schwalbe bekommen. Die Nachfolgerin der Treuhand, die TLG, war skeptisch. Das Wiederbeleben der Schwalbe-Marke Simson war schon zweimal gescheitert. Das DDR-Kultauto Trabi war trotz gegenteiliger Ankündigungen nicht als Elektroauto Trabant NT wiederauferstanden. Aber dass die Schwalbe mit ihrem markanten Design Elektromobilität cool machen könnte, klingt plausibel. Der Investor hat Geld, der Entwickler scheint kompetent zu sein. Die E-Schwalbe darf kommen.

Geschäftsführer Schmid zeichnet das Grunddesign der neuen Schwalbe selbst, ein Konstruktionsbüro designt den Rahmen. Die Besonderheit: Statt mit einem Radnabenmotor wie die meisten Roller aus China wird die Schwalbe mit einem Riemen angetrieben wie normale Motorräder. Das verbessert die Fahreigenschaften, ist aber technisch komplizierter. Außerdem soll die Schwalbe der erste Roller mit herausnehmbarem Akku werden.

Das Publikum auf der Messe ist begeistert. Schmid verkündet: "Das Design steht, wir feilen an der Technik und wollen spätestens bis Juni 2011 die ersten Schwalben produzieren." Preis: 3500 Euro.

Rückschläge

Im ersten Jahr haben die Tykesson-Brüder weniger Roller verkauft als geplant, knapp 70 Prozent des erwarteten Umsatzes stehen Ende 2010 in den Büchern. Der Saisonstart 2011 läuft besser. Doch mit einer neuen Lieferung Roller kommt ein neues Problem: Die Verpackung hat auf die Reifen abgefärbt. Die Tykessons müssen Ersatz organisieren. Das kostet Energie und Geld.

Die E-Schwalbe zieht unterdessen offiziell nach Suhl in den Thüringer Wald, das hatte die TLG zur Bedingung für die Markenrechte gemacht. Nur wenige Hundert Meter von den Hallen entfernt, in denen die Original-Schwalbe produziert wurde, soll nun der Nachfolger entstehen. An der Fassade der 1200 Quadratmeter großen Halle steht der Name der neuen Firma: efw Suhl GmbH Elektrofahrzeugwerke.

In Suhl sorgt die Halle für reichlich Getuschel, doch hinter der Fassade passiert erst einmal nichts. Nach dem Tsunami in Japan liegt eine Lieferung von elektronischen Zulieferteilen im Hafen fest. Der Saisonstart ist dahin. "Wenn es ganz schlimm kommt, wird es erst Ende Juli", sagt Geschäftsführer Martin, aber dann komme die neue Schwalbe auf jeden Fall. Wohl um die 4000 Euro werde sie kosten.

Ermutigungen und Zweifel

Nach der Panne zu Jahresbeginn läuft der Sommer für E-bility besser. Patrik Tykesson pendelt inzwischen regelmäßig nach China. Dort plant und überwacht er die Produktion. Das Ziel: "Qualität wie Made in Germany." Tykesson organisiert die Zulieferer so, damit alle Teile rechtzeitig zur Endmontage im Werk sind. In sieben bis zehn Tagen werden unter Aufsicht von Tykesson und dem TÜV Süd in der Fabrik Kumpan-Roller zusammengeschraubt.

Über Ningbo und Rotterdam werden die Roller im Container nach Remagen gebracht. "Wir sind Kaufmänner", sagt Philipp Tykesson. Zum gleichen Preis könne man in Deutschland nicht produzieren. Und ohnehin finde man das Know-how für Elektroroller vor allem in China. Im September 2011 gewinnt E-bility den Gründerwettbewerb der Wirtschaftswoche.

Auch die E-Schwalbe wird ausgezeichnet: mit dem Innovationspreis "Ausgewählter Ort im Land der Ideen" der Bundesregierung. Wenige Wochen später, im Oktober 2011, treffen sich in Suhl die Generationen. Joachim Scheibe, 64, war Chefkonstrukteur beim Schwalbe-Hersteller Simson. 21 Jahre lang hat Simson die Schwalbe gebaut - nicht weil sie so ausgereift war, sondern weil das Geld für einen Nachfolger fehlte. "Uns hing das Ding zum Hals raus", sagt Scheibe. Nun steht er vor dem Nachfolger. Die Formen der E-Schwalbe erinnern an das Original, doch stehen die Modelle nebeneinander, wirkt die neue neben der alten wie ein bulliger Plastikkoloss.

Wie ist das Fahrerlebnis? Scheibe ist zufrieden. Tolle Beschleunigung, gute Fahreigenschaften, wenn auch das Fahrwerk vielleicht etwas zu straff ist. "Es macht wirklich Spaß", sagt er, aber: "Da ist noch allerhand zu machen." Eigentlich sollte die Schwalbe seit drei Monaten auf dem Markt sein, doch in der riesigen Halle steht immer noch nichts außer den zwei Testmodellen. Anfang 2012 solle die Schwalbe aber kommen, sagt Martin. Zu Preisen ab 4700 Euro. Schon wieder teurer.

