Ratgeber:Tipps, wie Sie Ihr Auto fit für den Winter machen

Reifen wechseln, Licht kontrollieren, Batterie prüfen: Diese sieben Handgriffe kann jeder selbst erledigen.

Von Felix Reek

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Reifen wechseln

Reifenwechsel Winterreifen

Quelle: dpa

Spätestens wenn die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fallen, sollte das Auto bereit sein für den Winter. Am wichtigsten sind in der kalten Jahreszeit natürlich die richtigen Reifen. Zwar sind Allwetter-Pneus in den vergangenen Jahren immer besser geworden, optimale Eigenschaften bei Eis und Schnee bieten aber nur spezielle, mit M+S und dem Symbol einer Schneeflocke gekennzeichnete Winterreifen. Die sollten Sie spätestens jetzt aufziehen.

Da dies ab Oktober aber viele tun, sind zu dieser Zeit die Werkstätten oft überlastet. Reifen wechseln ist aber eine der wenigen Arbeiten, die heute noch jeder an seinem Auto selbst erledigen kann. Das dazugehörige Werkzeug bestehend aus Wagenheber und Radmutternschlüssel sollte sich in jedem Pkw befinden. Wie Sie den Reifen genau wechseln, erklärt die Betriebsanleitung des jeweiligen Autos. Was es noch zu beachten gilt, zeigt dieses Video des ADAC.

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Profil prüfen

Auch ohne Schnee und Eis: Unter 7 Grad Winterreifen nutzen

Quelle: dpa-tmn

Bevor die Winterräder aufgezogen werden, sollte man allerdings überprüfen, wie tief das Profil ist. 1,6 Millimeter müssen es laut Gesetzgeber mindestens sein. Doch Experten sind sich einig, dass das gerade im Winter zu wenig ist. Der Reifen verliert an Haftung und kann seine Vorteile kaum ausspielen. Der ADAC empfiehlt deswegen mindestens eine Profiltiefe von vier Millimeter. Die lässt sich zu Beginn des Winters leicht mit einer Ein-Euro-Münze überprüfen. Deren goldener Rand ist drei Millimeter breit. Stecken Sie die Münze einfach in der Mitte des Profils zwischen die Lamellen. Verschwindet der Goldrand vollständig, ist der Pneu noch fit für diesen Winter. Wenn nicht, sind neue Winterreifen fällig.

Desweiteren sollten Sie auf das Alter des Pneus achten. Diese verhärten im Laufe der Zeit und verlieren so ihre Hafteigenschaften, die Winterreifen für die kalte Jahreszeit auszeichnen. Das Alter können Sie über die sogenannte "DOT-Nummer" feststellen. Das sind vier Ziffern, eingebettet in ein Oval auf dem Mantel. Die ersten beiden Nummern stehen für die Produktionswoche, die letzten zwei für das Produktionsjahr. Älter als sechs Jahre sollte der Reifen nicht sein. Ab diesem Zeitpunkt wird die Gummimischung spröde und die Leistungsfähigkeit nimmt ab.

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Licht kontrollieren

Wintereinbruch in Bayern

Quelle: dpa

Wenn die Tage kürzer und die Wetterbedingungen schlechter werden, ist es besonders wichtig, gut sichtbar zu sein. Dazu gehören funktionierende Scheinwerfer, Bremslichter und Blinker. Diese lassen sich zu zweit leicht kontrollieren. Einer setzt sich hinters Steuer und schaltet die Lichter nacheinander ein, während der andere anzeigt, ob diese auch funktionieren. Wer keinen Partner hat, kann die Scheinwerfer vor einer spiegelnden Glasscheibe überprüfen.

Wichtig ist es außerdem, zu kontrollieren, ob die Scheinwerfer richtig eingestellt sind. Leuchten sie zu steil nach unten auf die Straße, sieht der Fahrer nichts. Zu weit nach oben gerichtet blenden sie den Gegenverkehr. In beiden Fällen sollten Sie eine Werkstatt aufsuchen, um den Fehler beseitigen zu lassen.

