Opel Corsa 1.2 16V Easytronic:Schaltung im Doppelpack

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Opel hat den Corsa aufgepeppt: mit "Easytronic". So heißt das neue Schlagwort am Getriebehimmel.

Eva Sittig

Auch die Kleinsten werden einmal groß: so auch der neue Opel Corsa. Die dritte Generation steht seit Februar 2001 bei den Händlern. Der neue Kleine ist deutlich runder, die Front fast bullig und das Heck mit den hoch gezogenen Leuchten wirkt dominant. Aus dem einfachen Stadtflitzer ist ein kompakter Kleinwagen geworden, der Sicherheit ausstrahlt - von außen und von innen.

(Foto: N/A)

Der erste Eindruck hinter dem Lenkrad: übersichtlich angeordnete Instrumente, genügend Platz und eine optimale Sitzposition für große wie für kleine Passagiere. Auch ohne Giraffenhals können kurzbeinige Zeitgenossen über das Lenkrad blicken, und die gut gepolsterten Sitze bescheren keine Rückenbeschwerden.

Ein Plus beim Rangieren ist die leichtgängige Servolenkung. Allerdings sorgt sie auf der Autobahn für einige Überraschungen in Form von ruckartigen Schlangenlinien beim Spurwechsel.

Genau hingeschaut: die Schaltung

Unter der Kühlerhaube sitzt der 1,2-Liter-Vierzylinder-Ecotec-Motor. Keine Sportmaschine, aber für die Stadt völlig ausreichend, verbraucht der Vierzylinder 5,6 Liter auf 100 Kilometer. Ähnliche Werte wie bei seinem Vorgänger, doch der Neue weist mit 55 kW / 75 PS immerhin 15 Prozent mehr Leistung als dieser auf.

Der eigentliche Clou in der neuen Corsa-Generation ist das Getriebe: Auf Wunsch gibt es eine Kombination aus Automatik- und Schaltgetriebe. Opel nennt das "Easytronic". Um es gleich zu sagen: Easy wird es für den Fahrer. Für den Corsa hingegen schon mal mühsam.

Der Hebel, der an einen Joystick des alten Atari-Computer erinnert, bietet zwei Einstellmöglichkeiten.

Im Automatikmodus sucht der Corsa selbstständig den optimalen Gang. In der manuellen Ebene wählt der Fahrer nur zwischen Hoch- und Herunterschalten - fast wie in der Formel 1. Das elendige Gang-Hineinwürgen bei gleichzeitigem Treten der Kupplung hat damit ein Ende. Die Kupplung ist verschwunden.

Egal, ob automatische oder manuelle Bedienung - beim Anhalten schaltet das Auto selbstständig in den ersten Gang zurück. Wenn die Ampel auf Grün springt, ist der Corsa sofort startklar. Angenehm für den faulen Fahrer im Stadtverkehr.

"Atemnot am Berg"

Von alledem versprechen sich Opel-Ingenieure weniger Geräusche und einen genaueren Schaltvorgang.

Doch für den unbedarften Autofahrer ist die Easytronic-Schaltung eher gewöhnungsbedürftig: Gerade beim Hochschalten kann man sich des Gefühls nicht erwehren, dass der Corsa erst einmal kräftig Luft holen muss, bevor der nächste Gang endlich greift.

Auch das Anfahren am Berg treibt den Fahrer bisweilen zum Nervenkitzel - ständig bleibt die Befürchtung, dass der kleine Stadtflitzer plötzlich wieder rückwärts den Abhang hinunter rollt.

Obwohl drei Elektro-Motoren für Hochgeschwindigkeits-Schaltzeiten sorgen, dauert die Kraftübertragung vom Motor zum Getriebe subjektiv extrem lang - ein klassisches Problem bei Motoren mit kleinem Hubraum wie dem 1,2-Liter-Aggregat des Opel Corsa.

Immerhin: Die Rüsselsheimer verlangen für die Easytronic-Schaltung 50 Prozent weniger Aufpreis als für die traditionelle Vierstufen-Automatik. Doch die bessere Wahl ist und bleibt das herkömmliche Fünfgang-Getriebe.

Quelle: autocert.de

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