Peugeot 206 HDI eco 70:Französisches Sparschwein

Bei Peugeot geben Selbstzünder auch in Zukunft den Ton an - aber leider nicht immer mit Partikelfilter.

Stefan Grundhoff

Nachdem schon die Modelle Peugeot 607 HDI und 307 HDI mit ihren blütenweißen Partikelfiltern für Aufsehen und Anerkennung in der Dieselwelt gesorgt hatten, bringen die Franzosen jetzt den Peugeot 206 HDI eco 70 auf den Markt. Der flotte Franzose bietet 68 PS / 50 kW, einen respektablen Verbrauch von 4,3 Litern und - leider keinen Partikelfilter.

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Bereits der erste Fahreindruck des neuen Commonrail-Diesel-Modells überzeugt. Die 68 Pferde unter der steil abfallenden Motorhaube gehen vom Start weg munter ans Werk. Keine Spur von einem Turboloch.

Schaltung, Fahrwerk und Lenkung passen ausgezeichnet zum flinken Kleinwagen. Besonders auf der Landstraße zeigt der 206 HDI eco 70 seine Stärken. Ein Drehmoment von 150 Nm bei 1750 / min ist zwar kein Spitzenwert, doch wer gerne zur Schaltung greift, ist mit dem kleinen Peugeot sehr zügig unterwegs.

Minimalverbrauch von 3,5 Litern auf 100 Kilometer

Dabei hält sich der Durst des Fronttrieblers im Rahmen. Auf der Landstraße ist ein Verbrauch von rund 3,5 Litern Diesel auf 100 Kilometer drin, im Durchschnittsverbrauch liegt er bei respektablen 4,3 Litern, sagt Peugeot.

Entwickelt wurde das neue Triebwerk gemeinsam vom PSA-Konzern (Peugeot / Citroëen) und der Ford Motor Company. Auch der jüngst vorgestellte Ford Fiesta läuft mit dem gleichen Motor vom Band. Ford-typisch heißt das Fiesta-Modell 1,4 TDCi.

Kein Autobahnkönig

So agil sich der französische Flitzer in der City und auf den Landstraßen Europas fortbewegt, so schlapp ist er auf der Autobahn. Die Spitzengeschwindigkeit von Tempo 168 erreicht er nur unter größten Mühen.

Wer öfter auf der Autobahn unterwegs ist, sollte daher zum größeren Dieselaggregat mit 90 PS / 66 kW greifen: Der 206 HDI eco 90 macht bei schneller Fahrweise eine deutlich bessere Figur.

Motor wird nie aufdringlich

Obwohl der neue Eco-Motor kein Leisetreter ist, wird der 1,4 Liter große Commonrail-Diesel auch bei höheren Drehzahlen niemals aufdringlich. Er läuft deutlich ruhiger und spritziger als der bisherige Saugdiesel des 206 D 70 mit 1,9 Litern Hubraum.

Derzeit liegt der Anteil an Dieselfahrzeugen beim Peugeot 206 bei knapp 19 Prozent. Nach Einführung der neuen Eco-Modelle HDI 70 und 90 soll sich der Selbstzünderanteil im Jahr 2002 auf mindestens 22 Prozent steigern - Tendenz weiter in Richtung 30 Prozent.

Sinnvolle Ausstattung im "Présence"

Die Einstiegspreise für den neuen Peugeot 206 HDI eco liegen zwischen 12.040 (206 "Spécial") und 12.740 Euro für die Ausstattungsvariante "Présence".

Zusätzlich gibt es das jugendliche Sondermodell "Filou". Hier ist der komplett ausgestattete "Présence" die deutlich bessere Wahl.

Im Gegensatz zum spartanischen Modell "Spécial" verfügt er unter anderem über sinnvolle Ausstattungsdetails wie Funkfernbedienung, elektrische Fensterheber, geteilte Rückbank oder hintere Kopfstützen.

Kein Partikelfilter

Leider verfügt der neue 206 HDI eco 70 im Gegensatz zu seinen großen Brüdern 607 und 307 nicht über den von Peugeot entwickelten Russpartikelfilter. "Das Aggregat erreicht auch so die strengen Euro-4-Normen", verlautbart Peugeot-Pressesprecher Gordian Heinrichs.

Leider gilt das jedoch nur für die Partikelwerte. Aufgrund der Schadstoffe in den Abgasen schafft der neue Franzose derzeit nur die schlappe Euro-3-Norm. Verbesserung auf Euro 4 sei jedoch nicht ausgeschlossen.

Quelle: autocert.de

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