Peugeot 207 1.4 8V:Eine Nummer rauf

Der Vorgänger wird zum direkten Konkurrenten: Peugeot schickt den neuen 207 ins Rennen - und baut den alten 206 noch mindestens vier Jahre weiter. Was alles so für den Neuen spricht.

Von Andreas Kessler

Gut sieht er aus, der Peugeot 207. Wie auch schon sein Vorgänger 206, der in schöner Regelmäßigkeit Preise für sein attraktives Äußeres gewinnen konnte. Stellte der 206 vor acht Jahren bei seiner Präsentation noch einen Design-Quantensprung gegenüber seinem Vorgänger, dem Millionenseller Peugeot 205, dar, so haben die Franzosen beim jüngsten Spross der Löwenmarke die Karosserielinie zwar weiter-, aber nicht sehr weit weg entwickelt. Der 207 ist eher ein erwachsener 206. Und den soll er keineswegs ersetzen. Der bleibt nämlich bis mindestens 2010 im Verkaufprogramm und bildet zusammen mit dem 207, dem 1007 und dem 107 das Kleinwagensegment von Peugeot.

flaschen im laderaum; press-inform

Kleines Auto für den großen Durst

(Foto: Foto: press-inform)

Der 207 baut, anders als der 206, auf einer PSA-Konzernplattform auf. Er überragt seinen Vorgänger um 21 Zentimeter in der Länge, von denen zehn auf einen längeren Radstand entfallen. In der Höhe und der Breite hat der 207 um fünf bzw. sieben Zentimeter zugelegt. Entsprechend großzügig fallen die Platzverhältnisse im Innenraum aus, wobei der 207 allerdings kein Vertreter der Microvans mit ihrem relativ hohen Innenraum ist. Trotzdem bleibt bis zu 923 Liter Gepäckvolumen, wenn die geteilt umklappbare Rückbank entsprechend positioniert ist.

Die Front des 207 dominiert der üppige Peugeot-Grill, den es hier in zwei Varianten gibt: Die Modelle Filou und Tendance tragen das von Peugeot "klassisch" genannte Front-End mit einem dezenteren Auftritt, während die Sport- und Platinum-Versionen "sportlich" mit stärker strukturiertem Kühlergrill und einer überlappenden Nase auftreten. Welche der beiden Versionen die Käufergunst stärker treffen wird, bleibt abzuwarten.

Bewährtes und Neues

Unter der Haube setzten die Entwickler aus Socheaux auf Bewährtes. Zur Einführung am 6. Mai wird der 207 mit drei Motoren zu haben sein: Die beiden Benziner mit 1,4 Litern, 65 kW/88 PS, und mit 1,6 Litern, 80 kW/109 PS, sowie der Hdi-Diesel mit ebenfalls 1,6 Litern und 80 kW/109 PS sind schon aus dem 206 bekannt. Später schiebt Peugeot noch eine Einstiegsversion des Benzinmotors mit 1,4 Litern und 54 kW/73 PS nach.

Wesentlich interessanter dürften jedoch die ersten Ergebnisse aus der Motorenkooperation mit BMW sein: Im Herbst wird der Peugeot 207 mit zwei 1,6-Liter-Benzin-Direkteinspritzern mit 85 bzw. 110 kW ausgeliefert. Sie ersetzen den aus dem 206 bekannten PSA-Benziner mit 2,0 Litern Hubraum.

Eine Nummer rauf

Viel Hochtechnisches

Auch sonst glänzt der 207 mit Hightech: Neben der mittlerweile üblichen Sicherheits-Ausstattung mit bis zu sechs Airbags, ABS und ESP (ab "Sport" serienmäßig) haben die Franzosen noch EBV (elektronische Bremskraftverteilung), einen Notbremsassistenten mit Einschaltautomatik der Warnblinkleuchten bei starker Verzögerung und ein statisches Kurvenlicht in das Ausstattungspaket gepackt. Im Euro-NCAP-Crash-Test wurde der 207 deswegen auch mit fünf Sternen bedacht. Darüber hinaus kann sich der Kunde über eine 2-Zonen-Klimaanlage (ab Tendance serienmäßig), elektrische Servolenkung, Zentralverriegelung und elektrische Fensterheber freuen.

Auf der Straße gibt sich der 207 gutmütig. Die Fahrwerksabstimmung ist je nach Ausstattung komfortabel bis straff - aber in beiden Fällen gelungen. Wird das Auto ambitioniert bewegt, greift das ESP etwas zu früh in die Aktionen des Fahrers ein, was sich jedoch nicht wirklich störend bemerkbar macht. Und sicherer ist es so allemal.

Gute 88

In diesem Zusammenhang sind die Sitze der Sport-Ausstattung besonders lobend hervorzuheben. Sie sind nicht nur ausreichend groß, sondern auch ideal auf den Körper einzustellen. Unter den erhältlichen Motorisierungen gefiel der 88-PS-Motor überraschend gut: Spontane Reaktionen auf Gaspedalbewegungen und die mehr als befriedigende Leistungsabgabe lassen diese Variante als 207 Filou zur echten Empfehlung werden.

Die Einsteigerversion mit 73 PS gibt es als Filou 75 ab 11.650 Euro. Zum Vergleich: Der entsprechend motorisierte 206 startet nach wie vor bei 10.550 Euro. Der Aufpreis für die fünftürige Version beträgt durch alle Ausstattungsstufen hindurch 700 Euro.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: