Aus Angst vor weiterem Imageverlust:Toyota ruft 1,5 Millionen Autos zurück

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Allein in Deutschland sind 70.000 Fahrzeuge betroffen: In einer weltweiten Rückrufaktion fordert der Autobauer Toyota Besitzer auf, ihre Autos in Werkstätten überprüfen zu lassen. Bei mehreren Modellen gibt es Probleme mit den Spurstangen an der Hinterachse.

Toyota ruft erneut zahlreiche Fahrzeuge in die Werkstätten zurück. Bei weltweit 1,5 Millionen Wagen sollten die Spurstangen an der Hinterachse überprüft werden, kündigte die deutsche Tochter des japanischen Autobauers am Mittwoch in Köln an. In Deutschland seien rund 70.000 Autos der Modelle RAV4, Avensis T27 sowie Auris D-CAT von dem Rückruf betroffen.

Probleme an den Spurstangen der Hinterachsen machen die Überprüfung mehreren Modelle wie dem Geländewagen Toyota RAV4 nötig. (Foto: dpa)

Toyota organisiert den Rückruf in Deutschland mit Unterstützung des Kraftfahrtbundesamtes (KBA). In Kürze werde das KBA die Halter der entsprechenden Fahrzeuge informieren und sie bitten, sich mit ihren Händlern in Verbindung zu setzen, hieß es.

In den Werkstätten muss an den hinteren Stoßstangen zum Abschluss von Einstellarbeiten eine Einstellhülse mit zwei Muttern im vorgeschriebenen Drehmoment angezogen werden. Bleibe diese Fixierung aus, könne in der Folge Spiel entstehen und sich die Position des Hinterrades auf die Spur verstellen. In Europa seien aber derzeit keine Unfälle in diesem Zusammenhang bekannt, hieß es weiter.

In den USA, dem größten Auslandsmarkt von Toyota, sind rund 778.000 Wagen betroffen, hauptsächlich RAV4 der Modelljahre 2006 bis 2011, aber auch 18.000 Lexus HS 250h des Modelljahres 2010. Auch hier werden die Besitzer benachrichtigt.

Toyota hatte vor einigen Jahren bereits mehr als zehn Millionen Fahrzeuge wegen klemmender Gaspedale und rutschender Fußmatten zurückgerufen. Bis dahin hatte der Konzern als Hersteller von besonders zuverlässigen Autos gegolten. Seitdem ist Toyota sehr sensibel bei Fehlern und hat bereits mehrfach freiwillig Rückrufe gestartet. So soll ein neuerlicher Imageschaden vermieden werden. Viele der gemeldeten Vorfälle von damals entpuppten sich zwar später als Fehler der Fahrer, doch bei Toyota brachen die Verkäufe ein.

Dies hatte mit dazu beigetragen, dass Toyota die begehrte Krone als Weltmarktführer vorübergehend an die Opel-Mutter General Motors abgeben musste. Hinzu kam die Erdbeben-, Tsunami- und Atomkatastrophe in Japan im vergangenen Jahr, durch die das eng geknüpfte Produktionsnetz von Toyota Risse bekam. Inzwischen hat sich der Konzern an die Weltmarktspitze zurückgekämpft.

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