Premiere in Detroit: Jaguar:Lässt das Mausen nicht

Der Jaguar S-Type ist in die Jahre gekommen und wirkt schon ziemlich altbacken. Um so aufregender wird sein Nachfolger. Auf der Autoshow in Detroit zeigen ihn die Briten als aufregende Konzept-Studie mit dem Kürzel C-XF.

Jürgen Wolff

"Für Jaguar ist der C-XF weit mehr als nur eine weitere Konzept-Studie", sagte Jaguar Design-Direktor Ian Callum: "Seine Bedeutung für das künftige Design und mögliche Zukunfts- Technologien ist immens. Der Jaguar C-XF ist der dynamischste und modernste Viertürer, den Jaguar jemals auf die Räder gestellt hat."

Der Stilwandel ist komplett: Aus der klassischen Stufenheck-Limousine mit Namen S-Type wird ein viertüriges Coupé, das viele Merkmale des vor Jahresfrist eingeführten Sportwagens XK übernimmt und etwas an den kürzlich vorgestellten Aston Martin Rapide erinnert.

So ersetzt Jaguar mit dem C-XF das bislang bei den Limousinen übliche Vier-Augen-Gesicht durch einteilige, keilförmig geschwungene Scheinwerfer, bei denen sich zwischen den einzelnen Lampen ein blauer Lichtstreifen spannt. Das soll an die Augen einer Raubkatze erinnern.

Mit Schwellern und Kiemen

Der vergitterte Kühlergrill mit dem dreidimensional herausgearbeiteten Jaguar-Kopf ist weit nach hinten versetzt, die Seitenlinie coupéhaft geschwungen und mit markanten Schwellern und Kiemen hinter den vorderen Radhäusern versehen. Das Heck bekommt eine hoch angesetzte Abrisskante, Diffusor und eine Auspuffanlage mit vier Rohren. Die Reifen sind bei der Studie auf 21 Zoll große Leichtmetallfelgen aufgezogen.

Lässt das Mausen nicht

Innen verwendet Jaguar nach eigenen Angaben edle Materialien. Die Passagiere finden Platz in vier einzelne, durch eine Mittelkonsole getrennten Schalensitze. Das Lenkrad hat nur eine Speiche, zwei große Schaltpaddels sorgen für den manuellen Gangwechsel der Sechsgang-Automatik, die selbst über einen Drehknopf gesteuert wird. Zur Information gibt es blau unterlegte Rundinstrumente, von denen der Drehzahlmesser die zentrale Position erhält.

Zumindest in der Studie haben die Ingenieure auch auf technische Spielereien nicht verzichtet: So pulsiert beim Anlassen zunächst der rote Startknopf im Rhythmus eines Herzschlags. Läuft der Motor, spannt sich ein blauer Lichtring von der Mitte der Instrumententafel über den gesamten Innenraum und eine Deckenkonsole taucht den Wagen in blaues Licht.

Premiere der Serienversion auf der IAA

Mehr Chancen auf Eingang in die Serienfertigung haben wohl andere Zukunftstechnologien, die Jaguar in den C-XF eingebaut hat. So werden die Türgriffe laut Jaguar erst sichtbar, nachdem die Hände einen Sensor gestreift haben. In der Mittelkonsole findet sich ein Monitor, auf dem Fahrer und Beifahrer gleichzeitig zwei unterschiedliche Bilder sehen können. Digitale Signale werden im Wagen über einen Kabelbaum aus Kohlefaser verteilt.

Vorangetrieben wird der FX durch den 4,2-Liter-V-8-Motor mit Kompressor aus dem XKR, der eine Leistung von 309 kW / 420 PS bringen soll und die Hinterräder antreibt. Das maximale Drehmoment liegt bei 500 Nm. Zumindest theoretisch wäre so eine Höchstgeschwindigkeit von rund 290 km/h zu erreichen.

Wann der XF auf den Markt kommen soll, darüber schweigen sich die Verantwortlichen bei Jaguar noch aus. Auf der IAA soll im September jedenfalls die Serienversion ihre Premiere haben. Allerdings wird er sich beim Weg in die Serie wohl nicht mehr sehr viel ändern, heißt es bei den Briten schon mal inoffiziell.

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