Auseinanderdriften

Knapp 400 Kumpan 1954 hat E-bility 2011 verkauft. Nun soll aus dem Roller ein Lifestyle werden. Die Tykessons entwerfen Kumpan-Merchandise-Produkte: Schlüsselanhänger, Helme, Handschuhe, Picknickdecken und Überwurfgaragen. Zudem wollen sie ihre Roller bald auch in anderen europäischen Ländern verkaufen.

Der MDR widmet der E-Schwalbe eine 30-minütige Sendung in der Reihe "Der Osten - entdecke, wo du lebst". Die Markteinführung wird dagegen wieder ausgesetzt. Während Martin den Medien 2011 noch erzählt hatte, die Produktion könne wegen fehlender Zulieferteile nicht beginnen, waren die Probleme tatsächlich gravierender. Die eingekaufte Motorsteuerung hielt der Belastung nicht stand, die Kommunikation mit der Batterie funktionierte nicht.

Die Entwickler in Magstadt beschließen, die Motorsteuereinheit selbst zu entwickeln. Pasquale Baranzato ist der Entwicklungsleiter bei Xtronic. Ein Typ mit Dreitagebart, der ausführlich von technischen Details erzählt - und dann immer wieder stockend schaut, ob der Laie überhaupt irgendetwas verstanden hat. "Die Technik der E-Schwalbe ist jetzt State-of-the-Art im Automotive-Bereich" sagt er: "So eine moderne Elektronik hat sonst kein Roller." Das Prinzip: Statt etwa den Blinkhebel per Kabel direkt mit dem Blinker zu verbinden, geht alles in die zentrale Steuerung und wird von dort aus weiterverteilt. Alle technischen Komponenten wissen jederzeit voneinander, was sie tun. Der Vorteil? "Sie können beispielsweise mit dem Handy aus der Wohnung abfragen, wie voll der Akku ihres Rollers noch ist."

Getrennte Wege

Die Zweiradbranche reist wieder nach Köln: Intermot 2012. E-bility stellt die überarbeitete Version des Kumpan 1954 vor - und eine Designstudie für ein zweites Modell: den Kumpan 1953, ebenfalls eine Anpassung von Standardrollerteilen aus China. Einen "Womanizer im einzigartigen Retrostyle" wirbt das Unternehmen für den Roller. Seine Besonderheit: ein Akku zum Rausnehmen.

Auch ein Prototyp der E-Schwalbe ist wieder dabei. Doch inzwischen hat das Unternehmen neue Probleme: Entega hat verkündet, aus dem Projekt auszusteigen. Von technischen Schwierigkeiten ist die Rede, von einem Investitionsbedarf von 2,6 Millionen Euro, berichtet die Lokalpresse. Eine Markteinführung werde wohl auch Anfang 2013 nicht erfolgen, wird ein Unternehmensvertreter zitiert. Die Investition sei voraussichtlich ein "Totalverlust".

Martin und Schmid geben sich trotzdem zuversichtlich. Der Rückzug habe politische Gründe, weil bei Entega das Management gewechselt hat. Zudem stehe schon ein Investor aus dem Fahrzeugbau bereit. Die Schwalbe solle im Frühjahr 2013 kommen, neuer Preis: 5300 Euro.

Frühjahr 2013. E-bility hat 2012 mehr als 1000 Roller verkauft, 1500 sollen es in diesem Jahr werden. 18 Mitarbeiter haben die Brüder inzwischen, erzählt Philipp Tykesson. "Das hätten wir auch nicht gedacht", sagt er und haut mit den Handflächen auf den Designersessel. Auch der gehört zum Gesamtpaket Coolness. Die meisten Kumpan werden in Autohäusern und Zweiradläden verkauft. Jeder Händler bekommt die "Kumpanwelt" geliefert, ein Shop-in-Shop-System im Retrostyle. "Ein Eyecatcher", sagt Tykesson. Derzeit probieren sie, ob sich die Roller auch bei einer großen Elektronikkette verkaufen lassen.

Wer die Geschäftsführer der E-Schwalbe erreichen will, braucht dagegen Geduld. Unter der offiziellen Nummer in Suhl nimmt niemand ab, Martin geht nicht ans Handy, Schmid ist unterwegs. Auf der Facebook-Seite der Schwalbe häufen sich die hämischen Kommentare. Immer wieder die gleiche Frage: Was ist denn nun? "Die Produktion könnte losgehen, wenn wir einen neuen Investor hätten", sagt Schmid. Er sei zuversichtlich, dass schon bald ein Geldgeber gefunden wird. Geplante Markteinführung jetzt: Frühjahr 2014. Preis: noch unbekannt.

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