Öko-Mobil (7): Venturi Eclectic:Das Auto, das mit Wind fährt

Die monegassische Kleinserienschmiede Venturi schickt die ersten 200 Eclectic an den Start. Das Dreisitzer-Ökomobil speist seine Batterie mit Solarzellen und Windrädern.

Susanne Kilimann

"Police" steht auf einem der merkwürdigen Dreisitzer, die die monegassische Autoschmiede Venturi an eine ökologisch korrekte Kundschaft bringen will. Würde die Polizei den "Electic" tatsächlich zum Dienstwagen machen, hätten Kriminelle leichtes Spiel. Denn das Öko-Fahrzeug ist ein Selbstversorger - und braucht nach wenigen Kilometern eine Pause, um neue Kraft zu tanken - mehr als Streife fahren und Strafzettel schreiben ist momentan also noch nicht drin.

Öko-Mobil (7): Venturi Eclectic: Verfolgungsjagden werden mit dem Venturi Eclectic nicht möglich sein - Streife fahren aber durchaus.

Verfolgungsjagden werden mit dem Venturi Eclectic nicht möglich sein - Streife fahren aber durchaus.

(Foto: Foto: Hersteller)

Faszinierend ist das Mobilitätskonzept der Monegassen jedoch allemal. Venturis Ingenieure haben dem Wagen eine 2,5 Quadratmetergroße Solaranlage aufs Dach gesetzt. Bei schönem Wetter speisen die photovoltaischen Zellen die Nickel-Metall-Hybrid-Batterie. Mit einer Sonnenenergieladung kommt das Auto sieben Kilometer weit.

Bis zu drei Windräder können angeschlossen werden

Wem das nicht reicht, der kann das Ökomobil noch mit bis zu drei Windturbinen zusätzlich laden. Die Windenergie wird ebenfalls im Akku gespeichert und wenn eine kräftige Brise weht, schafft das Umweltauto noch weitere 15 Kilometer pro Tag. Lässt Petrus die Ökofans hängen, kann Electic auch mal an der Steckdose tanken. Fünf Stunden dauert es, bis die Batterie komplett geladen ist, und mit dem Steckdosenstrom kommt der putzige Wagen sogar 50 Kilometer weit.

Das Auto, das mit Wind fährt

Mit den Fahrleistungen konventioneller Autos kann sich der Eclectic natürlich nicht messen. Das Öko-Auto ist mit gerade mal 20 PS unterwegs. Weil es aber auch nur 350 Kilogramm wiegt, schafft es damit immerhin 50 km/h Spitzenleistung. Das Design des luftigen Dreisitzers erinnert zwar an eine altmodische Kutsche oder an ein Golfplatz-Shuttle - aber genau dort könnte der Eclectic natürlich auch zum Einsatz kommen, meinen seine Entwickler. Auch für den Shuttleservice zwischen schicken Côte'd-Azur-Hotels und der Strandpromenade würde das sonnenhungrige Auto wahrscheinlich gute Dienste leisten.

Mit dem Eclectic kann man sogar in Moncao noch auffallen

Die ersten 200 Exemplare hat Autobauer Venturi jetzt an den Start geschickt - zu Preisen von 24.000 Euro plus Steuern. In den nächsten Jahren sollen die Produktionszahlen deutlich gesteigert und die Nettopreise so auf 15.000 Euro pro Stück gedrückt werden - so die Pläne der Monegassen. Auch einen Einsitzer wollen die Öko-Avantgardisten auf dem Markt bringen. Vielleicht wäre das ja generell das ideale Vehikel für Südfrankreichs Politessen.

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