Renault VelSatis:Vive la France

Wer glaubt, Franzosen konstruierten ihre Fahrzeuge so, wie Spitzenköche ein Gericht kreieren, hat Recht - teilweise zumindest.

Volker Widerspick

Denn was Renault im Moment auf den Markt bringt, hat schon was mit gehobener französischer Küche zu tun. War der Facelift beim Clio noch ein Croissant und der Avantime Fischsuppe, so ist der neue Vel Satis bereits die frische Trüffelleberpastete de la maison.

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(Foto: Foto: Renault)

Bon appétit! Der Vel Satis ist also angerichtet. Lange schon geisterte die neue Luxus-Limouine im luftleeren Raum - und nun konfrontiert uns Renault schließlich mit einem Fahrzeug, das es wahrlich in sich hat.

Die Vorspeise

Lesen wir die Speisekarte doch einfach mal runter: zwölf Jahre Garantie gegen Durchrosten, Kunststoff-Kotflügel gegen Parkrempler (inkl. Speziallack an den gefährdeten Stellen), DVD-Bordsystem auch in den Rückseiten der Vordersitze, Abstandkontrolle, 4-x-40-Watt-Audioanlage von Alpine, Navigationssystem mit 16:9-Farbbildschirm, automatische Parkbremse, Keyless-Drive, Klimaautomatik bereits ab Basisversion, Komfort-Vordersitze mit zweigeteilter Rückenlehne und Memory-Funktion, acht Airbags und durchgehende Windowbags, ABS, EBV (elektronische Bremskraftverteilung), ESP und ASR und vieles mehr. Pas mal du tout!

Hoch hinaus

Außergewöhnlichstes Merkmal des Vel Satis ist jedoch zweifellos das Fahrzeugdesign. Keine Ecken, keine Kanten. Irgendwie ist alles rund oder abgewinkelt und nicht wirklich gerade (weder innen noch außen). Im Gegensatz zu anderen Stufenheckmodellen ist der Vel Satis deutlich höher, um bis zu 13 Zentimeter im Vergleich zu anderen Modellen dieser Klasse. Der Radstand beträgt 2,84 Meter. So bekommt man nicht nur eine erhöhte Sitzposition, sondern auch noch jede Menge Kopf-, Bein- und Bewegungsfreiheit.

Die Hauptspeise

Den Vel Satis gibt es in vier Motorversionen. Da wären zunächst einmal zwei V6-Zylinder. Davon wiederum ist einer aus Vollaluminium, hat 24 Ventile, 3,5 Liter Hubraum und leistet 177 kW / 241 PS. Das maxmale Drehmoment beträgt 330 Nm bei 3.600 1/min.

Der andere V6 ist ein 3.0-Liter-Common-Rail-Turbodiesel mit 130 kW / 177 PS und 350 Nm bei 1.800 1/min.

Des weiteren gibt es einen 2.0-16V-Turbo-Vierzylinder (120 kW / 163 PS, 250 Nm zwischen 2.000 und 4.250 1/min) und, als kleinste Version, einen 2.2-dCi-Selbstzünder (110 kW / 150 PS, 320 Nm bei 1.750 1/min).

Der 3,5-Liter-Motor befähigt den Vel Satis laut Werk zu 235 km/h Spitze, die Beschleunigung von null auf hundert Stundenkilometer soll 8,3 Sekunden und der Verbrauch 11,5 Liter Super / 100 km betragen. Der 2.2 dCi soll 7,1 Liter Diesel auf derselben Strecke schlucken.

Soweit die harten Fakten. Dazu kommt noch, dass diese Motorenpalette äußerst wartungs- und kostenfreundlich ist. Die Keilriemen zum Beispiel sind auf eine Lebensdauer von 120.000 Kilometern ausgelegt, der Ölwechsel soll alle 30.000 Kilometer und die Große Inspektion nur noch nach jeweils 60.000 Kilometern stattfinden.

Die Rechnung

Nun ja, jedes 5*****-Menü hat seinen Preis. Fangen wir mit dem günstigsten Modell an: Der 2.2 dCi ist als Einstiegspreis mit ca. 29.500 Euro kalkuliert. Die größte Motorenversion, der 3,5 Liter, wird etwa um die 37.100 Euro kosten.

So ganz genau hat sich Renault noch nicht festgelegt, doch spätestens im Mai werden wir wohl alle schlauer sein. Dann soll der Vel Satis frisch angerichtet beim Händler stehen. Und wer es gar nicht erwarten kann: Er ist mit Sicherheit einer der Stars auf dem Genfer Automobilsalon Anfang März.

Quelle: autocert.de

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