Oldtimer-Restauration:Donald auf letzter Fahrt

Sieben Aston-Martin-Oldtimer stehen in Norbert Hiebers Showroom. Er hat sie alle selbst restauriert. Doch seinen größten Schatz zeigt er nicht jedem. Ein Einzelstück, das entscheidend war für die Entwicklung der britischen Autofirma.

Von Felix Reek

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Sieben Aston-Martin-Oldtimer stehen in Norbert Hiebers Showroom. Er hat sie alle selbst restauriert. Doch seinen größten Schatz zeigt er nicht jedem. Ein Einzelstück, das entscheidend war für die Entwicklung des britischen Autokonzerns.

Im Showroom von Norbert Hieber stehen sieben Aston Martins, auf Hochglanz poliert. Der DB6 (links im Bild, Baujahr 1968, 4,2 Liter mit 310 PS) ist das Auto, mit dem für den Münchner alles anfing. 1985 sah er ihn bei einem Englandbesuch und kaufte ihn für 6000 Pfund. Zurück in München, machte er sich auf die Suche nach Ersatzteilen und restaurierte ihn selbst.

Der Aston Martin DB6 gehört ihm heute nicht mehr, er verkaufte ihn an einen Freund, der ihn in Hiebers Showroom parkt.

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Den V8 baute Aston Martin mehr als 20 Jahre lang (1969 bis 1990). Der gewaltige Motor mit 6 Litern Hubraum ist bei dem Modell in Norbert Hiebers Showroom (Baujahr 1977) noch nicht eingebaut. Er liegt einige Meter weiter neben dem Auto und bringt es auf 340 PS.

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Die Motoren baut Hieber zum Teil komplett neu auf. Ersatzteile sind gerade bei älteren Modellen kaum zu bekommen oder in schlechtem Zustand. Deswegen stellt der 49-Jährige in seiner Werkstatt die nötigen Teile selbst her.

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Die Aston Martins, die bei Norbert Hieber landen, sind meist in einem schlechten Zustand. Im Prinzip müssen die Autos ganz neu aufbereitet werden. Hier zu sehen ist ein DB4 GT, der vollkommen abgeschliffen und ausgebessert wurde, bevor er am Ende einen neuen Lack bekommt.

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Tami Fedorow kümmert sich in der Werkstatt um die Lederarbeiten. Hier schneidet sie das Material für einen der Oldtimer zu, mit dem später die Sitze neu bezogen werden.

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Norbert Hiebers wertvollstes Auto steht im Nebenraum seines Showrooms. Der Aston Martin EML 132 erhielt den Beinamen "Donald Duck". Schmeichelhaft war das nicht gemeint.

Zunächst als Showcar 1936 in London vorgestellt, hatte später der damalige Aston-Martin-Chef Gordon Sutherland die Idee, einen Rollkäfig wie bei einem Rallyauto zu installieren. Also wurde das Chassis des Showcars vollkommen abgebaut und durch eine Röhrenstruktur mit Blech darüber ersetzt. So wurden erstmals Biegetechniken für das Blech erprobt. Die eigentümliche Form, die dabei heraus kam, sorgte für den Spitznamen.

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Seit 25 Jahren schraubt das Team von Norbert Hieber an dem Fahrzeug. Bis zu 3500 Arbeitsstunden hat es in den Oldtimer investiert. Wie dieses Bild zeigt, ist noch viel zu tun.

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Sein 2-Liter-Motor beschleunigte ihn auf rund 140 km/h. 1939 wurde der "Donald Duck" endgültig fertigstellt. Bis dahin testete Aston Martin an dem Auto neue Techniken. Zur Gewichtsreduzierung bestanden etwa die Seitenfenster aus Kunststoff und der Benzintank wurde in der Mitte eingebaut, was eine ideale Gewichtsverteilung und einen für die damalige Zeit großen Kofferraum zur Folge hatte.

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Um einen höheren Komfort zu erzielen, wurden die Federkernsitze mit Rosshaar und Seegras gepolstert.

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Die Armaturen des EML 132 zeigen mehr Instrumente und Bohrlöcher als eigentlich nötig. Das liegt daran, dass beispielsweise mit dem Öldruck experimentiert wurde und so immer neue Anzeigen im Cockpit landeten.

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Gordon Sutherland nutzte das Auto einige Jahre als Privatwagen, bevor er es 1942 an einen gewissen "G.H. Volks" für 75 Pfund verkaufte. Der fuhr es bis 1950, dann wechselte der "Donald Duck" für 200 Pfund erneut den Besitzer. Danach verliert sich bis Mitte der 1980er-Jahre seine Spur. Ein deutscher Antiquitätenhändler entdeckt das Auto schließlich als Scheunenfund. Von ihm erwirbt Norbert Hieber 1989 das Auto (hier rechts im Bild, dahinter sein Bruder Ralf Hieber, links Andy Nickel).

Die Erkenntnisse, die man mit dem Aston Martin EML 132 erwarb, waren entscheidend für spätere Modelle. Sie flossen in die Entwicklung des C-Type, des Atom und in die Nachkriegsmodelle DB1 und DB2 ein.

© SZ.de/harl/rus
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