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Scheibenwischer und Dichtungen testen

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Quelle: Christian Endt, Fotografie & Lic

Im Winter ist eine gute Sicht unverzichtbar. Das stellen unter anderem die Scheibenwischer sicher. Doch je poröser sie mit fortschreitendem Alter werden, umso weniger können sie dies leisten. Erste Anzeichen im Betrieb sind Schlieren auf der Scheibe. Dann gilt es, die Wischer auszutauschen. Wie das geht, erklärt dieses Video.

Aber auch andere Gummiteile des Autos leiden unter der Witterung. Besonders die Dichtungen der Türen werden in Mitleidenschaft gezogen. Sie können spröde werden oder an der Karosserie festfrieren. Wasser dringt dann in das Auto ein. Und das will im Winter nun wirklich keiner haben. Erste Anzeichen dafür sind leichte Risse. Mit Pflegemitteln lässt sich das vermeiden. Spezielle Fettstifte konservieren den Gummi. Sie werden einfach wie ein Labello-Stift auf das Material aufgetragen.

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Wischwasser auffüllen

Winterwetter im Nordwesten

Quelle: dpa

Wer im Winter schon einmal festgestellt hat, dass sein Spritzwasser eingefroren ist, weiß, wie unangenehm das sein kann. Binnen von Minuten ist die Fahrbahn durch Salz und Schmutz auf der Scheibe kaum noch zu erkennen. Deswegen gilt es, den Spritzwassertank frühzeitig mit Frostschutz aufzufüllen. Spezielle Konzentrate und fertige Mischungen finden sich in jedem Bau- und Supermarkt.

Ist der Tank gefüllt, sollte die Anlage so lange betätigt werden, bis sich die Flüssigkeit in allen Leitungen verteilt hat. Der ADAC rät außerdem, vor dem Abstellen die Wischwasseranlage noch einmal zu benutzen, um Streumittelreste wegzuwaschen. Sonst kratzen Sie am nächsten Morgen nicht nur das Eis, sondern auch Schmutz- und Salzpartikel weg, die die Scheiben beschädigen können.

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Enteiser bereithalten

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Quelle: imago/Westend61

Die meisten Autos lassen sich heute per Fernbedienung öffnen. Doch auch Elektrik ist im Winter anfällig. Umso ärgerlicher ist es, wenn in einem solchen Augenblick das Türschloss zugefroren ist. In diesem Fall hilft ein Türschlossenteiser, der in das Schloss gespritzt wird. Dieser sollte natürlich nicht im Auto aufbewahrt werden - denn da nützt er im Ernstfall am wenigsten.

Um das Vereisen zu verhindern, sollten Sie das Schloss und den Schlüssel möglichst trocken halten und etwaiges Wasser abwischen. Steht eine besonders kalte Nacht bevor, hilft auch ein prophylaktischer Spritzer Türenteiser im Schloss.

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Batterie prüfen

Querschnitt und Farbe: So klappt die Starthilfe fürs Auto

Quelle: dpa-tmn

Die Batterie ist im Winter extremen Anforderungen ausgesetzt. Bei Temperaturen unter null Grad kommt sie nur noch auf ein Viertel ihrer Leistung. Erste Anzeichen, dass es Zeit für einen Wechsel ist, zeigen sich, wenn der Anlasser bei kalten Temperaturen nur noch langsam in Schwung kommt. Dann sollten Sie die Batterie austauschen.

Dies lässt sich bei vielen Pkws noch selbst bewerkstelligen. Dieses Video erklärt, wie das problemlos geht.

Für den Ernstfall sollten alle Autofahrer im Winter aber immer Starthilfekabel dabeihaben. Nicht ohne Grund ist eine leere Batterie bei den Autoclubs im Winter Pannenursache Nummer eins. Ebenso gehören laut ADAC Eiskratzer, ein Schneebesen und eine warme Decke ins Auto.

© SZ.de/harl
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