Ratgeber Autoversicherungen für den Urlaub:Sicherheit für die schönsten Wochen im Jahr

Schmuddelwetter daheim, Lust auf ein bisschen Sonne? Oder suchen Sie vielleicht irgendwo in den Alpen Spaß im Schnee mit Snowboard und Ski? Bevor der Urlaub anfängt: Haben Sie auch an alles gedacht?

Klaus Justen

Vor allem an die richtigen Versicherungs-Policen im Reisegepäck? Wir sagen Ihnen, welche Sie brauchen und welche nicht.

Autopanne

Ärgerlich, wenn der Urlaub so beginnt

(Foto: Foto: autocert.de)

Schutzbrief: Hilfe bei Panne oder Unfall

Eine Panne irgendwo zwischen Alméria und Alicante. Wer bezahlt den Abschleppwagen, wer sorgt dafür, dass die neue Antriebswelle eingeflogen wird?

Schutzbriefe nehmen die Angst vor Urlaubsstress. Sie übernehmen Berge- und Abschleppkosten, den Rücktransport von Auto und Familie, wenn der einzige Führerscheinbesitzer sich den Fuß verknackst hat, oder die Übernahme der Formalitäten, wenn das Auto als Totalschaden verschrottet werden muss.

Allein auf vier eng beschriebene DIN-A4-Seiten summiert sich die Leistungsbeschreibung der ADAC-Plus-Mitgliedschaft. Mit rund sechs Millionen verkaufter Schutzbriefe im Jahr ist der Münchener Konzern Marktführer, aber der Konkurrenzkampf zwischen Autoclubs und Versicherungen tobt. Teure Policen mit umfangreichen Assistance-Leistungen kosten mehr als 200 Mark im Jahr, preisgünstige Schutzbriefe gibt es ab 50 Mark. Noch billiger: Schutzbrief in Verbindung mit der Autohaftpflicht für gut zehn Mark im Jahr.

Je nach Anbieter und Umfang des Schutzbriefs kann der Autofahrer auf folgende Leistungen zählen:

Nach Panne, Unfall oder Diebstahl: Pannenhilfe und Übernahme der Abschleppkosten. Die Bergung des Autos, unter Umständen von einem Spezialfahrzeug, wird voll bezahlt.

Ersatzteilversand: Kann das Ersatzteil nicht an Ort und Stelle besorgt werden, Übernahme der Frachtkosten. Bei großen Teilen (Motor, Getriebe, Achsen) auch Rücksendung der Austauschteile

Rücktransport: Kann im Ausland nicht repariert werden, Übernahme der vollen Kosten

Zoll: Müssen nach einem Diebstahl oder einem Totalschaden im Ausland Zollgebühren gezahlt werden, übernimmt der Schutzbrief die Formalitäten und Kosten. Ebenso die Verschrottungskosten, um Zollgebühren zu vermeiden.

Rückfahrt: Fällt der Fahrer aus, bringt ein Fahrer des Schutzbriefanbieters Auto und Insassen zurück nach Hause.

Außerdem werden Übernachtungskosten sowie die Ausgaben für Weiter- oder Heimreise mit Bahn, Flugzeug oder Mietwagen bis zu einer gewissen Höhe übernommen.

Hilfe gibt es zum Teil auch bei der Beschaffung eines Ersatzschlüssels, von Dokumenten wie dem Ersatz-Reisepass, bei einer außerplanmäßigen Heimreise - etwa beim Tod naher Verwandter -, oder beim Krankenrücktransport. Kosten: ab 50 Mark im Jahr.

Insassen-Unfall: nur im Prinzip zu empfehlen Die Insassen-Unfallversicherung zahlt bei Invalidität oder Tod. Sie ist für Fälle gedacht, in denen es keinen Unfallschuldigen gibt, dessen Versicherung für die Invalidenrente gerade steht.

Bei einem Unfall in einem Land mit niedrigen Versicherungs-Deckungssummen ist die Insassen-Unfallpolice somit theoretisch sinnvoll. Jedoch sind die Versicherungssummen - bei der Allianz etwa gibt es für 120 Mark Jahresprämie bei Invalidität 100 000 Mark - viel zu knapp bemessen. Besser ist eine Private Unfallversicherung, die für alle Lebenslagen gilt, und eine Police für den Fall der Berufsunfähigkeit. Kosten für die Private Unfallversicherung: rund 100 Mark pro Jahr

Mallorca-Police: Schutz im Mietwagen

Flüge sind bequem und preiswert. Warum dann mit dem eigenen Auto eine lange Anreise in Kauf nehmen? Am Reisezeil braucht man aber einen Mietwagen. In Spanien, Portugal und Griechenland kann es den Ruin bedeuten, wenn man mit einem solchen Auto einen schweren Unfall verschuldet.

Die Deckungsgrenzen der einheimischen Versicherungen sind zum Teil lächerlich gering, und viele Mietwagen sind mit diesen Minimallimits versichert. Sprich: Wenn Sie einen Unfall verschulden und ein Mensch kommt zu Schaden, müssen Sie zum Beispiel aus Ihrem Privatvermögen lebenslang Rente zahlen.

Die so genannte Mallorca-Police hilft hier weiter: Sie stockt die Versicherungssummen auf deutsches Niveau auf. Das Geld dafür ist gut angelegt.

Spar-Tipp: Schauen Sie einmal in Ihren Versicherungsunterlagen nach. In vielen Fällen umfasst die Autohaftpflicht nämlich einen Schutzbrief inclusive der Mallorca-Police. Kosten: um 30 Mark.

Kurz-Kasko: teures Vergnügen

Wer in südeuropäischen Ländern unschuldiges Opfer eines Unfalls wird, zahlt möglicherweise kräftig drauf. Wegen der niedrigen Deckungssummen und weil zum Beispiel spanische Versicherungen deutsche Werkstattrechnungen nur zum Teil übernehmen. Hier schützt nur eine Vollkasko-Police.

Wer sie für den Urlaub abschließen will, sollte aber genau rechnen. Bei der Allianz zum Beispiel kostet die Einmonats-Kasko 28 Prozent einer Jahresprämie, allerdings auf 100-Prozent-Basis gerechnet. Je nach Rabattstufe ist es also kaum teurer, dem Auto fürs komplette Jahr Vollkasko zu gönnen. Kosten: abhängig vom Fahrzeug

Quelle: autocert.de

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